Die aktuellen Transfergerüchte beim BVB im Check
Von Simon Zimmermann

Nach einem starken und ultra-stabilen Saisonstart musste Borussia Dortmund jüngst einige Federn lassen. Stimmten zu Saisonbeginn vor allem die Ergebnisse, blieben diese zuletzt in Manchester und beim HSV aus. Die spielerische Magerkost der Kovac-Truppe rückte so zwangsläufig mehr in den Fokus.
Doch bei allem Meckern muss man weiter festhalten, dass der BVB-Coach die Mannschaft in deutlich konstantere Fahrwasser geführt hat. Ein wichtiger Entwicklungsschritt in Dortmund!
Ob Sportchef Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl die Entwicklung mit Transfers im Januar weiter vorantreiben möchten? Wir blicken auf die aktuellen Transfergerüchte rund um den BVB.
1. Befürchtungen bei Nico Schlotterbeck
Bei Nico Schlotterbeck bahnt sich eine Causa an, wie wir es in den letzten Monaten und Jahren viel zu häufig in der Fußballwelt erlebt haben. Verlängert der Abwehrchef über 2027 hinaus oder geht er nach der WM 2026 zu einem anderen Topklub?
In dieser Frage wogt es jetzt schon munter hin und her. In Dortmund soll man sehr optimistisch gewesen sein, dass sich Schlotterbeck zu Schwarzgelb bekennt. Dieser Optimismus beginne laut Bild aber nun zu bröckeln. Die Niederlagen gegen die Bayern und Man City sowie das Last-Minute-Remis beim HSV sollen dem Linksfuß deutlich gemacht haben, dass es mit der Stillung des Titelhungers in Dortmund schwierig bleibt.
Zudem sei Schlotterbeck mit dem Ansatz von Trainer Niko Kovac nicht ganz glücklich. Spielerische Klasse versprüht der BVB unter dem Coach sicher nicht.
Es bleibt abzuwarten, ob das nur weiteres Säbelrasseln ist und der verzweifelte Versuch, Tendenzen zu erkennen. Weitere Wasserstandsmeldungen werden wir garantiert bekommen - und zwar über den Winter hinaus. Denn eine Schlotterbeck-Entscheidung wird sehr wahrscheinlich erst 2026 fallen.
2. Julian Brandt liegt "Quasi-Angebot" vor
Bei Julian Brandt könnte es auch bis kommendes Jahr dauern, ehe feststeht, ob der 29-Jährige weiterhin Schwarzgelb tragen wird. Laut Sky schließt Brandt zumindest einen Winter-Abgang völlig aus.
Ob er seinen auslaufenden Vertrag verlängert, sei aber noch völlig unklar. Von Klubseite liege "quasi" ein Angebot vor. BVB-Insider Patrick Berger bezeichnet es so, weil der Brandt-Seite bereits konkrete Zahlen für einen neuen Vertrag vorliegen sollen.
Heißt: Der BVB würde gerne verlängern, der Spitzenverdiener müsste aber Abstriche machen und einen leistungsbezogeneren Deal durchwinken. Brandt wolle das "Quasi-Angebot" prüfen, sich mit einer Entscheidung aber Zeit lassen. Ausgang völlig offen!
3. Quinten Timber fürs Zentrum auf dem Zettel
In der Niederlande schlägt Dortmund gerne mal zu - mit wechselhaftem Erfolg. Klar ist: In Quinten Timber scheint ein hoch spannender Name auf den Markt zu kommen. Der zentrale Mittelfeldspieler ist bei Feyenoord Leistungsträger und lief auch schon sieben Mal für die A-Nationalmannschaft auf. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus, verlängern möchte Timber offenbar nicht.
Laut Sky hat ihn der BVB dick auf dem Zettel, auch wenn es noch keine konkreten Gespräche mit der Timber-Seite gegeben habe. Das dürfte sich aber spätestens zum Jahreswechsel ändern. Allerdings wird Timber viele Optionen haben - allen voran aus der Premier League. Sein aktueller Marktwert wird auf 30 Millionen Euro geschätzt.
Bedarf würde es im Zentrum zur neuen Saison sicher geben - allein, weil die Zukunft einiger BVB-Stars offen ist. Neben Brandt könnte auch Pascal Groß gehen (müssen). Bei Salih Özcan ist eine Trennung spätestens im Sommer '26 sicher. Und um Felix Nmecha ranken sich einige Gerüchte.
4. "Prio-Position" Abwehr: BVB blickt auf Real-Juwel Joan Martinez
Real Madrid verfügt in Joan Martínez über ein weiteres spannendes Talent, an dem Dortmund laut The Athletic interessiert sein soll. Der 18-jährige Innenverteidiger hat in dieser Saison den Sprung zum Stammspieler in der zweiten Mannschaft geschafft. Früher oder später soll der Schritt zu den Profis folgen.
