Was macht eigentlich Patrik Andersson? Münchner Held und Schalker Herzensbrecher

Patrik Andersson kann auf eine mehr als beachtliche Karriere zurückblicken: Der mittlerweile 54-jährige Schwede lief in der Bundesliga einst für Borussia Mönchengladbach und den FC Bayern auf, machte aber auch andernorts auf sich aufmerksam. Was macht der frühere Top-Verteidiger eigentlich heute?

Andersson macht bei den Fohlen auf sich aufmerksam

Patrik Andersson zog es 1992 als vielversprechendes Abwehrjuwel von seinem schwedischen Ausbildungsklub Malmö FF zunächst nach England, wo er bis 1993 bei den Blackburn Rovers unter Vertrag stand, bevor er sich auf den Weg nach Deutschland und ins Trikot von Borussia Mönchengladbach machte, wo er sich noch heute großer Beliebtheit erfreut und regelmäßig Geburtstagswünsche erhält.

Bei den Fohlen stieg Andersson schnell zum Leistungsträger auf. Insgesamt lief der Innenverteidiger in 199 Pflichtspielen mit der Gladbacher Raute auf der Brust auf. Dabei gelangen ihm zwar starke elf Tore und fünf Vorlagen, doch weitaus bekannter war der 96-fache schwedische Nationalspieler für seine große Defensivstärke. Diese machte auch den FC Bayern München auf ihn aufmerksam, der sich im Sommer 1999 die Dienste Anderssons für drei Millionen Euro Ablöse sicherte.

Beim FC Bayern wird Andersson zum gefeierten Helden und Herzensbrecher

Bis zum Sommer 2001 absolvierte Andersson in zwei Jahren zahlreiche eindrucksvolle Auftritte für die Münchner, kam auf 69 Pflichtspieleinsätze und sorgte für denkwürdige, große Momente. Neben je einem DFB-Pokalsieg mit Borussia Mönchengladbach und den Bayern gewann Andersson auch den Champions-League-Titel 2001 mit den Münchnern, bei dem er eine tragende Säule der Bayern-Abwehr darstellte.

Er wurde außerdem auch zweimal deutscher Meister mit dem Top-Klub aus dem Süden. Dabei avancierte er mit einem entscheidenden Tor zu einer Vereinsikone und sicherte sich einen Platz in jedem Highlight-Video der Bundesliga-Historie.

Last-Minute-Champion: Andersson stürzt Schalke ins Tal der Tränen

Der 19. Mai 2001 wird neben Andersson und zahlreichen Bayern-Fans wohl auch nahezu jedem Schalker in Erinnerung bleiben, denn an diesem denkwürdigen Tag zerstörte der Schwede durch einen indirekten Freistoßtreffer kurz vor Spielende beim Auswärtsspiel des FC Bayern München gegen den Hamburger SV die großen Meisterträume der Schalker, die in Gelsenkirchen bereits minutenlang als sicher geglaubter Meister feierten. Es war Anderssons einziger Treffer für die Bayern, doch bedeutender hätte er kaum sein können.

Andersson wurde zum großen Herzensbrecher für Schalke 04 und stürzte die Knappen in ein bitteres Tal der Tränen, aus dem sie sich lange nicht erholen sollten. Der Titel Meister der Herzen war geboren und Andersson war der Schöpfer dieses ungeliebten Stempels und der große Held des Münchner Last-Minute-Meistersommers 2001.

Über den FC Barcelona zurück in die Heimat

Noch im selben Sommer verließ er den deutschen Klassenprimus und wechselte für acht Millionen Euro nach Spanien, wo er bis Ende 2003 in 31 Pflichtspielen für den FC Barcelona auflief.

Am 1. Januar 2004 kehrte Andersson in seine schwedische Heimat zurück und spielte bis Sommer 2005 für seinen Ausbildungsverein Malmö FF, dann beendete er seine Karriere.

Was macht Patrik Andersson eigentlich heute?

Nach seiner aktiven Profi-Karriere blieb der zweimalige Schwedische Fußballer des Jahres dem Fußball zum Teil als Funktionär erhalten. In einem Interview aus dem Jahr 2020 gab er an, auch in der Immobilienbranche tätig und an der skandinavischen Fußballmarke 'Pele Sports' beteiligt zu sein. In der Saison 2016/17 war der einstige Bundesligastar unter anderem auch Botschafter für das Europa-League-Finale in der schwedischen Stadt Solna.

Darüber hinaus tritt er als Fußballexperte in verschiedenen Medien auf und ist als Gast bei so mancher Fußballveranstaltung präsent, etwa bei Auslosungen von internationalen Wettbewerben.

In seiner Freizeit ist Andersson auch weiterhin sportlich aktiv und schnallt sich beispielsweise regelmäßig seine Langlaufski unter die einstigen Fußballfüße die für so manchen Verein wahres Glück bedeuteten - doch für den FC Schalke 04 den blanken Horror.

Was macht eigentlich?