Warum hat Emre Can seinen BVB-Stammplatz verloren?

  • Salih Özcan hat BVB-Kapitän den Rang abgelaufen
  • Droht Can nun dauerhaft die Bank?

Emre Can auf der BVB-Bank
Emre Can auf der BVB-Bank / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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In den letzten zwei Spielen hat Edin Terzic lieber auf Salih Özcan anstatt auf Emre Can gesetzt. Eine Veränderung, die sich als wirkungsvoll erweist und zugleich bedeutet, dass der Kapitän seinen Stammplatz vorerst verloren hat.

Es war Edin Terzic, der sich im Hinblick auf diese neue Saison so sehr für Emre Can einsetzte. Er stimmte gegen die Verpflichtung von Edson Alvarez, weil er dem deutschen Nationalspieler stattdessen das Vertrauen aussprechen und ihn zu einer Vertragsverlängerung bewegen wollte. Eine Entscheidung des Cheftrainers, die eigentlich ausschließlich auf der vergangenen Rückrunde basierte.

Mit der Vertragsverlängerung ging dann auch das Kapitänsamt einher. Terzic wollte Can unbedingt zum Leistungsträger und Führungsspieler machen, weshalb er sich seines Stammplatzes bislang auch sicher sein konnte.

Doch weil der BVB alles andere als überzeugend in die neue Spielzeit startete, zumindest was die spielerischen Auftritte betrifft, und Can zugleich nicht so wirkungsvoll auftreten konnte wie erhofft, griff Terzic zuletzt zu einer mutigen Maßnahme: Er nahm seinen Captain aus der Startelf und setzte auf Salih Özcan. Eine Veränderung, die sich in den vergangenen zwei Partien bereits in positiver Hinsicht bemerkbar machte.

Özcan hat "die Chance genutzt": Can muss sich wieder für die Startelf empfehlen

Seine Leistung beim 2:1-Sieg über die TSG Hoffenheim war ein gutes Beispiel: So war er mit seinen 54 Ballkontakten ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt im Spiel, was sich auch im verbesserten Spielaufbau zeigte. Zugleich konnte er satte zehn seiner insgesamt 14 Zweikämpfe gewinnen, während er mehrere Aktionen der gegnerischen Mannschaft unterbinden und löschen konnte.

Damit hat Özcan das gemacht, was sich Terzic durch Can erhofft hatte: Er gab seiner Mannschaft die notwendige Stabilität. Zugleich lief es auch in spielerischer Hinsicht etwas besser, wenngleich noch immer nicht auf dem erhofften Niveau - was aber gewiss nicht an Özcan lag.

"Er hat die Chance genutzt", lobte der Coach den Mittelfeldspieler (via WAZ). Damit ist es kaum vorstellbar, dass Can zeitnah wieder auf regelmäßiger Basis in die Startelf rücken wird.

Das ist vorerst aber auch gar nicht notwendig. Zum einen macht sein Teamkollege, der ihn aus eben jener Startelf geschmissen hat, einen soliden Job. Zum anderen hat Can selbst gezeigt, dass er sich auch nach seinen Einwechslungen für die Mannschaft ins Zeug hauen möchte. Die Motivation und den Willen kann man ihm nicht absprechen. Das ist zwar auch das, was man von einem Kapitän erwarten würde, aber trotzdem noch keine Selbstverständlichkeit im Profifußball.


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