WM-Vorschau: Die beste Aufstellung von Serbien

Serbien hat insbesondere in der Offensive große Qualitäten
Serbien hat insbesondere in der Offensive große Qualitäten /
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Serbien gehört zu den 32 Teilnehmern an der WM und bringt eine Truppe an den Start, die zwar die ein oder andere Schwäche hat, jedoch auch über gehobenes internationales Niveau verfügt. Wir stellen das Team vor und sehen uns an, was die beste Aufstellung des europäischen Vertreters sein dürfte, der in Katar eher zu den Außenseitern zählt.


1. Tor:

Predrag Rajkovic
Quality Sport Images/GettyImages

Über einen wirklichen Weltklasse-Torhüter verfügt Serbien nicht. Der derzeit stärkste Keeper ist wohl Predrag Rajković, der sich zuletzt in der Nations League eine Rot-Sperre eingehandelt hat. Für die WM ist der 28-malige Nationalspieler aber natürlich spielberechtigt. Marko Dmitrović Ist der Herausforderer, jedoch sitzt der 30-Jährige beim FC Sevilla meist auf der Bank. Die Entscheidung sollte also klar sein.

2. Abwehr:

Milos Veljkovic
Christof Koepsel/GettyImages

Die Abwehr von Serbien ist keineswegs überragend, in Summe aber zumindest einigermaßen ordentlich besetzt. Unumstrittener Abwehr-Leader ist Nikola Milenković vom AC Florenz. Sehr gute Chancen sollte auch Milos Veljkovic haben, der in Bremen eine starke Saison spielt. Eine vielversprechende Entwicklung hat der 21-jährige Strahinja Pavlovic von RB Salzburg durchgemacht. Da er inzwischen auch schon 21 Länderspiele absolviert hat, dürften Konkurrenten wie Basic oder Masovic in die Röhre blicken.

Eine Dreierkette bestehend aus Milenković, Veljkovic und Pavlovic bringt auf alle Fälle das größte Potential mit. Von internationalen Top-Niveau sprechen wir jedoch nicht.

3. Mittelfeld:

Sergej Milinkovic-Savic, David Guzman
Maddie Meyer/GettyImages

Sergej Milinković-Savić ist der Star im Team und kann sowohl im zentralen Mittelfeld, als auch offensiver auflaufen. Angesichts der Personalsituation hilft der Lazio-Star in einer zentralen Mittelfeld-Position allerdings am meisten.

Als Nebenmann kommen mehrere Optionen infrage. Eine sehr interessante stellt Nemanja Matić von der AS Rom dar. Der langjährige Man-United-Star ist unglaublich erfahren und zweikampfstark. Demnach könnte er den defensiveren Part übernehmen und Milinković-Savić Freiräume verschaffen. Die jüngere Alternative wäre Saša Lukić vom FC Turin. Der 26-Jährige ist noch eine gute Ecke schneller als Matić unterwegs und könnte demnach die etwas bessere Wahl sein.

Im rechten Mittelfeld spricht alles für Andrija Zivkovic, der keineswegs überragend ist, jedoch der einzige Akteur ist, der für die Position infrage kommt. Sein Gegenüber Filip Kostic ist wesentlich prominenter und leistungsstärker, weshalb die Angriffsbemühungen wohl größtenteils über die linke Seite kommen werden.

Im zentralen offensiven Mittelfeld zieht Dusan Tadić von Ajax Amsterdam die Fäden. Der 33-Jährige ist ein überragender Techniker und Vorlagengeber.

4. Angriff:

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ANDREJ ISAKOVIC/GettyImages

Im Angriff haben die Serben ein echtes Luxusproblem. Dusan Vlahovic ist natürlich als ganz große WM-Hoffnung gesetzt und gehört zu den torgefährlichsten Spielern in Europa. Dies trifft in Ansätzen jedoch auch auf Aleksandar Mitrović zu, der bereits neun Premier-League-Tore in der laufenden Saison erzielen konnte und bei 50 Länderspiel-Treffern steht.

Eigentlich kann man beide Spieler nicht auf der Bank lassen. Ein Doppelsturm wäre die logische Lösung, ist jedoch nicht ganz leicht umzusetzen. Beide Angreifer sind schließlich absolute Mittelstürmer. Wenn ein Team Flankengeber wie Kostic und Zauberfüße wie Tadic in der Startelf hat, können zwei Kanten ganz vorne aber auch nicht schaden. Sollte all das nicht klappen, wäre die Alternative, dass Milinković-Savić nach vorne rückt und gemeinsam mit Tadić das offensive Mittelfeld bildet. In diesem Fall müsste Mitrović aber wohl auf die Bank.

Die beste Serbien-Aufstellung bei der WM:

Rajković - Veljkovic, Milenković, Pavlovic -  Zivkovic, Milinković-Savić, Lukić, Kostic - Tadić - Vlahovic, Mitrović

Fazit:

Das serbische Team ist wahrlich überraschend stark, wenn man bedenkt, dass eigentlich niemand die Südeuropäer auf dem Zettel hat. Akteure wie Milinković-Savić, Tadić, Kostic und Vlahovic sind Stars, die an der Weltklasse kratzen. Die individuelle Qualität ist demnach gerade in der Offensive hoch und muss sich im Vergleich mit wesentlich höher eingeschätzten Konkurrenten nicht verstecken. Das einzige wirkliche Problem ist die Defensive. Abgesehen von Milenković entsprechen die Spieler eher durchschnittlichem Niveau. Dabei eingeschlossen ist auch Torhüter Rajković.

Serbien ist gewissermaßen eine Wundertüte. Sollte die Defensive stabil stehen, verfügen die Offensiv-Stars über alle Fähigkeiten, um auch die ganz Großen zu kitzeln. Zwar steckt Serbien in einer schweren Gruppe mit Brasilien, Schweiz und Serbien, jedoch ist die K.o.-Runde durchaus möglich. Alles darüber hinaus wäre ein Bonus, den das Team aber nur zu gerne einsammeln würde. Spätestens im Viertelfinale dürften die Schwachstellen im Defensiv-Verbund allerdings zu schwer wiegen.