Rücknahme von Eintracht-Tor: Manuel Gräfe reagiert deutlich auf Schiri-Entscheidung

Der ehemalige Bundesligaschiedsrichter Manuel Gräfe hat sich zu der strittigen Entscheidung, den Treffer von Jean-Matteo Bahoya nicht zu geben, geäußert und vertritt einen klaren Standpunkt.
Daniel Siebert überprüft die Doan-Szene
Daniel Siebert überprüft die Doan-Szene / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Frust bei Eintracht Frankfurt. Die Aberkennung des zwischenzeitlichen Ausgleichstreffers von Jean-Matteo Bahoya im Topspiel gegen den FC Bayern München hat bei den Hessen für hohe Wellen und jede Menge Frust gesorgt. Nachdem die Münchner durch Luis Diaz bereits nach 15 Sekunden in Führung gegangen waren und das Spiel auf ihre Seite gezogen hatten, hätte das Tor zum 1:1 wieder für Chancengleichheit gesorgt und die Adler zurück ins Spiel geholt. Doch dem war nach Einschalten des VAR nicht so, denn Schiedsrichter Daniel Siebert entschied nach Ansicht der verlangsamten Bilder, dass der Treffer aufgrund eines vermeintlichen Handspiels von Vorlagengeber Ritsu Doan in der Entstehung nicht zählen dürfe.

Offenbar eine klare Fehlentscheidung, wenn es nach dem ehemaligen Bundesligaschiedsrichter Manuel Gräfe geht.

Frankfurt-Tor aberkannt: Gräfe sieht Fehlentscheidung

Aufgrund zahlreicher Anfragen an ihn im Anschluss an die Szene reagierte Gräfe auf seinem X-Account deutlich auf die strittige Entscheidung seines Schiedsrichterkollegen und das vermeintliche Handspiel von Frankfurts Doan. Gräfe schrieb dort: "Nur wenn man das Handspiel als absichtliches auslegt, kann man den Treffer aberkennen!"

Ex-Bundesligaschiedsrichter Manuel Gräfe
Ex-Bundesligaschiedsrichter Manuel Gräfe / INA FASSBENDER/GettyImages

"Beim Torschützen selbst reicht eine Berührung [...] in der Vorbereitung muss es absichtlich sein."

Manuel Gräfe über Doan-Szene

Gräfe widmete sich jedoch einer weitaus ausführlicheren Erklärung seiner Ansicht zu der Szene, die zur Rücknahme des Bahoya-Treffers geführt hatte. Dabei ging Gräfe anhand dieses Beispiels auch gleich in die Regelkunde über. "Regel: Beim Torschützen selbst reicht eine Berührung (ob absichtlich oder nicht), in der Vorbereitung muss es absichtlich sein, was es aufgrund der kurzen Entfernung & Intention des Spielers nicht ist - er will typischerweise kreuzen gegen die Laufrichtung des Verteidigers, aber so kommt der Ball sogar auch wieder mehr in den Lauf des Bayern Spielers! Er nutzt das auch nicht zur Kontrolle oder macht sich breiter, sondern spielt sich versehentlich (!) selbst an & berührt ihn", so Gräfe deutlich.

Gräfe ist mit der Regelung im Allgemeinen unglücklich

Die Meinung des früheren Bundesligaschiedsrichters steht dabei fest und dürfte auch bei manchem Fußballfan auf Gegenliebe stoßen. Gräfe machte deutlich, dass die Regelung im Allgemeinen angreifbar ist. "Für sowas sollte es auch kein Elfer geben, wenn es einem Verteidiger im Strafraum passiert", schrieb er in seinem Post weiter und ergänzte: "Unfair ist die Regel nur, dass es beim Torschützen selbst anders ist."

"Regeltechnisch unabsichtlich bedeutet hier weiter und Tor."

Manuel Gräfe

Im Falle der gestrigen Szene um Ritsu Doan und die Zurücknahme des zwischenzeitlichen Ausgleichtreffers der Frankfurter hätte Gräfe also nach eigener Auslegung der Regel vermutlich auf Tor für die Eintracht entschieden: "Regeltechnisch unabsichtlich bedeutet hier weiter & Tor", so der Ex-Schiri abschließend.


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