Sammer & Matthäus in Kritik an Nagelsmann einig

Die Rückkehr von Leroy Sané ins DFB-Team war zuletzt ein viel diskutiertes Thema. In diesem Zusammenhang kritisieren zwei Ballon-d'Or-Sieger den Bundestrainer.
Julian Nagelsmann bereitet das DFB-Team auf die letzten beiden Qualifikationsspiele vor
Julian Nagelsmann bereitet das DFB-Team auf die letzten beiden Qualifikationsspiele vor / Stuart Franklin/GettyImages
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Das große Finale der WM-Qualifikation steht vor der Tür: In den beiden abschließenden Duellen mit Luxemburg (Freitag, 20:45 Uhr) und mit der Slowakei (Montag, 20:45 Uhr) will sich die deutsche Nationalmannschaft das Ticket für das große Turnier im kommenden Sommer sichern. Im Vorfeld sorgte die eine oder andere Nominierung des Bundestrainers für Gesprächsstoff.

Nachdem Julian Nagelsmann zuletzt Leroy Sané außen vor gelassen hatte, wurde der Offensivstar erstmals nach seinem Wechsel vom FC Bayern zu Galatasaray Istanbul wieder berücksichtigt. Während viele Fans die Nominierung kritisieren, haben zwei ehemalige Nationalspieler eine ganz andere Meinung.

"Warum sollte man einem Wirtz Zeit geben und einem Sane nicht?"

"Ich hätte Sané nie außen vor gelassen. [...] Nur weil man in die Türkei wechselt, ist man doch kein schlechterer Spieler."

Lothar Matthäus

"Ich hätte Sané nie außen vor gelassen. Als Trainer muss ich dem Spieler das Vertrauen geben. Nur weil man in die Türkei wechselt, ist man doch kein schlechterer Spieler", schreibt Lothar Matthäus in seiner Kolumne bei Sky. "Ich kann nicht nach der Liga urteilen, sonst müsste - provokativ gesagt - jeder, der in der Premier League spielt, einen Stammplatz in der Nationalmannschaft haben."

Die Süper Lig sei "stärker als viele meinen", findet Matthäus. Noch dazu habe Galatasaray mindestens acht Champions-League-Partien "auf höchstem Niveau", von denen man bereits gegen den FC Liverpool (1:0) und Ajax Amsterdam (3:0) gewann. "Sané musste sich in Istanbul erst einmal eingewöhnen, wie auch Florian Wirtz in Liverpool. Warum sollte man einem Wirtz Zeit geben und einem Sane nicht?", fragt der heutige TV-Experte rhetorisch.

Sammer fordert "viel Liebe" von Nagelsmann

Dass Nagelsmann kürzlich betonte, dass Sané "nicht mehr unzählige Chancen" unter seiner Führung im Nationalteam bekomme, kritisiert auch Matthias Sammer. "Meine Erfahrungen sind, Individualisten brauchen Liebe, brauchen so viel Liebe, dass es knallt. Das ist einfach so", schätzt der 58-Jährige im Sky-Fußballtalk 'Sammer & Basile – der Hagedorn-Talk' ein.

Und weiter: "Das ist genau das, was ich ihm grundsätzlich nicht geraten hätte zu sagen. [...] Du brauchst nicht in der Öffentlichkeit die Beziehungsebene infrage zu stellen. Der Öffentlichkeit erklären wollen, dass es möglicherweise die letzte Chance ist. Ich würde das nicht mehr tun, aber in dem Alter vom Julian hätte ich es genauso getan und es wäre genauso vielleicht nicht richtig gewesen."

Auch Matthias Sammer hat eine klare Meinung zu Leroy Sané
Auch Matthias Sammer hat eine klare Meinung zu Leroy Sané / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages

Es bleibt abzuwarten, wie Sané seine womöglich letzte Chance im DFB-Dress nutzt. Zwar lief es im Trikot von Galatasaray nach zwischenzeitlichen Schwierigkeiten zuletzt wieder besser, einen Qualitätsnachweis im Nationalteam hat er jedoch länger nicht mehr erbracht.


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