Schneider schwärmt von Rudy - So viel kassiert Schalke für Sané wirklich

S04-Sportvorstand Jochen Schneider schwärmt von der Rudy-Rückkehr
S04-Sportvorstand Jochen Schneider schwärmt von der Rudy-Rückkehr / TF-Images/Getty Images
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Auch auf Schalke steht der Trainingsauftakt an, u.a. mit dabei: Rückkehrer Sebastian Rudy. Sportvorstand Jochen Schneider schwärmt von der Rückkehr des defensiven Mittelfeldspielers - Poker oder echte Freude? Indes bekommt Königsblau noch etwas mehr Geld durch Leroy Sané.

Über die vergangene Saison musste und wollte Schalke 04 einige Spieler verleihen, um Platz im Kader zu schaffen und gleichzeitig an Gehalt einzusparen. Vier von den zehn Rückkehrern sind schon wieder bei anderen Vereinen untergekommen, bei den übrigen sechs wird es wohl auf verschiedene Zukunftsszenarien hinauslaufen. Eine große Personalie dabei: Sebastian Rudy.

Schon zum Saisonende wusste S04-Sportvorstand Jochen Schneider zu betonen, wie wichtig die Rückkehr des 30-Jährigen ist - immerhin sei er ein "gestandener Bundesliga-Spieler", wie auch Mark Uth, erklärte er im Sport1-Doppelpass. Das "wir planen mit ihnen" Schneiders trifft im Bezug auf Uth auf Glaubwürdigkeit: Immerhin benötigt Schalke Verstärkung in der Offensive, er soll eine zweite Chance erhalten.

Jochen Schneider spricht weiterhin von der zweiten Chance für Rudy
Jochen Schneider spricht weiterhin von der zweiten Chance für Rudy / DeFodi Images/Getty Images

Was Rudy betrifft, so ist die Situation nach wie vor unklar. Das im Transfer-Sommer übergeordnete Ziel ist es, möglichst viel an Gehalt einzusparen und Spieler, mit denen nicht mehr geplant wird, abzugeben. Die Leihe zur TSG Hoffenheim in der vorigen Saison hat das erreicht: Die üppigen fast sechs Millionen Euro an Gehalt waren frei, stehen für die nächsten zwei Jahre allerdings noch aus. Währenddessen passt der Defensivspieler - im Sommer 2018 für satte 16 Millionen Euro gekommen - eigentlich kaum zum weiterhin anvisierten Spielstil von Trainer David Wagner.

Schneider spricht von zweiter Rudy-Chance: "Jede Unterstützung zukommen lassen"

"Ich freue mich sehr über seine Rückkehr zu uns. Sebastian hat in der vergangenen Saison erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welch' hervorragender Fußballspieler er ist", schwärmt Schneider nun gegenüber der Bild von Rudy. Auch durch seine "exzellenten Leistungen" habe Hoffenheim die Europa League erreicht und er im November wieder zum DFB-Kader in der EM-Qualifikation gehört, so der Sportvorstand weiter.

Immer wieder ist eine etwaige zweite Chance beim S04 ein Thema. Schneider bleibt bei seinen Aussagen: "Ich bin mir sicher, dass sein zweiter Anlauf auf Schalke von Erfolg gekrönt sein wird. Hierbei werden wir ihm jede Unterstützung zukommen lassen." Sätze, die in Transferphasen oft zu hören sind. Nicht selten werden sie später als Poker enttarnt, wenn die betroffenen Spieler schlussendlich doch wechseln.

Ob Sebastian Rudy noch länger im S04-Dress trainieren und spielen wird, ist offen
Ob Sebastian Rudy noch länger im S04-Dress trainieren und spielen wird, ist offen / TF-Images/Getty Images

Ob das bei Rudy auch der Fall sein wird, ist somit noch offen. Dennoch ist es sehr kurios, dass ausgerechnet der Top-Verdiener, der normalerweise nicht zum Spielstil passt, von Omar Mascarell ausgestochen werden dürfte und somit vor allem Kosten für einen Verein verursacht, der diese so gut wie möglich vermeiden will, bleiben könnte.

Einen potenziellen Ersatz für Weston McKennie, der im England-Fokus steht, müsste der Rückkehrer ebenfalls nicht mimen. Dafür sind die beiden Spieler viel zu unterschiedlich, ihre Rollen zu verschieden und die Voraussetzungen nicht vergleichbar. Vieles spricht für einen dick aufgetragenen Schneider-Poker, doch ist es mittlerweile auch vorstellbar, dass Schalke an anderen Enden enorm spart, während Rudy gehalten wird. Sollte ein Abnehmer gefunden werden, kann sich das Blatt wieder schnell drehen - die Sommerpause im Fußball-Geschäft eben.

Sané-Transfer bringt Schalke etwa 2,5 Mio. Euro - Einsparungen im Fokus

Ein paar Einnahmen und Einsparungen hat Königsblau zuletzt aber schon machen können. Etwa drei Millionen Euro (via kicker) sind durch die festen Abgänge von Cedric Teuchert und Pablo Insua gemacht. Natürlich sind Gehälter, die fortan nicht mehr gezahlt werden müssen, nicht automatisch als eigenes Budget zu verstehen - als gute Nachricht allerdings schon.

Pablo Insua wird weiterhin für SD Huesca spielen
Pablo Insua wird weiterhin für SD Huesca spielen / Manuel Queimadelos Alonso/Getty Images

Weiteres Geld soll durch den Wechsel von Nabil Bentaleb entstehen. Eine Ablösesumme kann S04 fordern, während weitere ca. fünf Millionen Euro an Gehalt in der eigenen Kasse bleiben würden. Auch er zählt zu den Top-Verdienern in Blau-Weiß, während die Harmonie schon längst vorbei ist. Ob Newcastle United an einer festen Verpflichtung interessiert ist, ist so offen wie noch nie - schließlich scheiterte zuletzt die finanzielle Übernahme des Klubs aus England.

Während Rudy große Streicheleinheiten von Schneider erfährt und Uth bereits eingeplant wird, steht hinter Hamza Mendyl noch ein Fragezeichen. Einen weiteren Linksverteidiger neben Bastian Oczipka kann Schalke gebrauchen, der Jungprofi, bei Königsblau auch schon durch Disziplinlosigkeiten aufgefallen, könnte diese Rolle übernehmen. Sobald eine fortlaufende Beschäftigung weniger Kosten bedeuten würde, als ein möglicher Neuzugang, erscheint dieses Szenario wahrscheinlicher zu sein.

Nach kicker-Informationen bringt auch der Transfer von Leroy Sané zum FC Bayern München noch ein bisschen Geld in die klammen Kassen: Etwa 2,5 Millionen Euro werden noch überwiesen, mehr als zunächst gedacht oder erhofft. Was zunächst nach einer eher kleinen Summe aussieht, ist für den Klub aus dem Ruhrgebiet eine gern gesehene Entlastung.