BVB-Transfers: Halstenberg-Deal rückt näher - Der Stand bei den Verkaufskandidaten

Marcel Halstenberg auf dem Weg zum BVB
Marcel Halstenberg auf dem Weg zum BVB / Marc Mueller/Getty Images
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Auch bei Borussia Dortmund könnten die letzten Transfer-Tage noch ziemlich spannend werden. Mit Marcel Halstenberg steht ein Neuzugang für die Abwehr schon in den Startlöchern. Neben Thomas Delaney könnten auf der anderen Seite noch weitere Spieler den BVB verlassen. So ist der aktuelle Stand bei Halstenberg und den Verkaufskandidaten.


Nach dem furiosen Start in die Saison, bei dem die Borussia den widrigen Umständen der Vorbereitung scheinbar problemlos widerstehen konnte, ist nach der Supercup-Pleite gegen die Bayern und dem bittern 1:2 in Freiburg etwas Ernüchterung eingekehrt in Dortmund - zumindest bei vielen Fans.

Die Verantwortlichen bemühen sich dagegen darum, die Niederlagen nicht zu hoch zu hängen. "Wir hatten durch die EM eine komplizierte Vorbereitung und außerdem viele verletzte Spieler. Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit sind viele Spieler noch nicht in ihrer Top-Verfassung. Es war klar, dass wir uns ein wenig durch die ersten Wochen durchmogeln müssen. Es ist für mich demnach nicht wirklich überraschend, dass wir zu Beginn Probleme haben", erklärte Michael Zorc gegenüber Sport1.

Der BVB-Sportdirektor sprach auch über mögliche Transfer-Aktivitäten, die bis Ende August noch vollzogen werden könnten. "Wir bewerten die Situation immer wieder aufs Neue und schauen uns um. Aki Watzke hat klar gesagt, dass wir aus wirtschaftlichen Gründen nichts machen, wenn uns nicht noch ein Spieler verlässt. Aber natürlich schauen wir uns um. Wir haben noch ein paar Tage Zeit", erklärte BVB-Sportdirektor Michael Zorc am Sonntag gegenüber Sport1.

Halstenberg-Transfer rückt immer näher

Heißt übersetzt: Sollte der BVB seine Verkaufskandidaten noch loswerden, wird auf der Zugangs-Seite noch etwas passieren. Heißester Kandidat ist Marcel Halstenberg. Der neunfache Nationalspieler kam verletzungsbedingt in der neuen Saison für RB Leipzig noch nicht zum Einsatz. Ob das nochmal passiert, ist höchst fraglich. Neben Angelino überzeugte gegen Stuttgart auch Neuzugang Gvardiol auf der linken Abwehrseite. Der Kroate kann aber auch im Zentrum agieren, wo Simakan und Orban aktuell gesetzt sind. Halstenbergs Dienste scheinen nicht mehr dringend benötigt zu werden.

Und so sieht es ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages in Leipzig nach Trennung aus. Mit dem BVB steht der passende Abnehmer schon parat. Wie die Ruhrnachrichten am Montag berichten, sollen "nur noch Details zu klären" sein, ehe sich der 29-Jährige Schwarz-Gelb anschließen wird. Verhandelt werden muss aber noch die Ablöse für den Linksverteidiger, der auch als zentraler Abwehrspieler eingesetzt werden kann.

Rund zehn Millionen Euro könnten als Basis-Ablöse am Ende von Dortmund nach Leipzig fließen. Bei einem geschätzten Marktwert von 14 Millionen Euro für beide Seite offenbar ein akzeptabler Deal - auch wenn der BVB die Ablöse mit Sicherheit noch nach unten drücken möchte. Mit Halstenberg soll sich die Borussia grundsätzlich verständigt haben. Demnach soll er einen Vertrag über drei Jahre unterschreiben, der ihm rund fünf Millionen Euro pro Saison beschert.

