Viel Flick-Arbeiten nötig: Deutschland müht sich gegen Liechtenstein zu 2:0-Sieg

Im deutschen Spiel war noch viel Sand im Getriebe
Im deutschen Spiel war noch viel Sand im Getriebe / CHRISTOF STACHE/Getty Images
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Beim Debüt von Hansi Flick als Bundestrainer mühte sich Deutschland in der WM-Quali gegen Liechtenstein zu einem mageren 2:0-Erfolg. Nach druckvollem Beginn verfiel die DFB-Elf immer mehr in alte Muster. Langsam und behäbig, statt schnell und druckvoll agierte das deutsche Team über weite Strecken. Flick war an der Seitenlinie sichtlich unzufrieden mit diesem Auftritt.


Tore:

Aufstellungen:

Deutschland: Leno - Baku (60. Hofmann), Süle, Kehrer, Gosens - Kimmich (82. Wirtz), Gündogan (73. Goretzka) - Musiala (60. Gnabry), Sané, Havertz (60. Reus) - Werner

Liechtenstein: Büchel - Wolfinger, Malin, Kaufmann, Hofer, Göppel - N. Frick (70. Kardesoglu), Frommelt, Hasler - Sele (61. F. Wolfinger), Y. Frick (71. Grünenfelder)

Anmerkung: Neuer und Müller fehlten dem DFB-Team verletzt


Rein in die Ära Hansi Flick! Der erste Auftritt als Bundestrainer stieg für den ehemaligen Löw-Assistenten im Kybunpark von St. Gallen. Mit Fußballzwerg Liechtenstein bekam die Flick zum Debüt eine Pflichtaufgabe am vierten Spieltag der WM-Qualifikation.

Der neue Bundestrainer hatte dabei gleich einige Überraschungen in petto: Neben Süle verteidigte Kehrer, im Mittelfeld durfte neben Kapitän Kimmich nicht Teamkollege Goretzka, sondern Gündogan ran. Im Sturm setzte Flick zu Beginn auf Werner, Sané, Musiala und Havertz. Gnabry und Reus blieben erstmal nur die Bank.

Werner agierte dabei tatsächlich in der Sturmspitze als Mittelstürmer, Havertz spielte dahinter. Sané kam über die linke Seite, Musiala über rechts.

Das deutsche Team begann recht schwungvoll und gefällig. In den ersten Minuten hatten Kimmich und Werner das 1:0 auf dem Fuß, scheiterten aber jeweils am starken Schlussmann Büchel. In der 19. Minute köpfte dann Gosens die Kugel nach Flanke von Kimmich nur an den Außenpfosten. Es sollte vorerst die letzte große Chance für das DFB-Team bleiben, das sich zunehmend immer schwerer tat.

Kurz vor der Pause bracht Werner dann endlich den Bann. In der 41. Minute erzielte der Chelsea-Stürmer das erste Tor in der Ära Flick. Musiala dribbelte von links nach innen und steckte mustergültig auf Werner durch, der sich die Chance frei vor Büchel nicht mehr nehmen ließ.

Zweite Hälfte bringt keine Besserung

Zu Beginn des zweiten Abschnitts verhinderte erneut Büchel zweimal stark einen deutschen Treffer. Für die Flick-Truppe blieb es weiter schwer, sich gegen die tiefstehenden Liechtensteiner durchzusetzen. Zur Einschätzung: Bei Liechtenstein standen teilweise Spieler in der Startelf, die in der 4., 5. und sogar 6. Schweizer Liga aktiv sind und teils nur zweimal die Woche trainieren.

Nach einer Stunde erfolgte ein Dreifachwechsel: Reus gab nach fast zwei Jahren sein Comeback, dazu kamen Hofmann und Gnabry.

Liechtenstein blieb am eigenen Sechzehner, das DFB-Team biss sich weiter die Zähne aus. Bis sich Sané ein Herz nahm und nach einer schnellen Drehung trocken flach ins lange Eck abschloss - 2:0, 77. Minute.

In der 82. Minute dann der erste Debütant in der Ära Flick: Florian Wirtz kam für Kimmich aufs Feld. Am Ergebnis änderte das nichts mehr, es blieb beim 2:0. Aufbruchsstimmung konnte dieser Auftritt nicht erzeugen - ganz im Gegenteil...