Manchester United will BVB-Forderungen für Sancho erfüllen
Von Florian Bajus
Bereits in der vergangenen Saison baggerte Manchester United an Jadon Sancho. Nun sollen sich die Verantwortlichen laut Mirror dazu bereiterklärt haben, die von Borussia Dortmund gestellten Forderungen zu erfüllen.
Für die vergangene Transferperiode erklärte der BVB sein Ausnahmetalent für unverkäuflich. Wie lange Sancho in Dortmund verweilen wird, ist aber unklar. "Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass Jadon sicherlich keine fünf Jahre mehr hier spielen wird", sagte Sportdirektor Michael Zorc im September (zitiert via Focus).
In der Amazon-Dokumentation 'Inside Dortmund' bestätigte Zorc bereits das Interesse von Manchester United, erklärte zum damaligen Zeitpunkt aber: "Der Berater hat - so ist es meine Info - dem Klub mitgeteilt, dass egal welche Summen da auf dem Tisch stehen, wir ihn jetzt im Sommer nicht abgeben möchten und werden. Aber auch der Spieler hat keine große Intention, diesen Schritt zu machen - das wäre auch falsch."
115 Millionen Euro für Sancho?
Aufgegeben hat United die Hoffnung offenbar nicht. Laut Mirror soll sich der englische Rekordmeister nach dem schwachen Saisonstart mit nur drei Siegen aus zehn Spielen dazu bereiterklärt haben, sämtliche Forderungen des BVB zu erfüllen. Demnach sei eine Ablösesumme von mindestens 115 Millionen Euro fällig - teurer war nur der Transfer von Ousmane Dembélé, der dem FC Barcelona bislang 125 Millionen Euro gekostet hat. Auch dürfte Sancho nach seiner Gehaltserhöhung ein ordentliches Salär verlangen.
2017 wechselte Sancho für umgerechnet 7,84 Millionen Euro aus der Nachwuchsabteilung von Manchester City zu Borussia Dortmund. In 68 Spielen erzielte der englische Nationalspieler 18 Tore und bereitete 30 weitere Treffer vor. In dieser Saison fehlte er einzig beim 1:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach, nachdem er von Trainer Lucien Favre aufgrund einer verspäteten Rückreise von der Nationalmannschaft suspendiert wurde.
Wäre Manchester United der richtige Verein?
Mit Sancho würde Manchester United das größte Aushängeschild der neuen englischen Generation erhalten, fraglich ist aber, ob dieser Schritt für den 19-Jährigen ein Fortschritt wäre. Hinter dem FC Liverpool, Stadtrivale Manchester City, Tottenham Hotspur und dem FC Chelsea haben die Red Devils kaum Chancen auf eine Qualifikation für die Champions League, legten den schlechtesten Saisonstart seit 30 Jahren hin und rutschen trotz eines klangvollen Kaders immer mehr ins Mittelmaß ab.
Aufgrund seines Potenzials kann Sancho bei nahezu jedem Klub der Welt spielen. Er selbst wird vermutlich den Anspruch besitzen, regelmäßig in der Königsklasse aufzulaufen und realistische Chancen auf einen Titel zu haben. Das ist im roten Teil von Manchester aber nicht der Fall, lohnen würde sich der Schritt für ihn daher kaum - zumal Ole Gunnar Solskjaer auf den Außenbahnen mit Jesse Lingard, Anthony Martial, Daniel James und Marcus Rashford vier Optionen besitzt. Zwar würde Rashford dann endgültig in die Sturmspitze rücken, doch auf Sanchos Position ist genug Personal vorhanden. Umso unwahrscheinlicher wirkt es, dass Jadon Sancho ausgerechnet zu United wechseln könnte.