BVB-Pleite "relativ unerklärlich" - "Waren eigentlich gut im Spiel"

Enttäuschte Dortmunder schleichen vom Platz
Enttäuschte Dortmunder schleichen vom Platz / Boris Streubel/GettyImages
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Die Niederlage beim VfL Wolfsburg muss Borussia Dortmund erst einmal verdauen. Spieler und Trainer machen den schlechten Start in die Partie für die Pleite verantwortlich. Über den gesamten Verlauf gesehen, hätte man mit etwas Glück nicht verlieren müssen - meinte etwa Mats Hummels. Die Stimmen zum Spiel.


Anstatt mit einer breiten Brust und guter Stimmung in das letzte Liga-Spiel vor der WM-Pause zu gehen, muss der BVB eine erneute Niederlage verdauen. Beim VfL Wolfsburg musste sich Schwarz-Gelb mit 0:2 geschlagen geben.

Die Hoffnung, sich wieder näher an die Tabellenspitze setzen zu setzen, ist erst einmal dahin. Die bittere Realität: Durch einen sehr schläfrigen und schlechten Start in die Partie hat sich Dortmund mal wieder selbst ein Bein gestellt. Die Anfangsphase ist auch in den Einschätzungen einiger Spieler der Knackpunkt der Pleite gewesen.

Nach schlechter Anfangsphase: Süle und Hummels sehen "sehr, sehr ordentliches Spiel" des BVB

"Wir haben gefühlt in den ersten fünf bis zehn Minuten nicht einmal den Ball gesehen, sind wieder sehr schlecht ins Spiel gekommen, was relativ unerklärlich ist, weil uns das doch sehr häufig passiert dieses Jahr", brachte Niklas Süle die Problematik recht schnell auf den Punkt (via Ruhr Nachrichten).

Der Abwehrspieler, der wieder über rechts auflief, sah anschließend aber "ein sehr, sehr ordentliches Spiel" seiner Mannschaft. Man habe sich "viele Chancen herausgespielt", zugleich aber auch "Pech gehabt". Süle weiter: "Heute ist es uns nicht geglückt, dass wir das 1:1 machen und hier etwas mitnehmen, weil doch ein paar Phasen im Spiel waren, die doch zu schlecht waren."

"Ich denke, dass wir heute nicht ganz verdient verloren haben, wir hätten schon etwas mitnehmen müssen, aber das war dann doch zu wenig", resümierte er.

Niklas Suele, Paulo Otavio
Niklas Süle und Paulo Otavio / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages

Ähnlich äußerte sich auch Mats Hummels. Er betonte allen voran "die fünf schlechten Anfangsminuten", die beim BVB längst keine Rarität sind. "Wir sind so oft wie vielleicht noch nie in dieser Saison gut durch die gegnerischen Abwehrreihen gekommen, gut durch die Kette", lobte er sogar das eigene Offensivspiel. Allerdings sei die Effektivität nicht gut gewesen, aus den Chancen habe man zu wenig gemacht. "Dann verlierst du hier", lautete das bittere Fazit.

Der Defensiv-Chef blieb aber auch ehrlich und nahm Bezug auf die ein oder andere glückliche Partie der letzten Wochen: "Ehrlich gesagt, war das vielleicht die ausgleichende Gerechtigkeit dafür, dass wir das Glück diese Saison schon zwei, drei Mal auf unserer Seite hatten. [...] Heute haben sie [Wolfsburg] auch wieder das nötige Quäntchen Glück gehabt, das kommt vor im Fußball."

Hätte die Borussia selbst "in den richtigen Momenten" etwas Glück gehabt, vermutete Hummels, "dann gehen wir nicht mit der Niederlage nach Hause". Immerhin sei es ein besseres Spiel als gegen Frankfurt gewesen, was man wiederum gewonnen hatte. Er betonte: "Deswegen muss man das alles richtig einordnen."

Terzic beklagt zu späte Spielkontrolle - Kobel hadert mit Effizienz

Dass sich Edin Terzic als Trainer etwas mehr auf den schlechten Start ins Spiel bezog, verwunderte da kaum. "Wir haben den deutlich schlechteren Start erwischt und in den ersten Minuten zwei klare Chancen zugelassen", ärgerte er sich.

Der 40-Jährige weiter: "Erst nach dem ersten Gegentor haben wir den Faden wiedergefunden und die Kontrolle übernommen. Wir hätten uns gewünscht, mit einem Punkt nach Hause zu fahren, können uns wegen der schlechten Startphase aber nicht beschweren, dass wir als Verlierer vom Platz gehen."

Den wiedergefundenen Faden nahm auch Gregor Kobel auf. In die ersten zehn Minuten sei man zwar "ein bisschen langsam reingekommen", wie es der Keeper formulierte, doch habe sein Team anschließend "gerade offensiv eigentlich schon das Zepter in die Hand genommen". Dadurch seien auch "gute Chancen" entstanden, die jedoch nicht ausgenutzt wurden.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Dortmund mag gut im Spiel gewesen sein, doch hatte Wolfsburg insbesondere durch das Umschaltspiel auch gute Torchancen. Wird die ein oder andere Überzahlsituation besser ausgespielt, hätten noch ein, zwei VfL-Tore mehr fallen können.


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