DFB setzt Zeichen – oder doch nicht? So reagiert der Verband auf den Fall Adeyemi

Kurz vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei sorgt ein Strafbefehl gegen Karim Adeyemi für Unruhe. Der DFB steht nun unter Druck – doch wie fällt die Reaktion aus?
Karim Adeyemi im Mittelpunkt
Karim Adeyemi im Mittelpunkt / Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages
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Karim Adeyemi steht erneut im Fokus – und das nicht wegen seiner sportlichen Leistungen. Nach Recherchen der BILD wurde gegen den Angreifer ein Strafbefehl über 60 Tagessätze à 7.500 Euro erlassen. Hintergrund: Die Polizei fand einen verbotenen Schlagring sowie ein Taser-Gerät in seinem Besitz. Insgesamt ergibt sich daraus eine Geldstrafe in Höhe von 450.000 Euro.

Das Amtsgericht Wetter bestätigte den Strafbefehl, der bereits am 30. Oktober rechtskräftig wurde. Adeyemi gilt jedoch rechtlich nicht als vorbestraft - das wäre erst bei 90 Tagessätzen der Fall gewesen. Trotzdem stellt sich nun die Frage, wie der Deutsche Fußball-Bund mit dem Vorfall umgeht – insbesondere angesichts des anstehenden Schlüsselspiels gegen die Slowakei.

DFB von Vorfall offenbar überrascht

Nach SPORT1-Informationen erfuhr der DFB sehr kurzfristig von dem Vorgang. In Verbandskreisen geht man davon aus, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann bei früherer Kenntnis wohl auf eine Nominierung Adeyemis verzichtet hätte. Dennoch bleibt der Offensivspieler im Kader für das Duell mit der Slowakei.

Intern soll es bereits Gespräche zwischen dem Spieler, Sportdirektor Rudi Völler und dem Bundestrainer gegeben haben. Völler sagte gegenüber SPORT1: "Man will vor dem wichtigsten Spiel des Jahres das Thema nicht mehr groß machen."

Fokus liegt (noch) auf dem Sportlichen

Der DFB will das Thema offenbar erst nach dem Lehrgang aufarbeiten. Bis dahin gilt volle Konzentration auf das sportliche Ziel: Ein Punkt gegen die Slowakei reicht, um sich das WM-Ticket für 2026 zu sichern. Doch spätestens nach der Länderspielpause dürfte sich der Verband auch öffentlich zu dem Fall positionieren müssen.

Karim Adeyemi selbst hat sich bislang nicht geäußert. Sein Anwalt ließ lediglich mitteilen, man könne auf die Anfragen der Presse nicht innerhalb der gesetzten Frist reagieren. Laut BILD soll eine bei TikTok bestellte Mystery Box der Ursprung der verbotenen Gegenstände gewesen sein. Auch Borussia Dortmund hielt sich bedeckt, kündigte aber interne Gespräche an:

"Der BVB nimmt strafrechtliche Vorwürfe stets ernst und zum Anlass, sie unter Wahrung von Verschwiegenheitspflichten mit seinen Angestellten zu erörtern."


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