Sergio Ramos will Laporta nachahmen - und blamiert sich dabei überlebensgroß!

Schoss mit seinem Banner in Barcelona ein klassisches Eigentor: Sergio Ramos
Schoss mit seinem Banner in Barcelona ein klassisches Eigentor: Sergio Ramos / BSR Agency/Getty Images
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Das schlechte Original ist besser als die gute Kopie. Wenn diese letzte aber auch noch missglückt, wäre es vielleicht insgesamt einfach besser gewesen, die Füße (und Hände) stillzuhalten. Mit seiner Medienkampagne in eigener Sache hat sich Sergio Ramos auf jeden Fall keinen Gefallen getan.


In Anlehnung an die Wahlkampfaktion des neuen Präsidenten vom FC Barcelona, Joan Laporta, der in der heißen Phase des Werbens um die Wählergunst ein riesengroßes Banner im Norden Madrids, unweit des Bernabéu-Stadions, aufhängen ließ, hat der 35-Jährige Real-Capitano offensichtlich die Idee für gut befunden, sich in "Feindesland" Gehör (pardon: Gesicht) zu verschaffen.

Sergio Ramos ahmt Laporta nach - nur leider sprachlich nicht ganz korrekt!

Es galt, für Ramos' eigene Serie "Das Herz von Sergio Ramos" (zu sehen auf Amazon Prime) Werbung zu machen. Und nachdem Laporta mit seiner Idee, in Madrid (und auf spanisch) für seinen Wahlkampf zu werben, offensichtlich großen Erfolg hatte, dachten sich Amazon und Ramos wohl, dass dies eigentlich eine Nachahmung wert sein könnte.

"Lust euch wieder zu sehen!" ("Ganas de volver a veros") hatte auf dem Laporta-Plakat gestanden. Und so prangt nun vom Paseig de Gracia, mitten in Barcelona, ein überlebensgroßer Sergio Ramos und grüßt die dortige Zielgruppe mit annähernd denselben Worten - nur halt auf katalanisch.

Wenn das Wörtchen "de" nicht wäre...

Ob es jetzt daran lag, dass weder bei Amazon noch bei Sergio Ramos selbst genügend Expertise für die katalanische Sprache vorhanden war - der Schuss ging jedenfalls nach hinten los. Denn den Machern ist ein ein klassischer Dequeismus-Fehler unterlaufen.

Während es im Spanischen korrekt ist, die Präpositionen "de" und "que" miteinander zu verbinden -weshalb der Ramos-Satz "ganas de que me volváis a ver" ("Lust, dass ihr mich wiederseht!", also eine nur geringfügig veränderte Version des Laporta-Spruches) grammatikalisch richtig wäre -, ist dies im Katalanischen nicht erlaubt.

Doch Sergio Ramos hat seine Botschaft nun mal in der Landessprache Kataloniens gehalten. Und da springt einem das "ganes de que em torneu a veure" - quasi als Anfängerfehler - schon ins Auge. Korrekt wäre "ganes que em torneu a veure" gewesen.

Doch vielleicht wäre eine eigene originelle Idee sowieso die bessere Option gewesen, auf die Bio-Dokuserie hinzuweisen. Ob Amazon nun, angesichts des Gespötts der Leute, dem man sich mit diesem Fehler ausgesetzt hat, das Plakat wieder abhängt oder korrigiert, bleibt abzuwarten.

Sergio Ramos dürfte momentan allerdings andere Sorgen als sprachliche Feinheiten haben. Während seines per se schon sehr kontrovers diskutierten Kurz-Einsatzes im WM-Qualifier gegen den Kosovo, hat sich der Abwehrchef nämlich auch noch obendrein verletzt - und fällt für die kommenden Wochen (und damit auch für die wegweisenden Spiele gegen den FC Liverpool und den FC Barcelona) aus.

Es bleibt also, in Madrid und Barcelona, vorerst bei der Lust, ihn wiederzusehen.