Wegen Transfersperre: Entscheidung über Kölner Schadensersatzforderung wohl gefallen
Von Oliver Helbig

Die Verpflichtung des Nachwuchstalents Jaka Cuber Potocnik von der U17 des slowenischen Vereins NK Olimpija Ljubljana in den Nachwuchs des 1. FC Köln im Jahr 2022 schlug hohe Wellen und gipfelte aus Sicht der Kölner in einer monatelangen Transfersperre. Von Ende Dezember 2023 bis Januar 2025 durfte der Traditionsverein vom Rhein keine Spieler verpflichten. Dies war besonders im Hinblick auf den Abstiegskampf und den dann bitteren Gang in die 2. Bundesliga ein herber Tiefschlag, den die Kölner jedoch gut meisterten und aus dem sie umgehend zurück in die Bundesliga stiegen. Die Transfersperre bedeutete dennoch einen erheblichen Einschnitt und in Köln dachte man über juristische Schritte gegen die FIFA und eine eventuelle Schadensersatzforderung nach. Nun ist die Entscheidung offenbar gefallen.
FIFA warf Köln Anstiftung zum Vertragsbruch vor - Transfersperre folgte
Der damalige Vorwurf der FIFA, der als Grundlage der Kölner Transfersperre galt, war, dass der Effzeh Potocnik zum Vertragsbruch angestiftet haben soll. Im vergangenen Herbst bestätigte der Internationale Sportgerichtshof CAS das Urteil gegen die Kölner ehe eine geänderte Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs die Situation für die Kölner dann entschärfte - jedoch zu spät.
Kölns ehemaliger Sportgeschäftsführer Christian Keller kündigte damals an, dass der Verein überlege, gegen die FIFA vorzugehen und eine Schadensersatzforderung zu stellen. "Die Rechtsgrundlage, auf der wir verurteilt worden sind, ist europarechtswidrig, weil es gegen Kartellrecht und die Arbeitnehmerfreizügigkeit verstößt", sagte Keller damals. Nun ist eine Entscheidung gefallen, wie die Kölner weiter vorgehen.
Effzeh verzichtet auf Schadensersatzforderungen - Bericht
Nach Informationen des kicker ließen die Kölner die Möglichkeit, gegen die FIFA vorzugehen, juristisch prüfen und sollen dabei wenig Aussicht auf Erfolg erhalten haben. Interne sowie externe juristische Fachlkräfte seien dieser Meinung und sähen es als äußerst schwierig an, dass der Effzeh einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Transfersperre und dem Abstieg aus der Bundesliga herstellen könnte. Zumindest sei dies wohl nicht aussichtsreich genug, als dass man es versuchen sollte. Dies liegt wohl auch daran, dass Christian Keller aus Köln immer wieder öffentlich betonte, dass ein Klassenerhalt dennoch möglich gewesen wäre.
Die Aussicht auf Erfolg war also eher gering, während der Aufwand, gegen die FIFA vorzugehen, massiv und lästig gewesen wäre und sich als langwierig und kostspielig gestaltet hätte. Deshalb hat man sich nun offenbar dazu entschieden, das Thema auf sich beruhen zu lassen und zu den Akten zu legen. Köln wird demnach keine Unternehmungen in Richtung Schadensersatzforderungen an die FIFA stellen. Streitthema Jaka Potocnik ist aktuell an Rot-Weiss Essen ausgeliehen, um sich dort weiterzuentwickeln, bevor er sein Talent dann endlich in Köln entfalten soll.
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