Verzockt? Kwasniok nach Leipzig-Pleite selbstkritisch

Der 1. FC Köln kassierte beim Auswärtsspiel in Leipzig die erste Saisonpleite. Trainer Lukas Kwasniok gab sich einen großen Teil der Verantwortung dafür selbst.
Lukas Kwasniok (l.)
Lukas Kwasniok (l.) / RONNY HARTMANN/GettyImages
facebooktwitterreddit

Der 1. FC Köln ist deutlich besser in die Bundesliga-Saison gestartet, als viele ihm wohl zugetraut hatten. Mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen stand der Aufsteiger und Rückkehrer bis vor diesem Spieltag unter den Top 3 der Liga, hinter dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Am gestrigen Samstag kassierte der Effzeh beim Auswärtsspiel gegen RB Leipzig allerdings die erste Saisonniederlage und rutschte daraufhin erstmal ab. Der Kölner Coach Lukas Kwasniok sieht sich für diese Pleite zu großen Teilen selbst in der Verantwortung und ging mit sich selbst hart ins Gericht.

Effzeh scheitert an Kleinigkeiten

Die Kölner hielten zwar gut mit, leisteten sich aber zwischenzeitliche Aussetzer, die ihnen am Ende das gesamte Spiel kosteten. Auch Effzeh-Boss Thomas Kessler stellte nach dem Abpfiff fest, dass der gute Lauf letztlich an Kleinigkeiten scheiterte. "Kleinigkeiten haben darüber entschieden, dass wir uns für eine sehr ordentliche Leistung nicht belohnt haben", so Kessler. Als ausschlaggebend für die Niederlage dürfen wohl die letzten Minuten vor dem Halbzeitpfiff angesehen werden, in denen sich Trainer Kwasniok, wie er zugab, vercoachte. In den rund fünf Minuten vor der Pause kassierte der Effzeh zwei Treffer, die Kwasniok nicht verhindern konnte, obwohl er es kommen sah.

Lösung gewusst und zu lange gewartet: Kwasniok beißt sich in den ...

Kwasniok erkannte, dass RB Leipzig den Druck erhöhte, und hatte sich bereits taktische Gegenmaßnahmen zurechtgelegt, mit denen der Effzeh-Coach allerdings bis zur Halbzeit warten wollte. Eine falsche Entscheidung, wie sich schmerzlich herausstellte. "Die zehn Minuten vor dem 2:1 hatten sie mit den hohen Achtern fünf Spieler auf unserer letzten Reihe. Ich habe die ganze Zeit Eric [Martel, Anm. d. Red.] oder Tom [Krauß, Anm. d. Red.] so zurückziehen wollen, dass wir bis zur Halbzeit mit einer Dreierkette verteidigen, habe es aber in die Halbzeit hineingeschoben. Das war ein bisschen unglücklich", analysierte der Kölner Trainer und nahm damit auch einen Großteil der Schuld auf die eigene Kappe. In der Hoffnung, die erkannten Probleme erst in der Halbzeit lösen zu können, verzockte sich Kwasniok am Ende also und musste zusehen, wie seinem Team das Spiel aus den Händen glitt.

Chance verpasst: Kwasniok reagierte gegen RBL zu spät
Chance verpasst: Kwasniok reagierte gegen RBL zu spät / Maja Hitij/GettyImages

"Die Überlegung war gut, richtig und wichtig - aber einen Ticken früher hätte ich schon reagieren können."

Lukas Kwasniok selbstkritisch

"Da beiße ich mir auch in meinen Allerwertesten", ärgerte sich Kwasniok über die verpasste Chance auch bei den Roten Bullen Zählbares einzusammeln. "Die Überlegung war gut, richtig und wichtig - aber einen Ticken früher hätte ich schon reagieren können", so Kwasniok selbstkritisch. Ändern kann der Coach des 1. FC Köln es nun nicht mehr, aber wie heißt es doch so schön: Mal gewinnt man und mal lernt man. Auf den Saisonstart kann Kwasniok aber allemal stolz sein.


Weitere 1. FC Köln-News lesen:

feed