Das Power-Ranking zum Aufstiegsrennen in der 2. Liga

Bochum und der HSV mit verschiedenen Ausgangspositionen. Uns erwartet ein spannender Aufstiegskampf an den letzten drei Spieltagen
Bochum und der HSV mit verschiedenen Ausgangspositionen. Uns erwartet ein spannender Aufstiegskampf an den letzten drei Spieltagen / Lars Baron/Getty Images
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Drei Spieltage vor Schluss kämpfen in der 2. Liga noch fünf Klubs um den Aufstieg. In der Pole Position liegt derzeit Tabellenführer VfL Bochum. Aufgrund der Nachholspiele von Holstein Kiel ist die Lage im oberen Tabellen-Drittel noch ziemlich unübersichtlich. Chancen haben zudem Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf und der HSV. Wir analysieren die Ausgangssituationen und Chancen der Klubs vor den letzten drei Spieltagen genauer.


1. VfL Bochum (60 Punkte, +21 Tore)

VfL Bochum
Der VfL Bochum steht vor der lang ersehnten Rückkehr ins Oberhaus. / Thomas Niedermueller/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: N-S-S-N-S

Mit einem Sieg gegen Darmstadt 96 hätte der VfL Bochum fast schon alles klar machen können. Der Tabellenführer unterlag jedoch mit 1:3 und muss folgerichtig noch ein wenig zittern. Zwar lesen sich acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz wie ein Ruhekissen, jedoch hat Kiel drei Spiele weniger absolviert und könnte rechnerisch auf einen Zähler herankommen.
Verfolger Fürth hat ebenfalls nur drei Punkte Rückstand und das bessere Torverhältnis.

Für die Bochumer heißt es nun, die Nerven zu bewahren und die Stabilität auf den Platz zu bringen, die das Team vor der Darmstadt-Partie ausgezeichnet hat. Die Aufstiegs-Euphorie nach langen elf Jahren könnte größer nicht sein. Die Chancen stehen sehr gut, dass der Klub seine Fans endlich erlöst.

Das Restprogramm klingt machbar, zumal mit Regensburg, Nürnberg und Sandhausen ausschließlich Teams aus der unteren Tabellenhälfte warten. Allerdings zeigten sich die Franken zuletzt sehr formstark und für Sandhausen wird es am letzten Spieltag wohl um alles gehen. Letztlich sollte die Qualität von Zulji, Zoller und Co jedoch ausreichen. Gut für Bochum: Nach jeder Saison-Niederlage folgte bislang immer ein Sieg.

Restprogramm:
Regensburg (H)
Nürnberg (A)
Sandhausen (H)

2. Greuther Fürth (57 Punkte, +22 Tore)

Maximilian Bauer, Paul Jaeckel
Die Fürther haben sich in der Rückrunde eine tolle Ausgangsposition erspielt. / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: S-N-S-U-S

Greuther Fürth ist so etwas wie ein Stammgast im Aufstiegsrennen. Trotz überschaubarer Möglichkeiten gelingt es dem Klub immer wieder eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen zu bringen.

Die Fürther spielen eine tolle Rückrunde mit nur zwei Niederlagen im Jahr 2021. Demnach ist die Ausgangsposition mit fünf Punkten vor dem HSV und Düsseldorf durchaus gut. Das große Fragezeichen im Aufstiegsrennen ist auch für den Tabellenzweiten Holstein Kiel. Erzielen die Norddeutschen sieben Punkte aus den drei Nachholspielen, wären die Teams wieder gleichauf.

Ein emotional ganz wichtiger Sieg war der 3:2-Erfolg gegen Sandhausen. Leicht sind die nächsten Aufgaben dennoch nicht. Mit Paderborn und dem KSC warten schwer bezwingbare Klubs. Allerdings geht es für beide Teams um gar nichts mehr. Wichtig wäre es, sich in diesen beiden Partien schadlos zu halten, damit Düsseldorf im direkten Duell am 34. Spieltag nicht mehr in Schlagdistanz ist. Die Chancen dazu stehen recht gut.

