Völler mit klaren Worten zur brisanten Adeyemi-Thematik
Von Franz Krafczyk

Die Vorbereitung der deutschen Nationalmannschaft auf das wichtige Endspiel um die WM-Qualifikation gegen die Slowakei wurde von einem großen Störfaktor begleitet. Wie die Bild kürzlich veröffentlichte, wurde gegen Karim Adeyemi ein Strafbefehl über 60 Tagessätze à 7.500 Euro erlassen. Die Polizei soll einen verbotenen Schlagring sowie ein Taser-Gerät in seinem Besitz gefunden haben.
"Wir wollen das in Ruhe mit dem BVB aufarbeiten. Über den Jungen, der eigentlich in unserem Kreis sich nie etwas zu Schulden hat kommen lassen, gab es in der Nationalmannschaft nie was zu meckern", erklärte DFB-Sportdirektor Rudi Völler im Anschluss an den 6:0-Sieg im ZDF.
"Das war nicht in Ordnung von dem Jungen, das haben wir ihm auch gesagt. Das war naiv oder dumm, egal wie man es nennt, es ins Internet zu stellen."
- Rudi Völler über Karim Adeyemi
"Wir leben aber auch in einer gewissen Empörungskultur in Deutschland. Jeder hat dann immer schnell was zu meckern", so Völler, der in Bezug auf die von Adeyemi bestellte und veröffentlichte Mystery Box jedoch auch erklärte: "Aber ohne das schönreden zu wollen – das war nicht in Ordnung von dem Jungen, das haben wir ihm auch gesagt. Das war naiv oder dumm, egal wie man es nennt, es ins Internet zu stellen. Ich weiß auch nicht genau, was da drin war. Wir werden das in Ruhe aufarbeiten bis zum nächsten Länderspiel im März. Die Dortmunder haben das jetzt im Griff."
Völler klipp und klar: "Natürlich muss man auch mal bestrafen"
Nachdem der Strafbefehl schon seit dem 30. Oktober rechtskräftig war, hatte Adeyemi die Angelegenheit im DFB-Kreise erst einmal verschwiegen. Dies ist für Völler nur "logisch, weil er natürlich gehofft hat, dass es nicht rauskommt". Daher habe der 65-Jährige den Vorfall auch erst aus den Medien erfahren.
"Ja, wir wussten das natürlich nicht. Einen Tag nach dem Spiel in Luxemburg hat Lars Ricken (BVB-Geschäftsführer) mich angerufen und mir das erzählt. Er wusste auch nicht alles. Danach haben Julian (Nagelsmann) und ich uns Karim geschnappt und wollten seine Version hören. Das hat er versucht, uns einigermaßen zu erklären", erklärte Völler.
Doch wie geht man beim DFB nun mit dem Fall um? "Erstmal wollten wir hinter dem Jungen stehen, das haben wir gemacht. Trotzdem kritisch, das ist auch klar. In dem Alter haben wir auch Fehler gemacht. Aber natürlich muss man auch mal bestrafen. Wichtig ist aber auch, solche Spieler mal in den Arm zu nehmen. Junge Spieler machen Fehler, in dem Fall war es ein dummer Fehler. Alles andere wird noch kommen", so Völler abschließend.
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