Offiziell: Schalke 04 trennt sich von Trainer Frank Kramer

Frank Kramers Zeit als S04-Coach ist abgelaufen
Frank Kramers Zeit als S04-Coach ist abgelaufen /
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110 Tage hielt sich Frank Kramer als Schalke-Trainer im Amt. Nach dem 1:5 im DFB-Pokal gegen Hoffenheim muss der 50-Jährige nun gehen, wie die Knappen am Mittwoch offiziell bestätigten.


Überraschen konnte die Nachricht der Kramer-Entlassung auf Schalke niemanden mehr. Die deutliche Packung gegen Hoffenheim war der Gipfel einer Entwicklung in den letzten Wochen, in der sich die Aufstiegseuphorie Stück für Stück in Tristesse verwandelte.

In der Bundesliga rangiert der Aufsteiger auf dem direkten Abstiegsplatz 17, nur eine Partie konnte an den ersten zehn Spieltagen gewonnen werden. Die Auftritte der Mannschaft ließen zuletzt wenig Hoffnung zu, dass sich das unter Kramer schnell ändern konnte. Und so muss sich Sportdirektor Rouven Schröder eingestehen, dass es im Sommer ein Fehler war, seinen ehemaligen Weggefährten aus Fürther Tagen nach Gelsenkirchen zu holen. Die Zweifel im Fanlager und in den Medien waren von Beginn an groß.

Die Stimmen zum Kramer-Aus auf Schalke

Rouven Schröder: "Nach dem Aufstieg haben wir uns gemeinsam einem Ziel verschrieben: dem Klassenerhalt in der Bundesliga. Bis zuletzt waren wir der Überzeugung, dass wir die Trendwende in der bestehenden Konstellation schaffen können. Aus unserer Sicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem wir personelle Veränderungen vornehmen müssen. In den letzten fünf Ligaspielen vor einer außergewöhnlich langen WM-Pause müssen wir punkten, um uns im Anschluss bestmöglich auf eine für unseren Verein wegweisende Rückrunde vorzubereiten."

Peter Knäbel: "Die Art und Weise, wie wir insbesondere bei den Auswärtsspielen in Leverkusen und Hoffenheim aufgetreten sind, war des FC Schalke 04 nicht würdig. Unsere Analyse geht auch deshalb über die Einzelperson des Chef-Trainers hinaus. Wir werden uns in allen Bereichen signifikant verbessern müssen, um unser großes Ziel – den Klassenerhalt – erreichen zu können."

Thomas Reis würde wohl keine Ablöse kosten

Für Kramer springt vorerst - mal wieder - Klub-Ikone Mike Büskens ein, der die Knappen als Interimscoach in der Vorsaison noch zum Aufstieg geführt hatte. Als heißester Kramer-Nachfolger wird derweil Thomas Reis gehandelt. Der 49-Jährige soll bereits im Sommer an einem Wechsel zu S04 interessiert gewesen sein, bekam vom VfL Bochum aber keine Freigabe. Mittlerweile wurde Reis beim VfL bekanntlich freigestellt und wäre wohl recht unkompliziert verfügbar.

Laut Bild würden die Bochumer Verantwortlichen keine Ablöse fordern, da sie bei einem Reis-Wechsel zu Schalke selbst rund 500.000 Euro an Gehaltskosten sparen würden. Klar ist, S04 könnte sich eine Ablöse auch gar nicht leisten. Mit Kramer hat man neben Dimitrios Grammozis nun den nächsten freigestellten Trainer auf der Gehaltsliste.


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