Frankfurter Frustmoment: Schiri Siebert erklärt Tor-Rücknahme und ärgert sich

Es war eine strittige Szene, als der Ausgleichstreffer der Frankfurter durch Bahoya zurückgenommen wurde. Schiri Siebert erklärt, warum er so entschied und was ihn an dieser Entscheidung ärgerte.
Nahm den Frankfurter Treffer zurück: Schiri Daniel Siebert
Nahm den Frankfurter Treffer zurück: Schiri Daniel Siebert / Alexander Hassenstein/GettyImages
facebooktwitterreddit

Für Eintracht Frankfurt stellt die Länderspielpause eine durchaus zweischneidige Unterbrechung der Saison dar. Einerseits kann sich die zuletzt gebeutelte und anfällige Defensive der Adler vom Main etwas erholen und die Wunden der letzten vier Pflichtspiele, in denen sie 16 Gegentore kassierte, salben. Die Länderspielpause bietet Trainer Dino Toppmöller somit auch die Gelegenheit, die Anfälligkeit seiner Abwehr in den Griff zu bekommen. Andererseits hat man nun aber auch ein paar Tage Zeit, darüber nachzudenken, wie drastisch und schnell die Stimmung nach dem beeindruckenden 5:1-Erfolg gegen Galatasaray Istanbul in den Keller ging. Das dürfte insgesamt für Unsicherheit sorgen, was den tatsächlichen Leistungsstand der Eintracht angeht.

Zu allem Übel wurde den Hessen im Spiel gegen die Bayern am gestrigen Samstagabend auch der kleine Hoffnungsschimmer auf einen Zwischenerfolg genommen. Der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer von Jean-Matteo Bahoya wurde nach VAR-Einsatz zurückgenommen, was für viel Unverständnis auf Seiten der Frankfurter sorgte und den Widerstand gegen den Rekordmeister schnell wieder brach.

Bahoya-Treffer wurde zurückgenommen - Schiri erklärt sich

Der Grund für die Zurücknahme des Tores passierte im Vorfeld des Treffers schon in dessen Entstehung. Nach einem langen Ball von Kapitän Robin Koch auf Ritsu Doan setzte sich der Japaner stark durch und legte für Bahoya auf, der dann auch traf. Zum Frankfurter Übel sprang Doan der Ball bei einem Zweikampf gegen den Münchner Konrad Laimer an die Hand, was letztlich zur Rücknahme des Treffers führte. Schiedsrichter Daniel Siebert entschied, dass es sich dabei um eine strafbare Aktion handelte und der Treffer somit regelwidrig erzielt wurde. Er nahm den Treffer zurück und zog sich damit den Frust der Frankfurter zu. Im Anschluss erklärte Siebert, wie er zu dieser Entscheidung kam.

Schiri Siebert schaut sich die Wiederholung an
Schiri Siebert schaut sich die Wiederholung an / Alexander Hassenstein/GettyImages

"Das regeltechnische Kriterium, das hier alles schlägt, ist, dass die Hand zum Ball geht."

Schiri Daniel Siebert

Bei Sky sagte Siebert nach Abpfiff: "Das regeltechnische Kriterium, das hier alles schlägt, ist, dass die Hand zum Ball geht." Eine Einschätzung die bei den Frankfurtern dennoch auf wenig Verständnis stoßen dürfte. Siebert führte aber detaillierter aus.

"Der Ball geht ja eigentlich schon in eine andere Richtung. Doch durch diese Ballberührung ist er auf einmal wieder an seinem Fuß und er hat ihn unter Kontrolle. Ich bin überzeugt davon, wenn der Ball nicht an die Hand gegangen wäre, hätte Konrad Laimer seinen Körper dazwischen gepackt, die Ballkontrolle gehabt und den Gegenangriff einleiten können. So hat sich der Spieler den Ball praktisch wieder vorgelegt", so der Schiri des Topspiels am Samstagabend. Demzufolge also die einzig richtige Entscheidung, den Treffer nicht gelten zu lassen.

Sein Treffer zählte nicht: Jean-Matteo Bahoya
Sein Treffer zählte nicht: Jean-Matteo Bahoya / DANIEL ROLAND/GettyImages

Frankfurt unglücklich über Entscheidung: Szene hat ein "Gschmäckle"

Natürlich stößt die Ansicht Sieberts in Frankfurt auf Gegenwind. So zweifelte SGE-Boss Krösche die Entscheidung des Schiedsrichters mehr oder minder an. "Ist es unmittelbar vor der Torerzielung? Das sehe ich in der Situation nicht. Von daher hätte man es auch weiterlaufen lassen können", stellte Krösche zu dieser Szene in den Raum und auch Trainer Toppmöller hatte bei der Entscheidung des Offiziellen ein gewisses "Gschmäckle" verspürt.

" Das wäre alles nicht passiert, wenn man einfach die Szene gleich tot macht."

Siebert ärgert sich

Siebert stand zu seiner Entscheidung und ärgerte sich letztlich nur, dass er die Szene nicht schon in der Entstehung abgepfiffen hatte. "Es ist ärgerlich. Das wäre alles nicht passiert, wenn man einfach die Szene gleich tot macht, dann erspart man sich eine Menge Emotionen, eine Menge Ärger und Minuspunkte in meinem Beobachtungsbogen", so der Schiedsrichter. Am Ende werden aber alle Worte nichts am Ergebnis und dem Spielausgang ändern. Das wird man auch in Frankfurt wissen.


Weitere Eintracht-News lesen:

feed