Die Verkaufskandidaten beim BVB: Steht Axel Witsel auf der Streichliste?
Von Simon Zimmermann
Der BVB muss finanzielle Einbußen ausgleichen. Wird die Champions League verpasst, umso mehr. Mit dem derzeit verletzten Routinier Axel Witsel soll ein Großverdiener einer der "Abflugkandidaten" sein.
Die Saison ist für Axel Witsel bekanntlich gelaufen. Der 32-Jährige zog sich im Topspiel gegen RB Leipzig Anfang Januar einen Achillessehnenriss zu. Auch die anstehende Europameisterschaft wird der Belgier verpassen.
Wie es in der kommenden Saison für den Mittelfeldstrategen sportlich weitergeht, scheint trotz Vertrag bis 2022 noch nicht endgültig geklärt zu sein. Zuletzt betonte Witsel zwar, dass er sich in Dortmund sehr wohl fühle und mit dem BVB 2021/22 "so gut wie eben möglich" abschneiden möchte. Aber: Ob er in der neuen Saison aber überhaupt noch das schwarz-gelbe Trikot tragen wird, ist zumindest aus Sicht der BVB-Verantwortlichen noch offen.
"Was dann die Zukunft bringt, kann ich jetzt noch nicht sagen."
- Witsel Anfang März, via RuhrNachrichten
Witsel einer von drei "Abflugkandidaten"
Die Sportbild berichtet, dass Witsel einer der möglichen Verkaufskandidaten sei. Als "Abflugkandidat" wird der Belgier vom Magazin bezeichnet. Hintergrund sind die finanziellen Einbußen im Zuge der Corona-Pandemie. Und natürlich das große Damoklesschwert der verpassten Champions-League-Qualifikation, das vor dem Duell mit Eintracht Frankfurt am kommenden Samstag mehr denn je über dem BVB schwebt.
Es droht ein Minus von 105 Millionen Euro, sollte Dortmund sich tatsächlich nicht für die Königsklasse qualifizieren. Mit acht Millionen Euro Jahresgehalt gehört Witsel zu den Topverdienern im Kader. Mit einem Verkauf des 110-fachen belgischen Nationalspielers könnte der BVB Geld sparen und wäre auf der Position im zentralen Mittelfeld dennoch weiterhin ausreichend besetzt.
Auch Witsels Mittelfeld-Kollege Thomas Delaney wird deshalb weiterhin als möglicher Verkaufskandidat gehandelt. Auch der 29-Jährige steht nur noch bis 2022 unter Vertrag. Auch er erklärte zuletzt, dass er sich in Dortmund sehr wohl fühle. Delaney machte seine Zukunft aber von der Rolle unter dem neuen Trainer Marco Rose abhängig.
"Ich will spielen, und wenn ein Trainer kommt, der sagt, dass er woanders bessere Spieler als mich gefunden hat, muss ich überlegen. Ich glaube, dass wir erst reden können, wenn ich die Zukunft kenne", erklärte Delaney Mitte Februar gegenüber dem kicker.
Akanji kann bei passendem Angebot gehen
Neben dem Mittelfeld-Duo richtet sich der Fokus der BVB-Verantwortlichen offenbar aber auch auf Manuel Akanji. Der 25 Jahre alte Schweizer besitzt ebenfalls nur noch einen Vertrag bis 2022. Bei ihm hieße es im Sommer wohl: Verlängern oder verkaufen. Da der Innenverteidiger wegen seiner Inkonstanz häufig in der Kritik steht, wäre es anzunehmen, dass man ihn bei einem passenden Angebot ziehen lässt. Anders als bei Witsel oder Delaney müsste man bei einem Akanji-Abgang aber für einen Ersatz sorgen, da der BVB-Kader in der Abwehr ohnehin nicht gerade üppig besetzt ist.
Sancho-Verkauf als Lösung aller finanzieller Probleme?
Die "große Lösung" unter den Verkaufskandidaten wäre dagegen Jadon Sancho. Wechselt der 21-jährige Engländer, erhoffen sich die BVB-Bosse einen Erlös von rund 100 Millionen Euro. Damit wäre nicht nur das finanzielle Loch gestopft und Geld für einen Nachfolger vorhanden - auch bei den "Abflugkandidaten" müsste der BVB wohl nicht mehr dringend handeln.
Noch mehr würde Erling Haaland einbringen. Der norwegische Torjäger soll aber unbedingt noch eine Saison gehalten werden - selbst beim Verpassen der Champions League. Nur wenn ein Klub mindestens 150 Millionen Euro auf den Tisch legen würde - zuletzt war sogar von 180 Millionen die Rede - käme der BVB ins Grübeln...