Das Rätsel Eden Hazard bei Real Madrid: Chronische Probleme als Ursache?

Eden Hazards Gesundheit und Fitnesszustand ist und bleibt ein großes Thema
Eden Hazards Gesundheit und Fitnesszustand ist und bleibt ein großes Thema / Soccrates Images/Getty Images
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Als wäre der Verlauf der bisherigen Verpflichtung von Eden Hazard für Real Madrid nicht schon schwerwiegend genug, scheint der Belgier selbst größere Probleme zu haben. Nun ist er erneut verletzt, was seinen Nationalmannschaftsarzt dazu veranlasst, von einem Teufelskreis und chronischen Problemen zu sprechen.

Inzwischen hat Eden Hazard bei Real Madrid mehr Spiele verletzt verpasst, als dass er auf dem Platz stand. Eine nach anderthalb Jahren desaströse Zusammenfassung, primär natürlich für den Belgier selbst, der durch seine Verletzungen am meisten leidet. Allerdings ist es auch für den Klub eine schmerzhafte Situation, hat man für ihn doch um die 115 Millionen Euro Ablöse an den FC Chelsea gezahlt.

Nun ist es mal wieder soweit, so muss man es sagen: Hazard ist erneut verletzt. Aufgrund einer Muskelverletzung im linken Oberschenkel muss er ersten Schätzungen nach ungefähr sechs Wochen aussetzen. Den Clasico gegen Barça verpasst er damit ebenso, wie das Champions-League-Achtelfinale.

Auch anhand seiner bisherigen Real-Statistik lässt sich ablesen, dass er größere Probleme zu haben scheint. So hat er in diesen anderthalb Jahren gerade einmal 35 Einsätze gehabt, in denen er auch nur vier Tore erzielen und sieben weitere vorlegen konnte. Im Liga-Betrieb sind es bislang und zusammengerechnet drei Treffer - damit hat er nun drei Mal (!) so viele Verletzungen vorzuweisen wie La-Liga-Tore.

"Mit Eden ist das anders" - Belgiens Nationalelf-Arzt macht sich Sorgen um Hazard-Zukunft und spricht von Teufelskreis

Sorgen dürfte sich nicht nur der 30-Jährige und sein Verein machen. Auch Kristof Sas, Teamarzt der belgischen Nationalmannschaft, hat keine positiven Prognosen für seinen Spieler. "Wir warten derzeit auf die Details und müssen mehr wissen, aber sicherlich bereitet es uns Sorgen", erklärte er gegenüber dem Nieuwsblad (via Dailymail). Sas weiter: "Verletzung in dieser Phase der Saison sind eigentlich keine großen Probleme für die EM, es ist sogar eine (vergleichsweise) entspannte Phase. Aber mit Eden ist das anders."

"Es ist ein erneuter Rückschlag, ein chronischer Verlauf der schlussendlich immer schiefläuft. Erst der Knöchel, dann die Muskelverletzung. Das ist alles sehr unschön", erklärte der Arzt. Hazard sei "in einem Teufelskreis", aus dem ein Entkommen alles andere als einfach sei: "Es ist beunruhigend was alles mit der Muskulatur passieren kann. Ein Fußballer muss in der Lage sein zu schießen, sich zu drehen, zu springen, alles im höchsten Tempo. Und, selbstverständlich, ist das während der Genesung komplizierter."

Das, was der Flügelspieler normalerweise bräuchte, sei "Geschwindigkeit und Kontinuität". Noch sei diese Lage aus Sicht der Nationalelf nicht dramatisch, doch müsse Hazard schleunigst aus dieser Sackgasse entkommen.

Eden Hazard muss laut Nationalelf-Arzt einem "Teufelskreis" entkommen
Eden Hazard muss laut Nationalelf-Arzt einem "Teufelskreis" entkommen / Quality Sport Images/Getty Images

Regelmäßig wird der sehr teure Transfer des 106-fachen Nationalspielers als großer Fehler der Königlichen angesehen. In Chelsea hatte er zwar schon die ein oder andere Verletzung hinter sich bringen müssen, doch auch der generelle Umstand dieser Verpflichtung sorgt - in Kombination mit diesen regelmäßigen Problemen und Sorgen - für Unverständnis.

Etwa, dass Madrid ihn unbedingt im Sommer 2019 für diese enorme Summe verpflichten musste, obwohl sein Vertrag im Jahr darauf ausgelaufen wäre. Man hätte ihn ablösefrei nach Spanien holen können, eine Vertragsverlängerung bei den Blues war zu diesem Zeitpunkt längst kein Thema. Auch die etwaige Gefahr, dass er sich vorzeitig einem anderen Verein anschließt, schien nicht gegeben gewesen zu sein. Eine vorschnelle, kostspielige und im Nachhinein falsche Entscheidung, Hazard zu Real zu bringen. Womöglich auch aus seiner eigenen Sicht.