Empörung über Brutalo-Foul von Kohr: "Schon lange kein so hartes Foul mehr gesehen"

Das Freitagabendspiel der Bundesliga hatte es durchaus in sich. Die Gäste der TSG Hoffenheim gingen bereits in der neunten Minute durch ein Eigentor vom Mainzer Abwehrspieler Andreas Hanche-Olsen in Führung. Anschließend entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel mit wechselnden Phasen, in denen das Momentum immer wieder hin und her pendelte. Die Hausherren des FSV Mainz 05 gaben 13 Torschüsse ab, Hoffenheim 14, der Ballbesitz war mit 52:48 pro Mainz verteilt. Am Ende lautete der Spielstand 1:1 Unentschieden.

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Rund eine Viertelstunde vor Schluss kamen die Gastgeber durch Danny Da Costa zum verdienten Ausgleich, doch die kleinen Feierlichkeiten rund um den Punktgewinn wurden durch ein erneut überhartes Einsteigen des Mainzers Dominik Kohr getrübt. Der 31-jährige Innenverteidiger flog nach einem brutal Tritt gegen Hoffenheims Max Moerstedt mit glatt Rot vom Platz und erntete nicht nur im Netz sondern sogar aus den eigenen Reihen Kritik.

Nach üblem Tritt gegen Moerstedt: Kohr fliegt mit Rot vom Platz

Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte die Szene zunächst nicht richtig gesehen und nur die Gelbe Karte für Kohr gegeben. Nach dem Einschalten des Video-Assistenten Christian Dingert zeigte sich jedoch, dass Hoffenheims Moerstedt Glück hatte, dass er sich bei dem fiesen Tritt von Kohr nicht schwerer verletzt hatte. Stegemann revidierte seine erste Entscheidung und zeigte Kohr die rote Karte. Seine Begründung per Lautsprecher im Stadion: "Nach Ansicht der Bilder liegt eine gesundheitsgefährdende Spielweise vor. Daher lautet die finale Entscheidung: Rote Karte!”

"Nach Ansicht der Bilder liegt eine gesundheitsgefährdende Spielweise vor. "

- Schiri-Stegemann nach Kohr-Foul

Eine Entscheidung die auch unter den Mainzer Mitspielern für keine großen Diskussionen sorgte. Nadiem Amiri sagte nach Abpfiff sofort: "Ganz klare Rote Karte", und kritisierte den Rotsünder Dominik Kohr. "Die Szene war nicht so schlau von ihm, weil er ein wichtiger Spieler ist." Auch der Mainzer Torschütze Danny da Costa wollte an der Szene nichts schön reden.

"Er trifft ihn oberhalb vom Knöchel mit einer ordentlichen Dynamik, die Rote Karte ist schon berechtigt."

- Danny da Costa über Kohr-Platzverweis

"Er trifft ihn oberhalb vom Knöchel mit einer ordentlichen Dynamik, die Rote Karte ist schon berechtigt", so der 32-jährige da Costa über das Kohr-Foul. Dennoch versuchte Kohrs Abwehrkollege seinen Mitspieler auch etwas in Schutz zu nehmen. "Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Das ist natürlich keine Absicht von ihm, er versucht noch, mit einem langen Schritt den Pass irgendwie zu verhindern", so da Costa.

TSG-Coach Ilzer mit scharfer Kohr-Kritik und Verletzungs-Update zu Moerstedt

"Ich habe schon lange kein so hartes Foul mehr gesehen."

- TSG-Coach Ilzer über die Szene um Kohr

Deutlich schärfer war die Kritik aus dem Lager des Gegners. Hoffenheim-Coach Christian Ilzer sagte nach Abpfiff: "Ich habe schon lange kein so hartes Foul mehr gesehen“, und in der Tat war das Einsteigen von Dominik Kohr durchaus grenzwertig. Glücklicherweise kam Moerstedt dabei nicht zu größerem Schaden.

" Er hat es bis auf einen anständigen Bluterguss und ein paar offene Abschürfungen halbwegs gut überstanden."

- TSG-Coach Ilzer über Moerstedt-Zustand

"Er hat sehr stabile Knochen. Er hat es bis auf einen anständigen Bluterguss und ein paar offene Abschürfungen halbwegs gut überstanden“, gab Ilzer nach dem Spiel einen ersten Einblick, wie es Max Moerstedt nach dem Tritt gehe. Mainz-Coach Bo Henriksen hielt sich zunächst bedeckt, ließ aber schon anklingen, dass er einen gewissen Eindruck von der Aktion seines Abwehrspielers bekommen habe. "Ich habe die Szene nicht gesehen. Alle sagen, es war nicht klug“, sagte der Däne nach Abpfiff.

"Ich muss morgen mit Dominik sprechen."

- Mainz-Coach kündigt Kohr-Gespräch an

Welche Konsequenzen der erneute Platzverweis für Dominik Kohr nun nach sich zieht, steht derzeit noch aus. Kohr gilt als Wiederholungstäter und gehört in Sachen Platzverweisen zu den unfairsten Spielern der Bundesligageschichte. Sein Trainer wird ihn aber auf jeden Fall zur Brust nehmen. "Ich muss morgen mit Dominik sprechen“, kündigte Henriksen nach Spielende bereits an.

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