Borussia Mönchengladbach im Check: Die Tops & Flops der Hinrunde

Marcus Thuram absolvierte eine überragende Hinrunde
Marcus Thuram absolvierte eine überragende Hinrunde / Joosep Martinson/GettyImages
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Borussia Mönchengladbach hat eine Hinrunde mit Höhen und Tiefen absolviert und findet sich aktuell auf einen soliden achten Tabellenplatz wieder. Daniel Farke hat als neuer Trainer definitiv etwas bewirkt und einige Stars wieder in die Spur gebracht. Die Fohlen hatten jedoch auch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen sowie mit der Tatsache, dass nicht jeder Akteur bestmöglich abliefern konnte. Wir werfen einen Blick auf die Tops und Flops der Hinrunde.


Die Tops der Hinrunde

1. Yann Sommer

Yann Sommer hat sein Niveau im Vergleich zu den vergangenen Jahren weiter gesteigert und eine brillante Hinrunde gespielt. Der Schweizer blieb beinahe fehlerfrei und hielt oftmals auf spektakuläre Art und Weise seinen Kasten sauber. Besonders in Erinnerung bleibt sein grandioser Auftritt gegen Bayern München, bei dem die Fohlen trotz einer Münchner Daueroffensive dank Sommer ein Unentschieden sichern konnten. Leider verletzte sich Sommer im Pokal gegen Bochum. Wie sehr Gladbach den Schlussmann aus der Schweiz benötigt, wurde im Anschluss offensichtlich.

2. Marcus Thuram

Marcus Thuram ist zurück - und zwar stärker denn je. Nach seiner unterirdischen Vorsaison und vielen Wechselgerüchten, baute Daniel Farke den athletischen Stürmer wieder auf. Thuram kommt in der Hinrunde auf 13 Pflichtspieltore und vier Vorlagen und war in Summe der beste Feldspieler der Fohlen. Thuram schreckt vor keinem Zweikampf zurück, schickt auch die erfahrensten Innenverteidiger mit seiner Athletik und seiner Technik gerne mal in Rente und agiert vor dem Tor eiskalt. Sogar der FC Bayern soll am Angreifer interessiert sein. Unglücklich für die Fohlen, dass der Vertrag des 25-Jährigen im Sommer 2023 ausläuft.

3. Jonas Hofmann

Jonas Hofmann war bereits in der letzten Saison einer der Lichtblicke auf Seiten von Borussia Mönchengladbach. Der 30-Jährige knüpfte daran in der laufenden Saison nahtlos an und ließ sich auch von einer Schulterverletzung nicht unterkriegen. Sieben Tore und sieben Vorlagen in 1276 Pflichtspielminuten untermauern seine enorme Effizienz. Im Gegenpressing gehört der Außenbahnspieler ohnehin zu den besten. Inzwischen spielt Hofmann auch im DFB-Team eine gute Rolle. Lediglich die Leistungsexplosion von Gnabry wird wahrscheinlich dazu führen, dass er bei der WM zunächst auf der Bank sitzt.

4. Ramy Bensebaini

Es ist kein Geheimnis, dass Ramy Bensebaini prinzipiell zu den besten Bundesliga-Außenverteidigern gehört. In der letzten Spielzeit war davon jedoch gar nichts zu sehen. Bensebaini wirkte unmotiviert und legte in regelmäßigen Abständen Horror-Auftritte an den Tag.

In dieser Saison präsentiert sich der 27-Jährige jedoch wieder in starker Form. Bensebaini räumt hinten ab und wird vorne immer wieder als Torschütze und eiskalter Elfmeterschütze auffällig. Der Algerier überzeugt zudem mit seinem Willen und seiner Ausstrahlung auf dem Platz. Alles Aspekte, die er zwischenzeitlich verloren hatte, die nun aber wieder zurückgekehrt sind.

5. Manu Koné

Der junge Franzose stach bereits in der Vorsaison positiv heraus und wiederholte das in der Hinrunde. Neben den abgeklärten, passsicheren, aber eher langsamen Kramer und Weigl, verkörpert Koné Dynamik, Athletik, Zweikampfstärke und Offensivdrang. Der 21-Jährige ist unersetzlich im Mittelfeld, weil er das einzige Fohlen in der Schaltzentrale ist, das diese Fähigkeiten verkörpert. Internationale Top-Klubs dürften langsam, aber sicher auf Koné aufmerksam werden.


Die Flops der Hinrunde

6. Marvin Friedrich

Marvin Friedrich hätte wohl wenig gespielt, wenn sich Itakura nicht verletzt hätte. Der Japaner hat sich aber eben verletzt, weshalb Farke meist gar nichts anderes übrig blieb, als auf Friedrich zu setzen. Mit Leistung konnte der frühere Union-Berlin-Profi aber wie bereits in der vergangenen Rückrunde nicht überzeugen. Der Innenverteidiger weist Tempo-Defizite auf und zeigte sich im Aufbauspiel unter Druck fehleranfällig. Es scheint so, als wäre der 26-Jährige einer der Spieler, die in einem hervorragenden Konstrukt - wie bei Union Berlin - funktionieren, individuell aber eher mäßig begabte Profis sind.

7. Nathan Ngoumou

Der Neuzugang aus Frankreich sah gegen seine Offensiv-Konkurrenten kein Land. Der 22-Jährige zeigte sich noch ein wenig überfordert vom Bundesliga-Niveau und erhielt trotz Personalmangel immer weniger Spielzeit. Unter dem Strich konnte der Spieler keinen einzigen Scorer-Punkt sammeln. Schon enttäuschend, wenn man bedenkt, dass Ngoumou französischer U21-Nationalspieler ist und acht Millionen Euro gekostet hat.

8. Stefan Lainer

Der Österreicher hat im Duell mit Scally klar den Kürzeren gezogen. Der junge US-Amerikaner spielt zwar auch nicht gerade überragend, jedoch konnte Lainer das nie für sich nutzen. Ganze 26 Minuten waren dem 30-Jährigen in der Bundesliga vergönnt. Die Zeit des Rechtsverteidigers bei den Fohlen scheint dem Ende nahe zu sein.

9. Rocco Reitz

Rocco Reitz gilt als hoffnungsvolles Talent aus der eigenen Jugend. Im Vorjahr war der 20-Jährige per Leihe in Belgien aktiv, um Spielpraxis zu sammeln. In diesem Jahr sollte er sich an die Profi-Mannschaft herankämpfen und zunehmend Spielzeit erhalten. Bislang durfte er jedoch nur einmal ran - und das auch nur für zwei Minuten gegen Bremen. Es ist natürlich unglücklich für Reitz, dass Farke von Wechseln und insbesondere frühen Wechseln ungefähr so viel hält, wie Katar von Menschenrechten.

10. Hannes Wolf

Der Österreicher wollte nach seiner England-Leihe einen neuen Angriff starten. In der Vorbereitung sah das auch noch sehr vielversprechend aus. Wolf wurde häufig von Farke gelobt und schien realistische Stammplatz-Chancen zu haben. Eine Verletzung in der Vorbereitung verhinderte das aber. Was folgte, waren vier Kurzeinsätze und eine erneute Verletzung, die den Mittelfeldspieler seit Anfang Oktober außer Gefecht setzt.


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