U17-EM Frauen: Die vier größten Talente von Deutschland und Spanien

Deutschlands U17-Nachwuchs hat die EM gegen Spanien gewonnen und gezeigt, dass einige Spielerinnen viel Potenzial haben. Auch bei Spanien konnten Talente mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Die Karriere dieser vier Spielerinnen der beiden Teams sollte man im Auge behalten:

1. Mara Alber

Mara Alber stach aus dem deutschen Team als Aktivposten auf der linken Seite heraus. Über sie lief ein Großteil der deutschen Angriffe, Alber strahlt für eine Flügelspielerin aber auch viel Torgefahr aus. Die 16-Jährige von der TSG Hoffenheim erzielte drei Tore, von denen das wichtigste der späte Ausgleich zum 2:2 gegen Spanien war. Ihre Schusstechnik konnte sie ebenfalls gegen Bosnien-Herzegowina zur Schau stellen, als sie mit einem Freistoß den 2:0 Sieg besiegelte. Für Hoffenheims B-Team ist sie in der 2. Bundesliga Stammspielerin und durfte diese Saison sogar schon ein wenig Bundesligaluft schnuppern. Bei ihrem Kurzeinsatz gegen Leverkusen konnte sie überzeugen und holte einen Elfmeter raus - wenn ihre Leistungen weiter konstant bleiben, werden weitere Einsätze sicher bald folgen.

2. Vicky López

Vicky López gehört mit ihren 15 Jahren zu den jüngeren Spielerinnen des Turnieres. Trotzdem hat sie schon einiges an Erfahrung vorzuweisen: In der Jugendliga netzte sie in 17 Spielen satte 60 Mal ein und durfte als Belohnung auch für das erste Team ran. Für Madrid CFF lief sie bereits acht Mal in der ersten spanischen Liga auf und verbuchte dabei einen Assist. Dass sie sich schon mit den weltbesten Spielerinnen messen durfte, ist ihrem Spiel anzumerken. López, ebenso wie Alber auf der linken Flügelposition aktiv, ist eine quirlige Dribblerin, mit der auch Deutschlands Abwehr erhebliche Probleme hatte. Mit vier Assists und einem Tor war sie eine der auffälligsten Spielerinnen des Turnieres und sorgte mit Finten und Flanken stets für Gefahr. Für welches Nationalteam sie später für Wirbel sorgt, ist indes noch unklar: López besitzt die spanische und nigerianische Staatsbürgerschaft.

3. Alara Sehitler

Dass Deutschland überhaupt im Finale stand, hatten sie einem Geniestreich von Alara Sehitler zu verdanken. In der 40. Minute zog sie aus der Distanz ab, ihr wuchtiger Schuss war unhaltbar. Ihr 1:0 sollte trotz deutscher Dominanz das einzige Tor des Spiels bleiben. Sehitler ist trotz ihrer 15 Jahre vielen Gegenspielerinnen in puncto Physis und Entscheidungsschnelligkeit voraus und war mit dieser Kombination eine große Stütze für das deutsche Mittelfeld. Noch spielt Sehitler für den FV Ravensburg, der für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt ist, aber der nächste Schritt wird sicherlich bald folgen.

4. Marina Artero

Es sind zumeist die Torjägerinnen und Trickserinnen, die bei Nachwuchsturnieren im Fokus stehen. Aber gerade die defensiven Führungsspielerinnen, die das Spiel von hinten aufbauen, werden später oft zu Stützen ihrer Mannschaft. Die Innenverteidigerin Marina Artero gehört zu diesem Typ Spielerinnen und hat mit ihrem Positionsspiel maßgeblich dazu beigetragen, dass Spanien vor dem Finale kein einziges Tor kassierte. Zudem kommt ihr mit ihren langen, präzisen Bällen und Steckpässen eine wichtige Rolle im Aufbauspiel zu. Einer dieser langen Bälle führte dann auch zu Spaniens zweitem Tor. Eine weitere Stärke der Spielerin von Athletic Bilbao ist ihr Kopfballspiel, das sowohl offensiv, wie bei ihrem Treffer gegen Deutschland, als auch defensiv eine wichtige Waffe in Spaniens Arsenal ist.

Beide Teams haben außergewöhnliche Talente in ihren Reihen, die es sich lohnt, im Auge zu behalten. In Deutschlands Fall zeigt das auch, dass die Nachwuchsarbeit trotz rückläufiger Zahlen im Nachwuchbereich gut funktioniert.

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