Der 1,92 Meter große Abwehrspieler besitzt einen Vertrag bis 2029. Die Königlichen dürften aktuell wohl maximal an einer Leihe interessiert sein. Oder aber an einem Deal, der eine Rückkaufoption beinhaltet. Ob das für den BVB attraktiv genug ist, bleibt abzuwarten.
Laut Sky gilt die Abwehr für den kommenden Sommer aber als Baustelle, die Priorität genießt. Neben der ungewissen Schlotterbeck-Zukunft könnten sich hier Niklas Süle und Emre Can verabschieden. Bei Chelsea-Leihgabe Aaron Anselmino hat der BVB keine Kaufoption.
Wie Sky weiter berichtet, könnte es sogar gut sein, dass der BVB im Winter in der Abwehr einen Vorgriff auf den kommenden Sommer tätigen möchte. Ob es dann auf Martinez hinausläuft, ist aber ziemlich fraglich.
Wird Doekhi beim BVB zum Thema?
Weil die Innenverteidigung spätestens im Sommer '26 eine "Prio-Position" sein soll, könnte auch der Name Danilho Doekhi in Dortmund richtig heiß werden. Der 27-jährige Niederländer will seinen auslaufenden Vertrag bei Union Berlin nicht verlängern. Selbst ein Winter-Wechsel ist laut Sky nicht ausgeschlossen. Aus der Bundesliga sollen einige Topklubs schon Interesse hinterlegt haben. Ob der BVB darunter ist? Weil Doekhi zum ablösefreien Schnäppchen werden könnte, würde ein Dortmunder Interesse durchaus Sinn machen. Zumal der offensivstarke Verteidiger bestens in ein System mit Dreierkette passt.
Eine konkrete Spur von Doekhi nach Dortmund führt aktuell aber noch nicht.
5. Alle wollen Hertha-Youngster Kennet Eichhorn
Mit 16 Jahren hat Kenneth Eichhorn bereits sieben Zweitliga-Spiele für die Hertha auf dem Buckel. Der zentrale Mittelfeldspieler stand dabei sogar sieben Mal in der Startelf.
Logisch, dass Eichhorn als eines der größten Talente in ganz Deutschland zählt. Auch logisch, dass zahlreiche Klubs die Fühler schon ausgestreckt haben. Zumal in Eichhorns Vertrag eine Ausstiegsklausel verankert sein soll. Laut Sky hängt die Höhe vom aufnehmenden Klub ab. Maximal soll sie sich im Bereich von zehn bis zwölf Millionen Euro bewegen.
Eine Summe, die sich angesichts des enormen Potenzials des U17-Nationalspielers lohnen könnte. Doch allein aus der Bundesliga bekommt der BVB im Werben Konkurrenz vom FC Bayern, Bayer 04 Leverkusen, RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. International sollen unter anderem die Spitzenklubs Barça, Real Madrid, PSG und Man United Interesse zeigen.
6. Weitere Gerüchte der letzten Wochen
Salih Özcan darf laut Sky schon im Winter gehen. In Dortmund hat er keine sportliche Perspektive mehr. Neben den Topklubs aus der Süper Lig soll auch der 1. FC Köln von einer Rückkehr des Mittelfeldspielers träumen. Zuletzt kochte das Thema allerdings Ende Oktober hoch - seither gibt es keinen neuen Stand.
In diesen Zeitraum fielen auch die letzten Gerüchte um Felix Nmecha. Aus Italien berichtete calciamercato.it, dass Juventus Interesse an einem Winter-Deal haben soll. Laut Bild würde Nmecha rund 50 Millionen Euro Ablöse kosten. Man darf jedoch stark davon ausgehen, dass der BVB den Mittelfeldspieler mit aller Macht halten möchte.
Die Bild brachte jüngst den Mittelstürmer Giovane in Dortmund ins Spiel. Wegen der Offensivflaute denke man über einen weiteren Offensiv-Transfer im Winter nach. Während das schon fraglich genug ist - schließlich hatte Fabio Silva noch nicht viele Gelegenheiten - macht die angeblich geforderte Ablöse einen Deal so unwahrscheinlich wie eine Deutsche Meisterschaft für Schalke. Der Brasilianer war zu dieser Saison ablösefrei zu Hellas Verona gewechselt. Der Serie-A-Klub soll nun 30 Millionen Euro verlangen - bei einem Marktwert des 21-Jährigen von geschätzten vier Millionen Euro. Laut ESPN steht Giovane auch bei der AC Mailand, Inter und Napoli auf dem Zettel.
Unwahrscheinlich wirkt auch ein weiteres Sancho-Comeback in Schwarzgelb. Laut Football Insider ist Aston Villa so frustriert über seine Leistungen, dass man über einen Abbruch der Leihe nachdenkt. Man United würde das aber nur zulassen, wenn man im Winter einen Abnehmer findet. Klar ist: Der auslaufende Vertrag bei den Red Devils wird nicht verlängert. Wie das britische Portal weiter berichtet, würde der BVB daher auch erst im Sommer 2026 wieder über Sancho nachdenken, wenn er ablösefrei zu haben ist.
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