Palsson-Sperre: So könnte Schalke jetzt gewinnbringend umstellen

Victor Palsson wird Schalke für zwei Spiele fehlen
Victor Palsson wird Schalke für zwei Spiele fehlen / Lars Baron/Getty Images
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Durch seine Rote Karte wird Victor Palsson dem FC Schalke für zwei Spiele fehlen. Ein simples, direktes Ersetzen seiner Rolle ist zwar möglich. Allerdings könnte diese Situation auch für eine Umstellung genutzt werden, die bestehende Probleme im S04-Spiel angehen könnte.


Mit seiner Roten Karte hat Victor Palsson seinem Team vergangenen Freitag einen Bärendienst erwiesen. Schalke 04 musste die letzten 20 Minuten gegen den Karlsruher SC in Unterzahl spielen und kassierte durch einen sehenswerten Treffer noch das 1:2 - ausgerechnet aus dem Sechser-Raum heraus.

Nun fehlt der Isländer und Vize-Kapitän für zwei Spiele. Gegen Hansa Rostock und den FC Ingolstadt wird Dimitrios Grammozis also auf ihn verzichten müssen. Theoretisch zwei der eher einfacheren Aufgaben in dieser Saison.

Diese beiden Partien könnten mit der Palsson-Sperre als Grundlage für eine gewinnbringende Umstellung bei Königsblau herhalten. Zumal anschließend die Länderspielpause ansteht, wodurch es noch mehr Zeit zum Festigen der neuen Herangehensweise geben würde.

Nach Palsson-Rot: So könnte Schalke jetzt umstellen

Das Wichtigste zuerst: ein Systemwechsel könnte bzw. sollte erfolgen. Wirklich zu erwarten ist dieser Schritt unter Grammozis zwar nicht, da er seine Dreierkette und den Doppelsturm so liebt. Die Möglichkeit gebe es dennoch - und sie könnte die Offensiv-Probleme angehen.

Also, runter von der Dreier- und hin zur Viererkette. Den Linksverteidiger kann und muss Thomas Ouwejan geben, er hat sich bewiesen und seine Stärken sind gefragt. Auf rechts könnte Mehmet-Can Aydin aufspielen. Erst dieser Tage erklärte er, dass er sich diese Rolle sowohl in der Dreier- als auch Viererkette zutraut und dass er sie auch kenne. Eine Alternative wäre Timo Becker.

Thomas Ouwejan
Thomas Ouwejan wäre natürlich gesetzt / Thomas Eisenhuth/Getty Images

Das Abwehrzentrum würden Marcin Kaminski und Malick Thiaw bilden. Ko Itakura wäre nicht dabei, sondern stattdessen im defensiven Mittelfeld. Als Sechser mit zwei Achtern vor sich könnte er seine Übersicht und Ballkontrolle gut ausspielen. Palsson fällt ohnehin aus, Flick ist zurzeit kein Startelf-Kandidat. Vor ihm könnten Rodrigo Zalazar oder Dominick Drexler aufspielen. Auch Neuzugang Marc Rzatkowski wäre eine Option, der Bald-Rückkehrer Danny Latza sowieso.

Diese Umstellung würde ein offensives Flügelspiel für S04 ermöglichen. Mit Marius Bülter hat man einen Spieler, der eigentlich auf dem linken Flügel zu Hause ist. Darko Churlinov, bislang sehr engagiert und auffällig, wäre sein Counterpart auf der rechten Seite. Als Mittelstürmer würde selbstverständlich Simon Terodde auflaufen.

Dieser Plan würde dem Team einen spielstarken Sechser und ein deutlich flexibleres Offensivspiel geben. Zwei Aspekte, die Schalke bislang fehlten. Palssons Zweikampf-Stärke würde durch Itakuras bisheriges Auftreten nicht abhanden kommen. Ein geordnetes und variables Spiel mit dem Ball wäre möglich.

Die Aufstellung in der Übersicht:

Im 4-3-3: Fährmann - Aydin, Thiaw, Kaminski, Ouwejan - Itakura, Zalazar, Drexler - Churlinov, Bülter, Terodde


Die obere Variante ist allerdings eher Wunschdenken als realistisches Szenario. Grammozis wird eine solche Umstellung aller Voraussicht nach nicht vornehmen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass er weiterhin auf sein 5-3-2 besteht und Palsson lediglich eins zu eins ersetzen wird.

Dimitrios Grammozis
Dimitrios Grammozis wird eine solche Umstellung wohl nicht vornehmen / Christof Koepsel/Getty Images

Dafür wäre Flick dann eine Option. Auch Dries Wouters, der mit großen Ankündigungen kam, aber bisher nur 25 Liga-Minuten schnuppern durfte, könnte endlich Verantwortung übernehmen. Schon bei seiner Verpflichtung betonte Sportdirektor Rouven Schröder, der Belgier könne "eine variable Rolle in unserer Mannschaft" einnehmen.