Daichi Kamada: Eintrachts Schlüsselspieler mit Abstrichen

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Daichi Kamada wird für Eintracht Frankfurt immer wichtiger. Der Japaner bereitete bei der ​2:4-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach wie schon gegen Standard Lüttich (2:1) beide Frankfurter Tore vor, allerdings muss Trainer Adi Hütter auch Abstriche machen, wenn er auf den 23-Jährigen vertraut.

Denn ein Torjäger ist Kamada gewiss nicht. Nach 18 Einsätzen steht er bei einem mageren Tor, erzielt hat es der offensive Mittelfeldspieler beim 5:3-Erfolg im DFB-Pokal gegen Waldhof Mannheim. Nach je einem Assist im Europa-League-Qualifikationsspiel gegen Racing Straßburg (3:0) sowie beim späten Unentschieden gegen Borussia Dortmund (2:2) bereitete Kamada gegen Standard Lüttich und Borussia Mönchengladbach die ​letzten vier Tore der SGE vor, hätte allerdings auch selbst treffen müssen.

Am Sonntagabend vergab er in einer Phase, in der Frankfurt auf den Ausgleich drängte, gleich drei Hochkaräter vor dem Tor von Yann Sommer (66., 67., 68.), kurz darauf erzielte Nico Elvedi das 3:1 für die Fohlen. Dass Martin Hinteregger nach einem Eckball von Kamada auf 3:2 verkürzte, brachte nichts - wenige Minuten vor Schluss besorgte Denis Zakaria den 4:2-Endstand.

Kamada ist für Vorlagen zuständig

Für VV St. Truiden erzielte Kamada in der abgelaufenen Saison 16 Tore in 36 Einsätzen, diese Marke wird er wohl kaum überbieten können. In Gladbach begann er lediglich neben Goncalo Paciencia in der Spitze, weil André Silva und Bas Dost verletzungsbedingt ausfielen und Dejan Joveljic noch keine ernsthafte Alternative für Hütter zu sein scheint. Die kopfballstarken Paciencia, Silva und Dost können die zahlreichen Flanken deutlich besser verwerten als Kamada, der Chance um Chance versiebte.

Als Vorlagengeber und kreativer Kopf im offensiven Mittelfeld ist er aber einer der wichtigsten Spieler. Mijat Gacinovic hat er längst verdrängt, siebenmal wurde Kamada in der Bundesliga für die Startelf nominiert. Das hatte sich schon in der Vorbereitung abgezeichnet, eine große Überraschung ist der Aufstieg des Japaners nicht.

Behält er seine Form bei und wird als Vorlagengeber noch effizienter, ist er unersetzlich für Hütter. In der englischen Woche, in der der FC St. Pauli und Bayern München warten, wird er sich aber auch im eigenen Abschluss steigern müssen. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass sich das vergangene Jahr in Belgien gelohnt hat.