Trotz Terodde-Transfer: Huntelaar und Dursun weiter ein Thema auf Schalke

Ein Verbleib von Klaas-Jan Huntelaar wird wohl weiterhin diskutiert
Ein Verbleib von Klaas-Jan Huntelaar wird wohl weiterhin diskutiert / Frederic Scheidemann/Getty Images
facebooktwitterreddit

Mit Simon Terodde, einem Strafraum-Stürmer der älteren Generation, hat Schalke nach Danny Latza den zweiten Transfer für die zweite Liga vermelden können. Trotz der nahezu identischen Rollen scheinen aber auch Klaas-Jan Huntelaar und Serdar Dursun weiterhin ein Thema zu sein.


Frühzeitig war abzusehen, dass sich Schalke 04 für das kommende Jahr in der 2. Bundesliga einen richtigen Torjäger holen möchte. Über die letzten Wochen deutete eigentlich alles daraufhin, dass Serdar Dursun derjenige sein wird. Schließlich habe man sich mit ihm bereits getroffen, hieß es. Dazu kennt er Dimitrios Grammozis noch aus der gemeinsamen Zeit von Darmstadt 98.

Nun ist die Wahl aber auf Simon Terodde gefallen, wie der Klub am Sonntag mitteilte. Sportvorstand Peter Knäbel nannte den 33-Jährigen "einen zentralen Baustein unserer neuen Mannschaft". Diese soll den direkten Wiederaufstieg schaffen, wofür es wiederum viele Tore braucht. In der bisherigen Saison kommt der Stürmer des HSV auf 21 Tore und fünf Vorlagen.

Simon Terodde
Zur nächsten Saison stürmt Simon Terodde für Schalke / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Mit dem gebürtigen Bocholter hat S04 nun einen klassischen Strafraum-Stürmer der alten Schule geholt. Manch einer würde vermuten, dass ein zunächst angedachter Verbleib von Klaas-Jan Huntelaar sowie der angestrebte Transfer von Dursun damit vom Tisch sind. Offenbar ist dem aber nicht so: Bei Dursun schreibt die Bild, dass er noch immer ein Thema ist. Über einen weiteren Vertrag für den Hunter spricht das Blatt ebenso wie die WAZ.

Sollten auch diese beiden Personalien erfolgreich zu Ende geführt werden, hätte Schalke zur nächsten Saison drei fast identische Stürmer im Kader. Alle drei lauern primär im Strafraum, sie alle sind im gehobenen Fußballer-Alter (33, im August 38 und im Oktober 30), sie alle sind auf ein florierendes Offensivspiel mitsamt zahlreichen Vorlagen angewiesen - und alle drei hätten den Anspruch, regelmäßig in der Startelf zu stehen.

Klaas-Jan Huntelaar
Ein Huntelaar-Verbleib scheint noch nicht vom Tisch zu sein / Cathrin Mueller/Getty Images

Zugleich erhofft sich Ahmed Kutucu eine Rückkehr nach seiner Leihe inklusive einer neuen Chance im Angriff, auch Matthew Hoppe steht noch im Kader. Ein Abgang von Benito Raman ist ebenfalls noch kein größeres Thema, er könnte eine weitere Option sein. Viel hilft viel, scheint das Motto zu sein.


Terodde-Transfer ist ein Risiko - aber nicht wegen des Spielers

Mit Terodde hat man einen zwar schon etwas älteren Stürmer verpflichtet, aber auch gleichzeitig einen, der bereits mehrfach bewiesen hat, wie wichtig er für einen Verein in der 2. Bundesliga sein kann. Dazu kommt er ablösefrei, hat nur einen Einjahresvertrag mit der Möglichkeit, diesen um ein weiteres Jahr zu verlängern. Mit diesem Transfer kann man nur wenig falsch machen.

Und dennoch ist Kritik, oder zumindest ein Aufruf zur Vorsicht angebracht. Die richtet sich aber an das weitere Geschehen rundherum. So wäre es doch sehr zweifelhaft, dass die weitere Verpflichtung von Huntelaar oder Dursun, womöglich sogar beide, Sinn ergeben würde. Es sind drei fast gleiche Spielertypen. Sie alle würden spielen wollen und den Nachwuchsspielern womöglich den Weg versperren.

Serdar Dursun
Auch Serdar Dursun würde sich als Stammspieler sehen wollen / Martin Rose/Getty Images

Vor allem: Sie alle sind sehr abhängig davon, wie das Schalker Offensivspiel zur nächsten Saison aussieht. Der zweite Punkt, der keineswegs vergessen werden darf. Über die letzten Jahre wäre jeder einzelne Stürmer bei S04 verhungert. Keine richtigen Konzepte, Abläufe, kein Flügelspiel, nichts. Wer so gut wie gar nicht zu Torchancen kommt und diese nicht herausspielen kann, und das aus diversen Gründen, der kann seinen Strafraum-Stürmer genauso gut ins Maskottchen-Kostüm stecken - und das liegt dann auf gar keinen Fall am besagten Stürmer.

Und Schalke holt sich mindestens einen, vielleicht sogar drei Angreifer dieser Sorte. Diese Kritik, die auch schon rund um die Verpflichtung zu hören war, richtet sich nicht gegen Terodde. Er ist und bleibt ein sehr guter Stürmer im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga. Es sind, mal wieder, die weiteren Aspekte und Rahmenbedingungen auf Schalke, die automatisch für Zweifel sorgen. Es gibt noch so viele Fragezeichen, dass es schlussendlich nicht überraschen würde, wäre Königsblau der erste Verein, für den Terodde in Liga zwei kaum treffen kann.

Homepage /Schalke Transfers