WM-Vorschau: Die beste Aufstellung von Tunesien

Kann Tunesien bei der WM überraschen?
Kann Tunesien bei der WM überraschen? /
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Während afrikanische Vertreter wie Senegal, Marokko, Kamerun oder Ghana über einige international bekannte Top-Spieler verfügen, ist Tunesien so etwas wie der kleine Underdog aus Sicht des schwarzen Kontinents. Wir werfen einen Blick auf die bestmögliche Aufstellung der Nordafrikaner bei der WM in Katar.


1. Tor:

Bechir Ben Said
James Williamson - AMA/GettyImages

Tunesien verfügt über keinen Torhüter, der bei einem europäischen Verein spielt. Die Entscheidung könnte zugunsten von Bechir Ben Said fallen. Der 27-Jährige spielt für den US Monastir in der heimischen Liga und hat bislang zehn Länderspiele absolviert.

2. Abwehr:

Dylan Bronn
Ivan Romano/GettyImages

Auf der rechten Abwehrseite duellieren sich der gebürtige Freiburger, Mohamed Dräger (FC Luzern) und der junge Yan Valery, der für Angers SCO agiert, jedoch noch wenig Länderspielerfahrung zu verzeichnen hat. Demnach könnte Dräger die etwas bessere Wahl sein. In der Innenverteidigung sollte Dylan Bronn gesetzt sein, der für US Salernitana in Italien kickt und dort Stammspieler ist. An Seiner Seite wäre Montassar Talbi die beste Wahl. Der 24-Jährige ist Stammspieler beim Ligue-1-Überraschungsteam FC Lorient. Mit Yassine Meriah stünde zudem noch ein 60-maliger Nationalspieler zur Verfügung, der jedoch in der tunesischen Heimat kickt. Auf der linken Seite sollte der 32-jährige Routinier Ali Maâlou gesetzt sein. Dieser spielt zwar nur in der ägyptischen Liga, hat jedoch bereits 82 Länderspiele absolviert und verfügt über reichlich Erfahrung.

3. Mittelfeld:

Ellyes Skhiri
Frederic Scheidemann/GettyImages

Star des Teams ist eindeutig der Kölner Ellyes Skhiri, der ein ein Kämpfer, Leader und generell sein sehr guter Allrounder im Mittelfeld ist. Ebenfalls ein sicherer Startelf-Kandidat dürfte Aïssa Laïdouni sein, der für den ungarischen Klub Ferencváros aktiv ist und für den Gruppensieger der Gruppe H fünf Europa-League-Einsätze absolviert hat. Mit dem erst 21-Jährigen Anis Slimane, der aktuell bei Brondby kickt, steht ein weiterer Spieler zur Verfügung, der immerhin in der Conference-League-Quali internationale Erfahrung sammeln konnte. Diese drei in Europa erprobten Spieler sollten das Dreier-Mittelfeld bilden. Laïdouni wäre wohl am besten als Sechser geeignet, sodass Skhiri und Silmane dann auf der Acht auflaufen müssten.

4. Angriff:

Hannibal Mejbri
Eddie Keogh/GettyImages

Hannibal Mejbri ist wohl das größte Talent im Lande. Der 19-Jährige befindet sich als Birmingham-Spieler gewissermaßen auf den Spuren von Bellingham, wenngleich zum Three-Lions-Youngster natürlich einiges fehlt. Mejbiri ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl auf der Acht, auf der Zehn oder Rechtsaußen spielen. Dies hat er in seinen 18 Länderspielen bereits gezeigt. Der Bedarf wäre auf Rechtsaußen wohl besonders groß. Sein Pendant auf der linken Seite sollte der erfahrene Naïm Sliti sein. Der 30-Jährige hat 68 Länderspiele auf dem Buckel und immerhin schon 13 Tore erzielt. Sliti kickt nur noch in Saudi-Arabien, hat jedoch lange in Frankreich gespielt und 88 Ligue-1-Spiele (23 Scorer) absolviert.

Im Mittelsturm steht mit Wahbi Khazri ein weiterer erfahrener Spieler zur Verfügung. Der 31-Jährige hat aktuell ein wenig Ladehemmung, konnte in der Vorsaison aber immerhin zehn Ligue-1-Tore für Montpellier erzielen.

Die beste Aufstellung von Tunesien im Überblick

Bechir Ben Said - Mohamed Dräger, Dylan Bronn, Montassar Talbi, Ali Maâlou - Ellyes Skhiri, Aïssa Laïdouni, Anis Slimane - Hannibal Mejbri, Naïm Sliti - Wahbi Khazri

Fazit:

Tunesien ist im Vergleich zu den meisten anderen WM-Nationen nicht gerade glänzend besetzt. Dies gilt unter anderem für die Torhüterposition und zum Teil auch die Abwehrkette. Sehr solide ist hingegen das Mittelfeld aufgestellt, wo der Kölner Skhiri hervorsticht, jedoch auch sehr solide Nebenmänner hat. Die Offensive ist nicht wirklich prominent besetzt, jedoch können die Akteure schon auch ein wenig kicken. Insgesamt finden wir eine gute Mischung aus erfahrenen Kräften und jungen Spieler vor, die in den nächsten Jahren vielleicht noch für Aufsehen sorgen können. Mejbri und Silmane können vielleicht schon bei der WM überraschen.

Eine Überraschung wäre es außerdem, wenn die tunesische Nationalmannschaft die Gruppenphase übersteht. In dieser trifft der nordafrikanische Vertreter auf Frankreich, Dänemark und Australien. Die Männer von Down Under sind bei dieser WM auf dem Papier wahrlich schlagbar. In dieser Partie ist Tunesien sogar der leichte Favorit. Gegen Frankreich und Dänemark sieht das natürlich anders aus. Die einzige Hoffnung kann darin liegen, dass Dänemark oft gegen stärkere Gegner besser aussieht und nicht so gerne das Spielgeschehen selbst dominiert. Frankreich macht das auch nicht so gerne, jedoch ist dieser Strohhalm natürlich sehr dünn. Das Team muss Australien schlagen und gegen Dänemark das Spiel des Lebens machen. Ansonsten ist nach der Vorrunde Schluss.