Spielerin des Monats November: Natasha Kowalski (SGS Essen)

  • Natasha Kowalski mit starken Leistungen im November
  • Sechs Scorerpunkte in vier Spielen
  • 20-Jährige im Interview mit 90min
Natasha Kowalski ist die 90min-Spielerin des Monats November
Natasha Kowalski ist die 90min-Spielerin des Monats November /
facebooktwitterreddit

Melissa Kössler im September, Barbara Dunst im Oktober: Der dritte "Player of the Month"-Award dieser Frauen-Bundesliga-Saison geht an Natasha Kowalski von der SGS Essen.

Die 20 Jahre alte Mittelfeldspielerin hat im November mit ihren Leistungen maßgeblich dazu beigetragen, dass die SGS vollkommend überraschend auf dem vierten Tabellenplatz rangiert. Nur das Torverhältnis trennt die Essenerinnen von Platz drei und damit von der Champions League.

Kowalski hat in vier Spielen im November drei Tore erzielt und drei Vorlagen geleistet. Besonders am 7. Spieltag gegen den 1.FC Nürnberg trumpfte die gebürtige Niedersächsin groß auf, schnürte beim 5:0-Sieg einen Doppelpack und bereitete einen weiteren Treffer vor. Damit sicherte sie sich auch einen Platz in unserer Elf der Woche.

Insgesamt hat Kowalski in dieser Spielzeit nun vier Treffer und fünf Assists gesammelt. Im Vergleich zum Vorjahr eine beeindruckende Verbesserung. Damals gelangen ihr in der gesamten Saison "nur" zwei Tore und vier Assists.

Stärken und Schwächen

Als ihre großen Stärken nennt die Essener Spielmacherin im Interview mit 90min ihre Übersicht, ihre Kreativität und ihre Qualitäten beim Treten von Standards. Ob Eckbälle oder Freistöße - Kowalskis rechter Fuß ist eine echte Waffe, vor der sich jede Abwehrreihe in Acht nehmen muss.

Verbesserungspotenzial, sagt die junge Offensivkraft, habe sie vor allem im mentalen Bereich. "Ich habe manchmal Probleme damit, schlechte Situationen schnell wegzustecken", so Kowalski. "Ich bin dann ein totaler Kopfmensch, der sich sagt: 'Warum hat der Pass nicht funktioniert? Warum war der Schuss nicht drin?'"

Unterstützung findet die SGS-Leistungsträgerin bei ihren Teamkolleginnen. "Ich versuche immer wieder, mit meinen Mitspielerinnen in den Austausch zu kommen und mir Tipps zu holen. Ich habe einige erfahrene Spielerinnen in der Mannschaft, die mir super helfen", schildert sie.

Zieht die SGS in die Champions League ein?

Im Hinblick auf das, was die SGS Essen in dieser Saison erreichen kann, zeigt sich Kowalski ambitioniert. Sie betont zwar, dass der Klassenerhalt das Saisonziel des Klubs sei. Aber im Fußball könne "alles passieren. Ich glaube, dass wir mit dieser Mannschaft vieles schaffen können. Wir können natürlich, wenn wir so weiterspielen, auf jeden Fall Dritter werden."

Neutrale Fans hätten vermutlich nichts dagegen, wenn die SGS als einziger reiner Frauenfußball-Verein in der Bundesliga die Phalanx aus Bayern, Wolfsburg, Frankfurt und Hoffenheim durchbrechen kann. Essen hat sich in den vergangenen Jahren zur großen Talentschmiede des deutschen Frauenfußballs entwickelt und unter anderem Nationalspielerinnen wie Lena Oberdorf, Lea Schüller, Nicole Anyomi oder Linda Dallmann ausgebildet.

Auch aktuell hat der Klub zahlreiche vielversprechende Talente in seinen Reihen. So steht beispielsweise im Tor die erst 20-jährige Sophia Winkler, in der Abwehr überzeugen Beke Sterner und Katharina Piljic, auf den offensiven Außenbahnen Lilli Purtscheller und Laureta Elmazi (alle ebenfalls 20 Jahre alt). Und auf der Zehn natürlich unsere Spielerin des Monats Natasha Kowalski.

Führt Kowalskis Weg in die Nationalmannschaft?

Die macht keinen Hehl daraus, dass die Nationalmannschaft ihr großer Traum ist. "Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass ich irgendwann auch gerne Nationalmannschaft spielen möchte", betont Kowalski, die bereits 19 Mal in der Junioren-Nationalmannschaft zum Einsatz kam. "Was gibt es Schöneres, als für sein Heimatland aufzulaufen?"

Aktuell liege ihr Fokus aber darauf, eine gute Bundesliga-Spielerin zu werden. "Bundesligaspiele sammeln, Minuten sammeln, Tore schießen, Vorlagen geben. Das ist aktuell mein Ziel", erklärt die Nachwuchshoffnung.

In dieser Saison ist ihr das bisher eindrucksvoll gelungen. Wenn Kowalski so weitermacht, ist der Anruf von Bundestrainer Horst Hrubesch nur noch eine Frage der Zeit.


Weitere Frauenfußball-News lesen:

feed