Restprogramm:
Karlsruhe (H)
Padaborn (A)
Düsseldorf (H)

3. Holstein Kiel (50 Punkte, +16 Tore)

Holstein Kiel
Holstein Kiel ist die große Unbekannte im Aufstiegsrennen. / Alexander Hassenstein/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: U-S-N-N-U

Die Aufstiegshoffnungen der Kieler wurden durch die Corona-Erkrankungen mehrerer Spieler und die Mannschafts-Quarantäne ordentlich durcheinandergewirbelt. Für die Störche gilt es nun sechs Spiele in einem enorm eng getakteten Zeitfenster zu absolvieren. Da war es vermutlich kein Vorteil, zuletzt auch noch im DFB-Pokal spielen zu müssen. Die bittere 0:5-Pleite gegen den BVB dürfte den Norddeutschen auch ein wenig das Selbstvertrauen geraubt haben, nachdem der Klub mit vier Punkten aus zwei Spielen eigentlich gut aus der Pause gestartet war.

Positiv ist für die Kieler jedoch, dass man weiterhin alles selbst in der Hand hat. Mit drei Siegen in den Nachholspielen stehen die Störche wieder auf Rang zwei. Selbst bei einem Sieg könnten die Nordlichter immerhin auf den Relegationsplatz zurückkehren.

Für Holstein stehen nun die Wochen der Wahrheit an, weshalb es darum geht, schnell den Rhythmus aufzunehmen. Das Restprogramm ist machbar. Gelingt es den Kielern die Strapazen der letzten Wochen hinter sich zu lassen, reicht es zumindest für die Relegation.

Restprogramm:
Sandhausen (H)
St. Pauli (H)
Hannover (H)
Regensburg (H)
Karlsruhe (A)
Darmstadt (H)

4. Hamburger SV (52 Punkte, +21 Tore)

Toni Leistner, David Kinsombi, Simon Terodde, Sven Ulreich
Sorgen beim HSV: Die Nordlichter drohen erneut den Aufstieg zu verpassen. / Martin Rose/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: U-U-N-N-U

Es ist eigentlich kaum zu glauben, dass der HSV erneut ausgerechnet in der wichtigsten Phase der Saison einfach nicht mehr gewinnt. Mit fünf sieglosen Partien in Serie hat sich der einstige Bundesliga-Dino selbst ein schweres Paket aufgesetzt.

Zwar steht der HSV noch auf dem Relegationsplatz, jedoch hat Kiel drei Spiele, um zwei Punkte gutzumachen. Greuther Fürth ist mit fünf Zählern Rückstand kaum noch einzufangen. Viel mehr Sorge als der Tabellenstand machen jedoch die jüngsten Auftritte des Teams. Dieses scheint für den Druck, Aufsteigen zu müssen, einfach nicht erschaffen worden zu sein. Die Verunsicherung und Angst ist in Hamburg überall zu spüren.

Nun liegt es an Interimscoach Horst Hrubesch den Klub im Saisonendspurt nochmal aufzubauen. Das erste Ziel kann eigentlich nur noch die Relegation sein. Somit hätte der HSV immerhin noch eine Chance, den Aufstieg fix zu machen.

Hoffnung macht auch das Restprogramm, das auf dem Papier wahrlich nicht schwer ist. Allerdings geht es für zwei von drei Teams noch um den Klassenerhalt. Fragt sich ohnehin, welche Aufgabe für die Hamburger in der derzeitigen Lage überhaupt leicht ist.

Restprogramm:
Nürnberg (H)
Osnabrück (A)
Braunschweig (H)

5. Fortuna Düsseldorf 52 Punkte, +7 Tore)

Fortuna Düsseldorf
Todgeglaubte leben länger: Die Fortuna ist wieder im Rennen. / Joosep Martinson/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: S-N-S-S-S

Die Fortuna wurde in dieser Spielzeit schon häufiger aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Zu inkonstant waren die Leistungen, wodurch man den Rückstand auf die Aufstiegsränge lange Zeit nicht verkürzen konnte.

Allerdings nutzten die Düsseldorfer die jüngsten Patzer der Konkurrenz und schoben sich mit drei Siegen am Stück wieder heran. Vor allem der Last-Minute-Siegtreffer gegen den KSC hat die Hoffnungen der Fortuna auf einen Schlag wieder zurückgebracht. Dem Klub muss es nun gelingen, am letzten Spieltag gegen Greuther Fürth in Schlagdistanz zu sein. In diesem Falle wäre alles noch drin.

Insbesondere das Braunschweig-Spiel könnte jedoch ungemütlich werden, zumal der Klub mit dem Rücken zur Wand steht. Im Aufstiegsrennen hat das Team von Uwe Rösler sicherlich eher Außenseiterchancen. Vielleicht ist man am Ende jedoch der lachende Dritte, vor allem wenn die Kieler ihre Nachholspiele nicht gewinnen können.

Restprogramm:
Braunschweig (H)
Aue (H)
Fürth (A)