Watzke: BVB und Bayern mit "sehr unterschiedlichen Voraussetzungen"

Hans-Joachim Watzke
Hans-Joachim Watzke / Sebastian Widmann/GettyImages
facebooktwitterreddit

Die vergebene Meisterschaft ist bei Borussia Dortmund noch immer nicht gänzlich abgehakt. Obwohl der Frust noch überwiegt, möchte Hans-Joachim Watzke erneut angreifen. Dafür sieht er gegenüber dem FC Bayern aber "sehr unterschiedliche Voraussetzungen".

Etwas mehr als eine Woche ist es nun her, dass der BVB die sehr große Chance auf die Meisterschaft vergeben hat. Das 2:2-Remis im letzten Heimspiel hat jedoch - mal wieder - den zweiten Platz bedeutet.

Meistertitel futsch: Watzke zwischen Schmerz und Fan-Bewunderung

"Da war so ein tiefer Schmerz, schlimmer als damals nach Wembley", so Hans-Joachim Watzke gegenüber der Bild am Sonntag.

Der Geschäftsführer erklärte: "Natürlich wollten wir damals auch in London gewinnen, aber wir wussten, dass Bayern Favorit ist. Letzte Woche hingegen hatten wir nach elf Jahren Abstinenz eine Hand schon an der Schale, wir waren Millimeter vorm Ziel - dann..." Das einzig positive entnahm er der Fan-Reaktion. Nach dieser "Demonstration von Solidarität", so Watzke, hätte er sich am liebsten bei jedem einzelnen Anhänger persönlich bedankt.

Doch nun gilt es den Frust und den Schmerz abzuschütteln. "Wir müssen es einfach so wie Jürgen Klopp machen!", schlug er vor. "Der hat auch mal vier oder fünf Endspiele in Serie verloren. Da haben auch alle erzählt, das wird ein Trauma. Er hat einfach weitergearbeitet, das ist auch unsere Marschrichtung. Die Belohnung wird kommen..."

Für einen Angriff auf die Bayern: Der BVB muss über sich hinauswachsen

Allerdings versucht Schwarz-Gelb seit inzwischen mehr als einem Jahrzehnt, sich diese Belohnung in der Bundesliga schnappen zu können.

Dass das so lange nicht mehr geklappt hat, überrascht Watzke trotz der guten Arbeit in Dortmund nicht. Immerhin habe das natürlich auch etwas mit Bayern München zu tun: "Wir haben sehr unterschiedliche Voraussetzungen. Borussia Dortmund muss - auf Neudeutsch - overperformen, Bayern muss underperformen - und wenn beide normal abliefern, wird Bayern eben zum zwölften Mal Meister. Ob die Leute das nun gerne hören oder nicht, das ist ein Fakt!"

Borussia Dortmund v 1. FSV Mainz 05 - Bundesliga
Der Meistertraum ist vorerst ausgeträumt / Lars Baron/GettyImages

In Hinblick auf die neue Saison gehe es entsprechend auch weniger um Mut, sondern "um begründeten Optimismus". Sowohl in der Rückrunde, als auch auf das bisherige Kalenderjahr habe man den FCB in erreichten Punkten schlagen können. So habe man nun einen ebenso guten wie wichtigen Trend auf der eigenen Seite.

"Man holt nicht 46 Punkte in 19 Spielen, wenn man nichts kann. Ich glaube, unsere Mannschaft ist in der Lage Titel zu holen", so Watzke weiter. Er betonte: "Diese Rückrunde war kein Zufall!"

Watzke sieht in Terzic einen "außergewöhnlichen Trainer"

An dieser guten Form habe natürlich auch Edin Terzic einen entscheidenden Anteil. Watzke, der ohnehin als Fan des Trainers gilt, lobte ihn deutlich: "Er spielt eine überragende Rolle in unserem Gesamtgefüge. Er ist jetzt anderthalb Jahre unserer Cheftrainer, hat uns in die Champions League geführt, in seinen ersten Monaten den Pokal gewonnen und uns in seinem ersten vollen Cheftrainer-Jahr bis einen Millimeter vor die Meisterschaft geführt."

In seinen Augen sei Terzic "ein außergewöhnlicher Trainer, ein wunderbarer Typ und ein absoluter Borusse". So hänge das "neue BVB-Gemeinschaftsgefühl" auch an ihm.

Und die neue Saison? Die wird zumindest vorerst ohne genaue Zielsetzung auskommen müssen. Das sei ein Thema für die Sommervorbereitung, so Watzke. Dennoch stellte er in Aussicht: "Aber es wird sich bestimmt nichts Gravierendes ändern. Gehen Sie mal davon aus, dass es schon unser Ziel ist, um den Titel mitspielen zu wollen."


Die neusten BVB-Nachrichten:

feed