Rückkehr zu Jugendklub: Darum laufen die Sevilla-Ultras gegen Ramos-Transfer Sturm

  • Ultra-Gruppierung 'Biris Norte' veröffentlicht Pressemitteilung
  • Ramos-Rückkehr wird von Anhängern abgelehnt
  • Star-Verteidiger wurde in Sevilla zum Profi

Sergio Ramos ist zurück in Sevilla
Sergio Ramos ist zurück in Sevilla /
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Die Rückkehr von Sergio Ramos hat in Sevilla nicht überall für Jubelstürme gesorgt. Eine Ultra-Gruppierung hat in einer Pressemitteilung nun ihre Ablehnung für den Transfer deutlich gemacht. Der Grund dafür liegt im frühen Abschied des jungen Ramos zu Real Madrid.

Sergio Ramos ist zurück beim FC Sevilla. Dort begann einst seine glorreiche Karriere in der Jugend der Andalusier. 1996 wechselte Ramos im Alter von zehn Jahren von seinem Geburtsort Camas, der nur rund 25 Minuten von Sevilla entfernt liegt, in die Akademie des FC Sevilla.

Anfang 2004 feierte der heute 37-Jährige sein Profidebüt für seinen Jugendklub. Nur 1,5 Jahre später zog Ramos dann aber schon weiter zu Real Madrid, wo er den Großteil seiner Laufbahn verbringen sollte. 27 Millionen Euro kassierte Sevilla damals.

Der Transfer ging dennoch mit einigen Nebengeräuschen einher. Die Fans warfen ihm vor, den Wechsel erzwungen zu haben. Ramos selbst machte den damaligen Präsidenten verantwortlich: "Del Nido ist schuld, weil er über meinen Wechsel nicht die Wahrheit gesagt hat."

Wie Ramos bei den Sevilla-Ultras zum Feinbild wurde

Die Fans sahen und sehen das anders. Ramos wurde zum Feindbild erklärt und bei der Rückkehr in seine Heimat regelmäßig ausgepfiffen. Höhepunkt war sein provokanter Jubel vor dem Fan-Block im Jahr 2017, nachdem er einen Elfmeter für die Königlichen gegen Sevilla verwandelte.

Im Zuge seiner Rückkehr bat Ramos um Verzeihung: "Es ist 18 Jahre her, dass ich den Verein verlassen habe, und ich denke, ich habe Fehler gemacht. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich zu entschuldigen und alle Sevilla-Fans um Verzeihung zu bitten." (via Bild)

'Biris Norte' mit Pressemitteilung: "Mangel an Respekt"

Bei der Ultra-Gruppierung 'Biris Norte' stößt er dabei jedoch auf taube Ohren. In einer Pressemitteilung erklärte diese: "Als Ultra-Gruppe des FC Sevilla möchten wir unsere Ablehnung gegenüber denjenigen zum Ausdruck bringen, die diesen Transfer vorgeschlagen haben."

Weiter heißt es: "Uns treibt nicht Hass oder Groll, sondern Liebe und Stolz für unseren Verein, seine Geschichte und seine Fans. Wir glauben, dass der bloße Vorschlag dieses Transfers bereits einen Mangel an Respekt gegenüber den Werten impliziert, die uns groß gemacht haben, vor den Symbolen und Legenden, die unseren Verein verteidigt haben, und vor den Tausenden von Sevilla-Fans, die unter der Verachtung dieses Spielers gelitten haben in der Vergangenheit."

Versöhnung klingt definitiv anders. Immerhin kündigten die Sevilla-Ultras an, von Pfiffen oder Boykotts während der Spiele abzusehen: "Von Biris Norte aus werden wir während der Spiele keine Aktionen wie Streiks oder Beleidigungen gegenüber Spielern machen. Allerdings können und sollten wir keine Unterstützung für Handlungen zeigen, die gegen die Prinzipien und die Würde des FC Sevilla verstoßen."

Trotz der Haltung der Fans - oder zumindest der Ultras - scheint Ramos unbedingt nach Sevilla zurückgewollt zu haben. Laut der Mundo Deportivo verzichtete er dafür sogar auf deutlich besser dotierte Angebote aus der Türkei und Saudi-Arabien. Beim FC Sevilla soll er nun nur einen Bruchteil verdienen - rund eine Million Euro im Jahr.