Der Stand bei den BVB-Verkaufskandidaten

1. Thomas Delaney

Thomas Delaney - Soccer Midfielder
Thomas Delaney wird wohl auch in Zukunft in Rot und Weiß auflaufen / Visionhaus/Getty Images

Der Wechsel von Delaney zum FC Sevilla steht weiterhin im Raum und soll nur noch an Details hängen. Die Andalusier bieten sechs Millionen Euro Ablöse, laut Ruhrnachrichten nähern sich die Klubs in den Gesprächen an. Zorc bestätigte gegenüber Sport1 zumindest einen "Austausch" mit dem spanischen Champions-League-Teilnehmer.

Tendenz: Delaney geht nach Sevilla und bringt dem BVB (fast) die Ablöse, die für Halstenberg nötig ist

2. Marius Wolf

Marius Wolf
Wie lange trägt Marius Wolf noch Schwarz-Gelb? / Lukas Schulze/Getty Images

Die Aussichten für Marius Wolf beim BVB bleiben bescheiden. Der 26-Jährige scheint auch für Marco Rose keine echte Option für den Posten als Rechtsverteidiger zu sein. In der Offensive verfügt Dortmund ohnehin schon über reichlich Personal, an dem es für Wolf kein Vorbeikommen gibt.

Zwei Jahre vor Vertragsende würde der BVB Wolf gerne loswerden. Anvisiert ist im Bestfall ein Verkauf, nachdem der 26-Jährige bereits an Hertha und Köln verliehen war. Interessenten dafür sind allerdings nicht in Sicht.

Abhilfe könnte aus Istanbul kommen. Wie türkische Medien berichten, soll Fenerbahce an einer Leihe samt Kaufoption interessiert sein. Fener wolle sich vor allem auf dem Flügel noch einmal verstärken. Wolf sei dabei aber nur einer der zahlreichen Kandidaten.

Tendenz: Wirklich heiß scheint das Fenerbahce-Interesse (noch) nicht zu sein. Die Gefahr ist groß, dass der BVB auf Wolf sitzen bleibt

3. Roman Bürki

Roman Buerki
Bürki scheint einfach keinen neuen Klub zu finden / Matthias Hangst/Getty Images

Noch schlechter sieht es bei Roman Bürki aus. Wenige Tage vor Schließung des Transferfensters ist weiterhin kein ernsthafter Abnehmer für den 30-jährigen Keeper in Sicht, der in Dortmund noch bis 2023 unter Vertrag steht.

Die Torwart-Posten bei den interessanten europäischen Klubs scheinen vergeben zu sein. Bürki und vor allem der BVB müssen wohl hoffen, dass ein interessanter Verein noch in Torwart-Nöte gerät.

Tendenz: Die Bürki-Zukunft bleibt offen bis zum Schluss. In letzter Minute wird der Schweizer zum (Leih-)Schnäppchen

4. Nico Schulz

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Schulz musste gegen Freiburg früh vom Platz / THOMAS KIENZLE/Getty Images

In Abwesenheit von Raphael Guerreiro konnte Schulz seine Chance zum Saisonstart durchaus nutzen. In Freiburg machte aber der Körper mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Schulz musste früh verletzt raus und könnte damit seinen Platz in der Startelf schon wieder verloren haben. Sollte Halstenberg - wonach es stark aussieht - tatsächlich kommen, müsste der BVB Schulz eigentlich verkaufen. Es sei denn, Rose will in Zukunft häufiger mit Dreierkette agieren. Ansonsten hätte man nominell drei Linksverteidiger im Kader, die alle drei auch noch zu den Besserverdienern gehören würden.

Mit seinen soliden Vorstellungen könnte sich Schulz immerhin wieder ins Schaufenster gestellt haben. Sein Vertrag in Dortmund ist allerdings noch bis 2024 gültig. All zu viele Klub, die sich den 28-Jährigen leisten können, dürfte es nicht geben.

Tendenz: Schulz bleibt in Dortmund - Halstenberg kommt trotzdem und wird vornehmlich als Innenverteidiger eingeplant