Schröder nimmt die S04-Stars in die Pflicht: "Die Führungsspieler sind da gefordert"

Auf Schalke stehen die Spieler in der Pflicht
Auf Schalke stehen die Spieler in der Pflicht / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Auf Schalke mussten zuletzt zwei bittere Niederlagen verdaut werden. Die nach wie vor ausbleibende spielerische Entwicklung unter Dimitrios Grammozis trübt die Stimmung zusätzlich. Der Trainer steht für Rouven Schröder aber deutlich weniger im Fokus, als die Spieler selbst.


Eine Siegesserie, die Schalke 04 in die Top drei der 2. Bundesliga gebracht hat. Dazu zwei bittere Pleiten, die die Stimmung verständlicherweise wieder trübten. So könnten die letzten Wochen in Gelsenkirchen stark gekürzt zusammengefasst werden.

Man könnte das Gefühl bekommen, nach zwei Niederlagen wäre wieder Land unter bei S04. Der Klub der drastischen Emotionen. Ein genauerer Blick verrät die Wahrheit: die letzten Siege wurden gegen Aufsteiger und ein erschreckend harmloses Hannover 96 eingefahren. Schon in diesen Partien wusste Schalke kaum spielerisch zu überzeugen.

Die Abhängigkeit von Standards und gewissen Spielern blieb. Sie wurde beim Pokal-Aus gegen 1860 München auch bestens zur Schau gestellt. Thomas Ouwejan und Simon Terodde saßen zunächst auf der Bank - und schon hatte die Elf von Dimitrios Grammozis keinerlei Basis, auf die sie zurückfallen konnte.

Dimitrios Grammozis
Dimitrios Grammozis erfährt Rückendeckung von Schröder / Adam Pretty/GettyImages

Schröder nimmt die S04-Spieler in die Pflicht - Rückendeckung für Grammozis

Deshalb wird der Fan-Frust über den Trainer in letzter Zeit wieder größer. Grammozis-Vorgesetzter Rouven Schröder hält davon jedoch nichts. Er hatte dem Coach zuletzt seine Unterstützung ausgesprochen. Für den Sportdirektor ist klar, dass nun die Spieler in der Pflicht stehen. Insbesondere die Leader auf dem Platz.

Das machte er an einem Pokal-Beispiel fest. Darko Churlinov war es, der in ungewohnter Rolle als Linksverteidiger leichtfertig den Ball verlor, wodurch der 0:1-Treffer erzielt werden konnte. "Die Führungsspieler sind da gefordert. Sie hätten Darko sagen müssen, bei der nächsten Aktion den Ball lang zu schlagen", so Schröder (via Bild).

"Es geht darum, miteinander zu coachen. Das muss rein in die Birne", führte er weiter aus. Damit macht er klar, wo sein Fokus liegt. Nicht etwa auf Grammozis, seinen Personalentscheidungen und der Tatsache, dass S04 spielerisch nur sehr selten etwas auf die Kette bekommt. Noch nicht zumindest. Stattdessen nimmt er die Mannschaft in die Pflicht, allen voran die Führungsspieler.

Victor Palsson
Victor Palsson und Co. stehen in der Verantwortung / Christof Koepsel/GettyImages

Gemeint sind damit insbesondere Victor Palsson, Simon Terodde und selbstverständlich Kapitän Danny Latza. Letzterer ist inzwischen wieder voll im Saft und erneut eine Option für die Startelf. Auch Marcin Kaminski, der auf dem Feld eher unauffällig rüberkommt, dürfte mehr Verantwortung übernehmen sollen.

Fraglich jedoch, ob es damit bereits getan ist. Immerhin haben sich zuletzt mal wieder eklatante Mängel bei den Knappen aufgetan. Ein Offensivkonzept ist weiter nicht einmal zu erahnen. Torchancen werden fast ausnahmslos über starke Einzelaktionen der individuell sehr guten Spieler erspielt. Dadurch sind Großchancen innerhalb des Strafraums absolute Mangelware.

Für Schröder zurzeit (noch) kein Thema. In den kommenden Wochen sollen die Spieler die Verantwortung übernehmen. Das käme keine Woche zu früh, stehen nun die wirklich großen Knaller auf dem Plan.

In der Vereinsführung dürfte bezüglich des Trainers zumindest etwas mehr Zweifel vorherrschen. So berichtete die WAZ zuletzt, dass die allzu positive Zusammenfassung Grammozis', als er über das Heidenheim-Spiel sprach, für Verwirrung gesorgt haben. Das war übrigens auch vielen Fans aufgefallen.