Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft? Watzke widerspricht Favre
Von Florian Bajus
Nach der 2:4-Niederlage im Revier-Derby gegen den FC Schalke 04 wollte Lucien Favre nicht mehr von der Meisterschaft reden. Da der FC Bayern München am Sonntagabend den Vorsprung auf vier Punkte ausbauen kann, glaubt der Schweizer Übungsleiter kaum noch an eine Chance. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke widerspricht ihm dabei allerdings.
Immer wieder versagen Borussia Dortmund in wichtigen Spielen die Nerven. Im Topspiel gegen den FC Bayern München zu Beginn des Monats erlitt die Mannschaft eine 0:5-Niederlage, bereits zuvor taten sich die Spieler - ebenso wie in den darauffolgenden Spielen - gegen auf dem Papier unterlegene Gegner durchaus schwer.
Einzig der 4:0-Erfolg beim SC Freiburg in der vergangenen Woche sollte für eine ordentliche Portion Selbstvertrauen sorgen, die nach der Klatsche gegen die abstiegsgefährdeten Schalker wieder verpufft sein dürfte. Noch vor Spielbeginn war sich Watzke gegenüber der ARD sicher (via Sport1): "Wenn wir alle vier Spiele gewinnen, werden wir auch Deutscher Meister."
Zugleich räumte er ein, dass die Umsetzung "oft auch relativ schwierig" sei, wie er spätestens nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer feststellen musste. Wenig später gab Lucien Favre die Hoffnung auf den ersten Meistertitel seit 2012 in der Mixed-Zone auf: "Der Titel ist verspielt", sagte er laut kicker.
Im Gegensatz zu Lucien Favre glaubt Hans-Joachim Watzke nicht an eine Vorentscheidung im Titelrennen
Anders sieht es Watzke, der gemeinsam mit Sportdirektor Michael Zorc immer wieder Kampfansagen an die Münchner Bayern lieferte, den Spielern die Bedeutung der Titelchance in diesem Jahr verdeutlichen wollte und genau weiß, dass sich diese Gelegenheit in Zukunft womöglich nicht noch einmal in dieser Konstellation bietet. Daher will er trotz der Sperren von Marco Reus und Marius Wolf sowie den Verletzungssorgen in der Abwehr keineswegs aufgeben: "Wir geben erst dann auf, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Das ist unsere Verpflichtung den Fans gegenüber."
Ohnehin wird der FC Bayern erst einmal beim 1. FC Nürnberg bestehen müssen. Im Max-Morlock-Stadion kam die Dortmunder Borussia beim Debüt von Interimstrainer Boris Schommers nicht über ein 0:0 hinaus. Auf ein ähnliches Ergebnis wird nun zu hoffen sein, ansonsten können die Münchner am 33. Spieltag bei RB Leipzig den siebten Titel in Serie perfekt machen.