Stuttgart fordert 3 Mio. Euro für Churlinov: Schalke kann kein Auge zudrücken
Von Yannik Möller
Darko Churlinov möchte bei Schalke 04 bleiben, der Klub möchte ihn halten. Allerdings fordert der VfB Stuttgart mindestens drei Millionen Euro. Geld, das die Knappen nicht bloß aus Sympathie zahlen können oder sollten. Ein Kommentar.
Insbesondere in den letzten Wochen der mittlerweile abgelaufenen Saison hat sich Darko Churlinov nochmal in das Herz vieler Schalke-Fans gespielt. Seine aufopferungsvolle Art auf dem Platz, der Ehrgeiz und sein offensiver Input durch gute Dribblings und Torgefahr waren dafür ein gutes Paket.
Selbst in der aktuellen Mannschaft, die ohnehin schon als Einheit fungierte und der das große Ziel des Aufstiegs immer wieder anzumerken war, konnte der Leihspieler nochmals mit seiner Einstellung hervorstechen.
Das wurde ihm mit viel Liebe der Fans honoriert. Die gemeinsamen Feiern rund um den besiegelten Aufstieg und die Zweitliga-Meisterschaft haben für den 21-Jährigen die Entscheidung getroffen: Er möchte bei S04 bleiben. Und der Klub würde ihn gerne halten und mit in die Bundesliga nehmen.
Stuttgart fordert 3 Mio. Euro für Churlinov - zu viel für S04
Stuttgart hingegen spielt den Spielverderber - so ist das Geschäft nun einmal. Churlinov war ohne Kaufoption ausgeliehen. Da die Schwaben selbst dem Abstieg noch eben so von der Schippe gesprungen sind, haben sie keinen allzu großen Verkaufsdruck. Beim Nordmazedonier, der einen bis 2024 laufenden Vertrag hat, erst recht nicht.
Dem kicker nach fordert der VfB mindestens drei Millionen Euro von Königsblau. Das ist der Preis, für den Schalke den Offensivspieler fest verpflichten könnte.
Das Problem: Drei Millionen Euro sind zu viel. Betrachtet man alle wichtigen Aspekte, so kann und sollte Schalke höchstens 1,5 bis maximal zwei Millionen Euro für ihn zahlen.
Für eine solch hohe Forderung waren seine Leistungen einerseits zu wenig konstant. Andererseits ist noch ungewiss, welche Rolle er in Liga eins überhaupt spielen würde. Möglicherweise ist er noch gar nicht bereit, als Stammspieler hervorstechen zu können. Das wäre angesichts seiner insgesamt erst 15 Erstliga-Einsätze, die allesamt nur (kurze) Einwechslungen waren, nicht sonderlich verwunderlich oder schlimm. Er wäre dann aber gewiss keine drei Millionen Euro wert.
Schalke darf Fokus nicht verlieren: Transfer-Sommer wird kompliziert genug
Zumal S04 weitere Baustellen hat. Selbst die Aussichten auf einen Verbleib von Ko Itakura sind sehr düster. Selbst ein so guter und wichtiger Spieler wird voraussichtlich nicht gehalten werden können, weil das Geld fehlt.
Gleichzeitig gibt es mehrere Kader-Baustellen und die Notwendigkeit, das Team erstliga-reif zu machen. Derweil wird es kompliziert genug, wichtige Einnahmen zu erzielen. Es ist schließlich nicht gerade so, als könne sich Schalke vor Anfragen für Amine Harit und Ozan Kabak kaum noch retten.
Sollten die Stuttgarter von dieser Ablöseforderung nicht abrücken, sollte Schalke konsequent bleiben und die Trennung in Kauf nehmen. So hart es auch klingen mag: Keine Sympathie ist es im Fußball-Geschäft wert, wichtige andere Transfer- und Saisonziele zu gefährden, nur weil eine zu hohe Summe für einen erhofften Verbleib gezahlt werden müsste.
Es gilt zu akzeptieren, dass der VfB in der Churlinov-Causa am längeren Hebel sitzt. Entweder man schafft es noch, die potenzielle Ablöse in Verhandlungen spürbar zu drücken, oder es muss mit anderen Spielern geplant werden. So schade das auch wäre.