Nur 2:0 gegen Liechtenstein: So bewertet Flick sein Debüt

Hansi Flick sieht bei der DFB-Elf noch Verbesserungspotenzial
Hansi Flick sieht bei der DFB-Elf noch Verbesserungspotenzial / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Glanzlos, aber zumindest mit drei Punkten ist Hansi Flick in seine Laufbahn als Bundestrainer gestartet. Beim 2:0-Erfolg gegen Liechtenstein hat noch längst nicht alles so funktioniert, wie sich der Nationaltrainer das vorgestellt hätte. Demzufolge ist er mit seinem Debüt auch nicht sonderlich zufrieden.


Für Hansi Flick hat die Mission WM-Titel 2022 gerade erst begonnen. Doch schon das Qualifikations-Match gegen Liechtenstein untermauerte, dass es für Spieler und Trainer noch einiges zu verbessern gibt.

"Es war ein besonderer Sieg, weil es mein erstes Länderspiel war. Aber ohne Frage hätten wir uns alle gewünscht, mehr Tore zu schießen. Das ist ein Gegner, gegen den man höher gewinnen muss. Es hat noch nicht alles funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben", zeigte er sich auf der PK (via SID) leicht enttäuscht.

Flick weiß aber auch, dass häufig Geduld gefragt ist, damit sich die Dinge so entwickeln, wie man sich das eigentlich erwartet hätte: "Es ist enorme Qualität da, ohne Frage, und ich verstehe, dass alle in Deutschland vielleicht ein bisschen enttäuscht sind vom Ergebnis. Aber wir alle wissen, dass wir einen Weg zu gehen haben, der hoffentlich ein bisschen länger ist."

Flick vermisst "das Vertrauen, Tore zu erzielen"

Nach zwei enttäuschenden Turnieren und einer WM-Quali-Pleite gegen Nordmazedonien ist aber auch irgendwo klar, dass die DFB-Elf ein wenig verunsichert agiert und die Selbstverständlichkeit vermissen lässt.

"Man merkt, dass die Mannschaft nicht so das Vertrauen hat, Tore zu erzielen. Wie wir die Chancen herausgespielt haben, war in Ordnung, aber der letzte Pass hat oft gefehlt. Wir haben es versäumt, ein frühes Tor zu machen und Vertrauen reinzubekommen", erkennt Flick die Probleme seiner Mannschaft.

Zumindest konnte der 56-Jährige aber eine leichte Steigerung mit positiven Ansätzen in Hälfte zwei erkennen. "Mit der ersten Halbzeit war ich nicht so zufrieden, da hat die Mannschaft Tempo rausgenommen. In der zweiten haben wir es hochgehalten. Es war ein Anfang, mit dem wir nicht ganz zufrieden sind. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat versucht, hoch zu pressen und hatte hohe Ballgewinne, hat bei Fehlern sofort nachgesetzt", versucht der Coach das Positive zu erkennen.

Wichtig fürs Selbstvertrauen: Werner und Sané treffen

Leroy Sane, Timo Werner
Alexander Hassenstein/Getty Images

Erfreulich war zudem, dass mit Timo Werner und Leroy Sané ausgerechnet die beiden größten Sorgenkinder im deutschen Fußball die Tore erzielen konnten.

"Sie haben schon gezeigt, was für eine Qualität sie haben. Timo hat hervorragende Laufwege gehabt, immer wieder versucht, zu starten", schwärmt Flick. "Es war schwierig, gegen eine so eng gestaffelte Abwehr den Ball durchzubekommen. Leroy hat in der zweiten Halbzeit einige Aktionen gehabt, wo er auch nachgesetzt hat und Ballgewinne hatte. Er hat es beim zweiten Tor gut gemacht und gezeigt, dass er auf einem guten Weg ist."

Vom gesamten Team muss in den nächsten Spielen dennoch eine klare Steigerung her, damit auch gegen die etwas besseren Teams der Gruppe alles glatt läuft. Der nächste Prüfstein am Sonntag lautet Armenien. Der Underdog liegt nach vier absolvierten Quali-Spielen sogar einen Punkt vor Deutschland.

"Das ist ein wichtiges Spiel, Armenien ist Tabellenführer und wir können vorbeigehen, das ist unser Ziel. Wir wollen in der Offensive besser agieren und harmonieren. Gegen den Ball war das schon in Ordnung", blickt der frühere Bayern-Coach auf das Match voraus.