Matthäus kritisiert Bayerns Transferpolitik scharf: "Viele Hausaufgaben nicht erledigt"

Lothar Matthäus geht hart mit der Transferpolitik der Bayern ins Gericht. Nicht nur der Palhinha-Deal sei eine Fehlinvestition gewesen.
Lothar Matthäus kritisiert das fehlende Transfergeschick des FC Bayern
Lothar Matthäus kritisiert das fehlende Transfergeschick des FC Bayern / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages
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Na das werden die Bayern-Bosse aber gar nicht gerne hören. Lothar Matthäus hat sich in seiner Kolumne bei Sky einmal mehr kritisch über den deutschen Rekordmeister geäußert. Wenn man sich Transfer-Geschichten wie jene von Joao Palhinha ansieht, bleibt dem deutschen Rekord-Nationalspieler aber gewissermaßen auch nichts anderes übrig.

"Thomas Tuchel wollte Palhinha unbedingt, Vincent Kompany hat nicht auf ihn gebaut. Wenn man auf die Geschichte des Transfers zurückblickt, war er unterm Strich unnötig und überflüssig", monierte Matthäus. Palhinha war im Sommer 2024 für 51 Millionen Euro nach München gewechselt und wurde nun zu Tottenham Hotspur verliehen. Wenngleich es für die Spurs keine Kaufpflicht gibt, findet Matthäus, dass die Bayern "mit eineinhalb blauen Augen davongekommen" seien. Immerhin spart sich der Rekordmeister das Gehalt und streicht eine Leihgebühr von an die sieben Millionen Euro ein.

Matthäus sieht viele Fehlinvestitionen beim FC Bayern

Matthäus möchte sich aber nicht auf den Palhinha-Deal versteifen, sondern sieht auch andere Fehler. "Man hat viele Hausaufgaben nicht erledigt und sehr viel Geld für einen Spieler gezahlt, der in München kaum Einsatzzeiten hatte", führte Matthäus aus. Dem Sky-Experten zufolge war "nicht nur Palhinha eine Fehlinvestition, auch ein Zaragoza, Sarr oder Boey haben viel Geld gekostet und hatten keine bzw. kaum Einsatzzeiten".

Derartige Transfers führen laut Matthäus nur dazu, dass man dem eigenen Nachwuchs damit den Weg verbaut. Immerhin deuteten das Testspiel gegen Lyon und die jüngsten Aussagen der Verantwortlichen drauf hin, dass man geneigt ist, genau das zu ändern. "Ich würde mir wünschen, dass Talente wie Wanner und Karl auch in den ersten Bundesligaspielen gegen Leipzig, in Augsburg und gegen den HSV ihre Einsatzzeiten bekommen würden", schilderte Matthäus.

Matthäus fordert Vertrauen in Nachwuchs-Hoffnungen

Karl, Wanner und Co. müssen laut Matthäus das Vertrauen bekommen und nicht nur eine Halbzeit, sondern auch mal drei, vier Spiele am Stück absolvieren. "Dann sieht man, mit welcher Überzeugung der Trainer diese jungen Spieler heranführt", so der Experte. Allerdings erinnert er sich auch daran, dass schon häufiger junge Spieler "in der Vorbereitung Einsatzzeiten bekommen haben und danach waren sie auf einmal nicht mehr dabei". Als Beispiele führt er Adam Aznou und Frans Krätzig auf.

Die aktuellen Bayern-Youngster dürften Stand heute in der kommenden Saison etwas bessere Karten haben. Sollte auf dem Markt nicht mehr viel passieren, wäre der Kader so dünn, dass Kompany fast schon zwangsläufig auch mal auf die jungen Spieler setzen müsste.

Woltemade-Deal weiterhin in der Schwebe

Stellt sich eben nur die Frage, wie der FC Bayern auf dem Transfermarkt weiter verfährt. "Es gibt noch Dinge, die man machen möchte. Sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite. Soweit ich informiert bin, will man noch den einen oder anderen Spieler verkaufen - um vielleicht das Angebot für Nick Woltemade nachzubessern", vermutet Matthäus.

Nachdem der VfB für Enzo Millot aber offenbar erstaunlich viel Geld abstauben wird, gibt es für Stuttgart noch einen Grund weniger, Woltemade ziehen zu lassen.


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