Umgang mit Mario Vuskovic - Tim Walter äußert Kritik am DFB

Tim Walter schützt seinen Spieler.
Tim Walter schützt seinen Spieler. / Stuart Franklin/GettyImages
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Der Hamburger SV ärgert sich über die Bestellung des Gutachters im Fall von Mario Vuskovic. Jetzt hat sich Trainer Tim Walter eingeschaltet und ebenfalls scharfe Kritik am gesamten Vorgehen des DFB geäußert.


Es war eine fragwürdige Entscheidung des DFB, die beim Hamburger SV für Unmut sorgte: Stephan Oberholz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, ließ den kanadischen Arzt Dr. Jean-Francois Naud aus Quebec als neutralen Gutachter einsetzen, weil dieser zur gleichen Arbeitsgruppe der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gehört wie Dr. Sven Voss, der die Probe von Mario Vuskovic (21) als positiv bewertet hatte.

Der Verein fürchtet, dass Naud allein schon aus dem Grund zu keinem anderen Ergebnis als Voss kommen könnte, weil mit dem verbandelten Arzt dann große Probleme entstehen würden. Dem Labor in Kreischa drohe dann wohl die Kündigung von der NADA. Kurios: Das Labor lang schon einmal in einem EPO-Fall falsch. Der tschechische Triathlet Vojtech Sommer wurde 2016 wegen einer positiven Probe angeklagt, der internationale Sportgerichtshof CAS sprach Sommer aber frei.

"So etwas gab es in der Form noch nie"

Nun kommt zudem wohl mindestens ein dritter Verhandlungstag, am 10. März, im Prozess um Vuskovic hinzu. Dafür hat Trainer Tim Walter (47) wenig Verständnis. "So etwas gab es in der Form noch nie", sagte er gegenüber dem kicker. "Denn das zeigt ja, dass nicht alles so klar ist, wie es anfangs dargestellt wurde. Dass die Sache nochmal in die Verlängerung geht, wirft noch mehr Fragen auf. Denn wenn alles klar wäre, dann wäre ja längst ein Urteil gefällt. Es gibt aber berechtigte Zweifel, und das ist nicht so professionell."

Von Vereins- und Trainerseite gibt es für Vuskovic weiterhin die volle Rückendeckung. "Wir stehen zu Mario. Er ist mein Spieler, er ist unser Spieler. Und wir tun alles dafür, um die Wahrheit ans Licht zu bringen", versichert Walter. Der Innenverteidiger, der erst im Sommer für 3,5 Millionen Euro zu den Rothosen gewechselt war, ist seit November gesperrt und hält sich seither mit einem Individualtrainer im heimischen Split fit.


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