Dank Ole Werner: Der SVW ist wieder da - ein Kommentar

Ole Werner coacht den SVW zur lange vermissten Siegermentalität
Ole Werner coacht den SVW zur lange vermissten Siegermentalität / Martin Rose/GettyImages
facebooktwitterreddit

Es ist endlich wieder da: das Bremer Selbstverständnis, Spiele zu gewinnen. Seit der Ära von Thomas Schaaf wurde es bitterlich vermisst. Hinfallen, aufstehen, weitermachen - so lange, bis der Gegner selbst am Boden liegt. Der SVW weiß, was er kann. Ein Kommentar.


Unter Werder-Coach Ole Werner ist die Siegermentalität endlich zurückgekehrt. Das torreiche Auswärtsspiel in Paderborn gab den letzten Denkanstoß für diese Aussage. Die Bremer Jungs wollen gewinnen und glauben an sich - in jeder Sekunde des Spiels.

Werder Bremen: Milos Veljkovic und Felix Agu beim Torjubel
Die Bremer Mannschaft scheint seit Ole Werner äußerst intakt / Martin Rose/GettyImages

Das indirekte Ziel am Osterdeich ist klar: Der Aufstieg soll aus Lust erfolgen. Das Ziel aber keineswegs zur Last werden. Deshalb ruft man den Aufstieg (noch) nicht offiziell aus - ergibt Sinn. Man merkt: Werder versteckt sich nicht mehr, sondern hat die Rolle eines Top-Klubs im Unterhaus angenommen.

Die Reaktionen der Spieler sprechen Bände. Nach einem Tor liegt sich die Mannschaft in den Armen, die Torschützen schreien sich vor Freude die Kehle aus dem Hals. Dass die Mannschaft auch außerhalb des Platzes intakt ist, zeigen die zahlreichen Social-Media-Posts der Bremer Profis. Nicht zu vergessen: das coole Mannschaftsfoto in der Paderborner Kabine.

Neben der Siegermentalität, die sicher auch vor Werner nicht gänzlich abhanden war, spielt ein ganz anderer Faktor eine entscheidende Rolle. Die Spieler werden endlich positionsgetreu und passend zu ihren Stärken aufgestellt. Ein Romano Schmid trifft nicht ohne Grund plötzlich das Tor. Der Österreicher kommt endlich im offensiven Mittelfeld und nicht auf Außen zum Einsatz.

Die "Wir sind Werder Bremen"-Mentalität

Wer in der 2. Bundesliga bestehen will, braucht Eier. Fakt ist: Die Herangehensweise ist seit und damit gewissermaßen auch durch Werner eine andere, die Ansprache direkter und der gesamte (Spiel-)Stil deutlich offensiver. Ganz getreu dem Motto "Wir sind Werder Bremen. Wir wollen uns nicht verstecken".

Was Trainer bewirken können, wenn sie erst einmal länger im Amt sind, zeigt die Vergangenheit. Grüße an König Otto und Herrn Schaaf an dieser Stelle. Vielleicht ist Ole Werner der nächste langfristige Trainer. Der SVW jedenfalls ist (vorerst) wieder da, denn den Fans macht es endlich Spaß, die Spiele der Grün-Weißen zu verfolgen.