Alle wollen Haaland: Wird der BVB bei 180 Mio. Euro schwach?
Von Jan Kupitz
Die personifizierte Torgefahr hat einen Namen: Erling Haaland. Mit gerade einmal 20 Jahren zählt er schon zu den besten Torjägern Europas, dementsprechend begehrt ist der Norweger bei den Topklubs. Doch Borussia Dortmund will den Angreifer halten - nur bei einem Mondpreis würde man Haaland angeblich ziehen lassen. ESPN will von der schwarz-gelben Schmerzgrenze erfahren haben.
Die 20 Millionen Euro, die der BVB im Winter 2020 für Haaland nach Salzburg überwiesen hat, dürften getrost als eines der größten Schnäppchen in die Fußballgeschichte eingehen. Im zarten Alter von 20 Jahren pulverisiert der Norweger einen Rekord nach dem nächsten, vor allem auf der größten aller Fußballbühnen, der Champions League, sorgt Haaland für Furore. In 14 Einsätzen hat der BVB-Star in der Königsklasse bereits 20 Buden erzielt, nie zuvor knackte ein Spieler diese Marke schneller.
Alle Topklubs haben Interesse an einem Haaland-Transfer
Seine Zahlen, seine Leistungen, sein Potenzial sind einfach überragend, weltklasse und einzigartig (und jedes andere Adjektiv, das das Nonplusultra verkörpert). Da ist es natürlich kein Wunder, dass sämtliche Topklubs mit Haaland in Verbindung gebracht werden: Barca, Real, Chelsea, City, United, Juve - sie alle sind laut verschiedensten Medienberichten scharf auf den norwegischen Wunderknaben und wollen ihn schon in diesem Sommer verpflichten.
Doch der BVB, das wurde längst klar gemacht, denkt selbst gar nicht daran, Haaland am Saisonende ziehen zu lassen. Selbst beim Verpassen der Champions League will Schwarz-Gelb den Torjäger halten.
Haalands Ausstiegsklausel erst ab 2022 gültig
Zugute kommt der Borussia, dass die vertraglich vereinbarte Ausstiegsklausel, die wahlweise zwischen 75 und 100 Millionen Euro liegen soll, erst ab 2022 greift. In diesem Sommer hat der BVB die volle Handlungsgewalt somit in eigener Hand.
ESPN will von Quellen erfahren haben, dass der BVB nur bei einer Summe von 180 Millionen Euro schwach werden und Haaland schon in diesem Sommer ziehen lassen würde. In Worten: Einhundertachtzig Millionen Euro! Diese Ablöse wäre nach Neymars Wechsel zu PSG (222 Millionen Euro) der zweitteuerste Transfer der Geschichte und dient natürlich in erster Linie dazu, die zahlreichen Interessenten schon im Voraus abzuschrecken.
Dass mit der Borussia in solchen Sachen nicht zu spaßen ist, hat die Causa Jadon Sancho im letzten Jahr ohnehin gezeigt. Als kein Verein bereit war, ein Angebot über die geforderten 120 Millionen Euro bis Mitte August nach Dortmund zu senden, war ein potenzieller Abgang gegessen. Auch bei Haaland wird sich Michael Zorc auf keine Mätzchen einlassen.
Ob die 180 Millionen Euro, die ESPN in den Raum stellt, wirklich der Wahrheit entsprechen, sei erstmal dahin gestellt. Doch klar ist, dass der BVB einen Teufel tun wird und Haaland für eine halbwegs moderate Summen ziehen lassen würde. Wer den Norweger verpflichten will, muss bluten. Und zwar ordentlich.
Kann sich das ein Verein in diesen finanziell angespannten Zeiten überhaupt leisten? Die nächsten Wochen werden es zeigen.