Titeltraum geplatzt - Die BVB-Stimmen nach dem Pokal-Aus gegen Bayer Leverkusen

Die Pokalreise von Borussia Dortmund und damit auch der Titeltraum im DFB-Pokal sind vorbei. Das Team von Trainer Niko Kovac unterlag am Vorabend Bayer 04 Leverkusen.
BVB-Kapitän Emre Can enttäuscht nach dem Pokal-Aus
BVB-Kapitän Emre Can enttäuscht nach dem Pokal-Aus / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
facebooktwitterreddit

Aus der Traum vom Titel und vorbei der Weg im DFB-Pokal. Borussia Dortmund konnte den Sieg über Bayer 04 Leverkusen vom vergangenen Wochenende nicht wiederholen und musste sich am Ende mit einem knappen 0:1 der am gestrigen Dienstagabend gastierenden Werkself geschlagen geben.

Somit bleibt die kürzlich ausgesprochene Forderung von BVB-Boss Lars Ricken, der den Pokaltriumph als Abschiedsgeschenk für Hans-Joachim Watzke sozusagen von der Mannschaft erwartet hatte, unerfüllt und die Borussen müssen den Wettbewerb ab dem Viertelfinale nun als Zuschauer vor dem heimischen Fernseher weiterverfolgen. Niedergeschlagen und frustriert standen die Akteure des Abends nach dem Abpfiff im Signal Iduna Park Rede und Antwort.

Can enttäuscht - Schweinsteiger bemängelt Dortmunder Willen

Der Traum vom Titel ist zumindest im DFB-Pokal geplatzt. Das sorgte auch bei BVB-Kapitän Emre Can für Frust. Der 31-Jährige, der beim Gegentreffer durch Ibrahim Maza unglücklich aussah, gab sich aber dennoch kämpferisch. "Wir haben uns extrem viel vorgenommen, wollten auch extrem weit kommen.“ Can empfand die Niederlage gegen Bayer 04 als bittere Enttäuschung. Auch für seinen Teamkollegen Waldemar Anton war das Pokal-Aus ein brutaler Rückschlag, wie der Verteidiger nach dem Abpfiff sagte.

"Wir haben uns extrem viel vorgenommen, wollten auch extrem weit kommen."

Emre Can
Waldemar Anton und Emre Can konnten Bayer Leverkusens Sieg nicht verhindern
Waldemar Anton und Emre Can konnten Bayer Leverkusens Sieg nicht verhindern / INA FASSBENDER/GettyImages

TV-Experte Bastian Schweinsteiger vermisste den letzten Willen bei den Borussen. "Ich habe die zweite Halbzeit die ganze Zeit auf den Punch gewartet, den die Dortmunder entwickeln. Dies kam erst ab der 77., 78. Minute. Insgesamt gab es mit Ausnahme der Adeyemi-Chancen auch nicht so viele Möglichkeiten“, sagte der frühere Bayern-Star und Weltmeister von 2014 bei der ARD.

BVB-Coach Kovac stellt sich vor Mannschaft - auch Schlotterbeck bemängelt Dortmunder Durchschlagskraft

BVB-Coach Niko Kovac wollte seinem Team allerdings keinen Vorwurf machen und schien die leise Kritik von Schweinsteiger keineswegs zu teilen. "Wir können uns nichts vorwerfen, das Spiel ist sehr unglücklich gelaufen. Wir haben uns viele Chancen erspielt. Die Gier hat auch überhaupt nicht gefehlt“, sagte der 54-Jährige, der vor dem Spiel entschied, Torjäger Serhou Guirassy auf der Bank Platz nehmen zu lassen und stattdessen mit Fabio Silva zu beginnen. Guirassy ersetzte den Portugiesen im zweiten Durchgang - großen Einfluss auf das Spiel konnte aber keiner von beiden nehmen und Dortmunds Mittelstürmer blieben eher blass.

Ein enttäuschter BVB-Coach Niko Kovac
Ein enttäuschter BVB-Coach Niko Kovac / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages

"Wir können uns nichts vorwerfen, das Spiel ist sehr unglücklich gelaufen. "

Niko Kovac

Ähnlich wie sein Trainer sah das offenbar auch Abwehrstar Nico Schlotterbeck. Der deutsche Nationalspieler bezeichnete die gestrige Niederlage als durchaus unglücklich. "Wir haben ein ordentlich bis gutes Spiel gemacht, hätten in der ersten Halbzeit unbedingt den Ausgleich machen müssen. In der zweiten Halbzeit hat uns die Durchschlagskraft gefehlt. Am Ende hat Leverkusen ein Tor mehr gemacht“, so der 26-Jährige enttäuscht. Um seine Enttäuschung machte er auch keinen großen Hehl: "Natürlich tut es extrem weh. Ich bin auch extrem niedergeschlagen“, so Schlotterbeck deutlich.

"Wir haben ein ordentlich bis gutes Spiel gemacht [...]"

Nico Schlotterbeck

Das Warten auf den Elfer-Pfiff: BVB hadert mit Schiri-Entscheidung

Doch Dortmund haderte vor allem auch mit einer zumindest fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung um die 19. Spielminute herum. Die Gelb-Schwarzen hätten sich bei einer Szene um Carney Chukwuemeka und Leverkusens Jarrell Quansah einen Strafstoß gewünscht, doch der Klammergriff des Bayer-Stars blieb ungestraft und der BVB hoffte vergeblich auf einen Pfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler. "Wenn einer mit beiden Armen umarmt wird, sollte man schon pfeifen“, sagte Niko Kovac zu diesem Thema nach Spielende.

"Wenn einer mit beiden Armen umarmt wird, sollte man schon pfeifen."

Niko Kovac über Elfer-Szene
Der BVB haderte mit Schiri Stieler und dem nicht gegebenen Foulelfmeter
Der BVB haderte mit Schiri Stieler und dem nicht gegebenen Foulelfmeter / Pau Barrena/GettyImages

Aus Leverkusener Sicht sah man diese Szene im Strafraum natürlich ganz anders. "Das ist zu wenig - genau das Gefühl, welches ich auch im Spiel hatte. Natürlich ist die Hand dran. Wenn man sieht, wie er fällt, ist es für mich keine normale Fallbewegung“, ordnete Robert Andrich die Szene ein.

BVB-Titelhoffnungen verblassen allmählich

"Wir werden nicht aufgeben."

Emre Can

Borussia Dortmund muss seine Titelhoffnungen vorerst begraben, denn der Weg über den DFB-Pokal war für die Borussen der deutlich einfachste. Dass man dem FC Bayern in der Bundesliga auf Dauer das Wasser reichen oder in der Champions League ein ernsthaftes Wörtchen mitreden kann, erscheint derzeit eher fragwürdig. Die Hoffnung stirbt jedoch bekanntlich zuletzt. "Wir werden nicht aufgeben", gab sich auch Emre Can kämpferisch.


Weitere BVB-News lesen:

feed