Verhandlungspoker zwischen dem BVB und PSV um Malen: Die Uhr tickt

Michael Zorc pokert um Donyell Malen
Michael Zorc pokert um Donyell Malen / Frederic Scheidemann/Getty Images
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Der BVB verhandelt aktuell mit der PSV Eindhoven über einen Transfer von Donyell Malen. Während sich die Borussia mit dem Spieler einig sein soll, geht es im Poker mit der PSV noch um einige Millionen. Für den BVB wird die Zeit langsam knapp.


Am Freitag bricht der BVB-Tross ins Trainingslager nach Bad Ragaz auf. Sollte der Transfer von Donyell Malen bis dahin nicht in trockenen Tüchern liegen, wird's eng. Keine wirkliche Vorbereitung mit dem BVB, Unruhe im Trainingscamp und kaum druckfreie Zeit, um seine Mitspieler und erste taktische Maßnahmen von Cheftrainer Marco Rose kennenzulernen: das wäre kein guter Start für Malen in Dortmund.

Darum wissen nicht nur die BVB-, sondern auch die PSV-Bosse. Der nahende Saisonstart ist ein Druckmittel, das der niederländische Topklub nutzen wird, um die Ablöse für Malen in die Höhe zu treiben. BVB-Sportdirektor Michael Zorc hingegen versucht den Preis zu drücken und ließ sich unlängst zu einem öffentlichen Statement hinreißen: "Es muss eine vernünftige Entscheidung sein und finanziell passen. Ansonsten muss man auch mal Nein sagen können", sagte der 58-Jährige gegenüber den RuhrNachrichten. Heißt: der BVB wird Abstand von einem Transfer nehmen, wenn PSV nicht nachgibt.

Donyell Malen
PSV fordert angeblich 40 Millionen Euro für Donyell Malen / Soccrates Images/Getty Images

An diesem Ablöse-Poker droht der Wechsel von Malen nach Dortmund tatsächlich noch zu scheitern. Michael Zorc ist zu sehr Profi, um sich zu einer in der Öffentlichkeit getätigten leeren Drohung zu verleiten. Geht PSV mit dem Preis für Malen nicht runter, wird der BVB nicht zuschlagen. Das kann sich der Bundesligist erlauben, da Erling Haaland noch eine weitere Saison bleiben und die Schwarz-Gelben damit keinen akuten Bedarf im Sturmzentrum haben. Mit Domenico Berardi soll der BVB nun zudem eine Alternative ins Visier gefasst haben.

Fakt ist allerdings auch, dass Donyell Malen der absolute Wunschspieler der BVB-Verantwortlichen ist - und zwar für diesen, nicht für den nächsten Sommer. Klar ist auch, dass der niederländische Stürmer die PSV verlassen und nach Dortmund wechseln will. Eigentlich ist es undenkbar, dass die Verantwortlichen aus Eindhoven stur bleiben und den Transfer damit platzen lassen. Da Malen noch Vertrag bis 2024 hat, besteht bei PSV grundsätzlich allerdings nicht die Notwendigkeit, den 22-Jährigen zwingend in diesem Sommer zu verkaufen.

Rund 40 Millionen Euro soll die PSV gefordert haben, der BVB sei allerdings nur bereit, 30 Millionen Euro zu zahlen. Es ist ein riskantes Spiel, das der BVB und die PSV aktuell spielen. Alle Beteiligten wollen, dass der Deal in dieser Transferphase über die Bühne geht. Bleibt PSV hart, steht der BVB entweder ganz dumm dar oder kriegt seinen Wunschspieler nicht. Die Niederländer wiederum würden damit ins Risiko gehen, sich viel Geld durch die Lappen gehen zu lassen und auf einem Spieler sitzen zu bleiben, der eigentlich weg wollte.

Mit seinem öffentlichen Statement hat Michael Zorc den Ball nach Eindhoven gespielt: entweder die PSV springt, oder der BVB ist raus. Beide Seiten haben viel zu verlieren, Zorc seinen Zug gemacht. Jetzt müssen die PSV-Verantwortlichen antworten. Die Uhr tickt.