"Sieg fest eingeplant" - Warum Nagelsmanns Worte positiv zu bewerten sind

Julian Nagelsmann.
Julian Nagelsmann. / Matthias Hangst/Getty Images
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RB Leipzigs Julian Nagelsmann hat am Donnerstag verkündet, er habe einen Sieg im Topspiel gegen Borussia Dortmund fest eingeplant. Eine seltene klare Ansage eines Trainers vor einem Bundesligaspiel und eine, die ihm nicht auf die Füße fallen sollte - auch nicht, wenn RB verliert.

Vor dem Topspiel in der Bundesliga am Samstagabend strotzt RB Leipzig offenbar nur so vor Selbstvertrauen. Warum auch nicht? Die Roten Bullen sind seit Oktober in der Bundesliga ungeschlagen und voll im Rennen um die Deutsche Meisterschaft. Angesichts der verletzlichen Bayern und deren Serie in Mönchengladbach wäre es nicht verwunderlich, würde RB gegen Borussia Dortmund um die Tabellenführung spielen.

RB Leipzig ist zurecht mutig und selbstbewusst

Aber unabhängig davon, ob dem so ist oder nicht, will Trainer Julian Nagelsmann das Spiel gegen die Schwarz-Gelben gewinnen. Wobei das untertrieben ist, eigentlich erwartet er einen Erfolg seiner Mannschaft: "Den Sieg plane ich schon ein, weil wir mutig genug sind, sehr gut drauf sind und eine sehr gute Statistik haben in der Liga, was die Defensive aber auch was die Heimstärke angeht", sagte er am Donnerstag auf der Pressekonferenz.

Trotz aller Probleme, die der BVB hat - kann man gegen ihn jetzt schon einen Sieg einplanen? Ist das nicht ein wenig zu überheblich? Nein, in diesem Falle nicht. Den Nagelsmann lobte auch die Dortmunder, für ihre "unglaublich talentierte Mannschaft", in der er noch immer einen "Hauptkonkurrenten um die Champions-League-Plätze" sehe. Aber: "Wir haben einen guten Lauf und das nötige Selbstvertrauen."

Viel mehr sind derartige Aussagen einfach mal erfrischend und ehrlich. Leipzig hat zwar in der Bundesliga seit 2016 nicht mehr gegen Dortmund gewinnen können, ist momentan aber deutlich besser drauf und hat hohe Ziele. Da ist es doch schön, wenn der Trainer auch gegen einen Spitzenklub der Bundesliga schon vor dem Spiel mutig ist und seine eigene Mannschaft stark redet, ohne dabei den Gegner zu diffamieren. Das Gegenteil machte immer Lucien Favre als Dortmunder Trainer, was ihm wiederum ständig vorgeworfen wurde.

Derartige Aussagen sind wünschenswert

Natürlich werden Nagelsmann diese Worte um die Ohren fliegen, sollte es schief gehen und Leipzig gegen Dortmund nicht gewinnen oder gar verlieren. Doch das ist eigentlich schade: Derartige Häme und Schadenfreude sorgen nämlich dafür, dass die meisten Spieler und Trainer nur halbgare Aussagen treffen und selten klare so Ansagen machen wie der RB-Trainer am Donnerstag. Und das wünschen wir uns doch eigentlich.