Borussia Dortmund: Ex-Ultra berät ab Januar die Geschäftsführung

Ab Januar in leitender Funktion der "Stabsstelle Strategie und Kultur" bei Borussia Dortmund: Jan-Henrik Gruszecki
Ab Januar in leitender Funktion der "Stabsstelle Strategie und Kultur" bei Borussia Dortmund: Jan-Henrik Gruszecki / Reinaldo Coddou H./Getty Images
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Ab dem 01. Januar 2021 übernimmt Jan-Henrik Gruszecki die Leitung der "Stabsstelle Strategie und Kultur" bei Borussia Dortmund. Der frühere BVB-Ultra soll die Geschäftsführung beratend unterstützen, gegenüber Sport1 gab er bereits seine Meinung bezüglich einer Trainerdiskussion preis.

Von Kindesbeinen an ist Jan-Henrik Gruszecki Fan von Borussia Dortmund. Der 36-Jährige war in der Vergangenheit mittendrin statt nur dabei, war laut eines Berichts der Sportschau Mitbegründer der Ultra-Gruppierung "The Unity", Vorstandsmitglied bei den "Desperados" und Sprecher des "Bündnis Südtribüne".

Auch außerhalb des BVB war und ist Gruszecki aktiv, etwa beim Projekt "12:12", im Zuge dessen die aktiven Fanszenen im November 2012 gegen ein verschärftes Sicherheitskonzept der DFL protestiert haben. Darüber hinaus ist Gruszecki als Fan-Vertreter in der DFL-Taskforce "Zukunft Profifußball" vertreten. Diesen Posten werde er nicht aufgeben, aber ab dem 01. Januar kommt eine neue Aufgabe hinzu: Als Leiter der "Stabsstelle Strategie und Kultur" bei Borussia Dortmund soll er die Geschäftsführung um Hans-Joachim Watzke und Carsten Cramer beratend zur Seite stehen.

"Ich halte Jan-Henrik Gruszecki für einen klugen Kopf, der auch mal gegen den Strich bürstet", wird Watzke von den Ruhr Nachrichten zitiert. "Da kann es sicherlich auch mal Reibungspunkte geben, was allerdings auch gewollt ist."

Gruszecki: Trainer-Diskussion "kompletter Quatsch"

Zuletzt war der glühende Fan des kürzlich verstorbenen Diego Maradona als Kommunikationsberater einer Hamburger Agentur sowie als Spielervermittler für Profis aus Südamerika und Filmemacher tätig. Künftig aber ist seine Expertise allen voran beim BVB gefragt. In der Sport1-Sendung "WNTT - We Need To Talk" brachte er seine starke Meinung erstmals zum Ausdruck, als er sich zur Trainerdiskussion um Lucien Favre äußerte: "Das halte ich für kompletten Quatsch", so der 36-Jährige. "Man sollte nicht, weil man gegen Köln verliert und die Spiele davor herausragend gut gespielt hat, eine Trainerdiskussion führen."

Steht regelmäßig in der Kritik: BVB-Coach Lucien Favre
Steht regelmäßig in der Kritik: BVB-Coach Lucien Favre / DeFodi Images/Getty Images

Der BVB habe "wahrscheinlich den zweitbesten Kader der Bundesliga", allerdings dürfe man nicht davon ausgehen, dass die Mannschaft sorgenfrei durch die Saison marschiert: "Wenn ein Spiel mal nicht gewonnen wird, macht der Trainer alles falsch und eigentlich wird die Meisterschaft in den beiden Spielen gegen Bayern entschieden. Das ist eben nicht so. [...] Das hat sich irgendwie eingeschlichen, dass man keine anderen Spiele mehr verlieren darf, weil sich der Wettbewerb in der Bundesliga so monopolisiert hat."