Rubiales-Skandal: Didi Hamann mit wütendem Statement

  • Klare Forderung nach Rubiales-Rücktritt
  • Hamann greift Rummenigge indirekt an

Didi Hamann
Didi Hamann / Boris Streubel/GettyImages
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Nachdem sich deutsche Fußballfunktionäre bislang kaum zum Skandal um den spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales geäußert haben, findet Ex-Nationalspieler Didi Hamann klare Worte. Der heutige TV-Experte verurteilt Rubiales' Verhalten scharf.

Hamann erklärte gegenüber Sky: "Es haben sich einige Leute aus dem Sport dazu gemeldet und versucht, das zu verharmlosen. Wenn ich diese Statements höre, kann ich nur mit dem Kopf schütteln."

Der Champions League-Sieger von 2005 spielte damit unter anderem auf eine Aussage von Bayern-Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge an, der Rubiales nach dessen Übergriff auf die Nationalspielerin Jenni Hermoso in Schutz genommen hatte. "Ich glaube, man soll da nicht übertreiben. Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er [Rubiales] da gemacht hat, ist - sorry, mit Verlaub - absolut okay", hatte Rummenigge den Eklat bei den Sport Bild-Awards in Hamburg kommentiert.

"Wenn du das mit einer Arbeitskollegin machst oder wenn du das auf der offenen Straße machst, dann kriegst du eine Strafanzeige."

Didi Hamann über Luis Rubiales

Hamann vertritt eine gänzlich andere Meinung. "Einzig die Frau entscheidet: Sie hat gesagt, das war nicht gewollt. Das war seine [Rubiales'] Aktion. Sie hat dazu nichts beigetragen. Wenn du das mit einer Arbeitskollegin machst oder wenn du das auf der offenen Straße machst, dann kriegst du eine Strafanzeige und hast ein richtiges Problem. Warum sollte das bei dem spanischen Präsidenten etwas anderes sein?"

"Jetzt hat er auch noch Gegenanzeige gegen die Spielerin gestellt. Wenn ich sehe, dass er gestern [Freitag] seine Pressekonferenz hält und sagt, er wird nicht zurücktreten, er wird nicht zurücktreten. Dann sitzen da 100 Leute und 80 davon klatschen, da frage ich mich, was mit dem spanischen Verband los ist?!"

"Der Mann hat im Fußball nichts verloren!"

"Da sind jetzt auch die Männer gefragt: Ein Spieler hat schon gesagt, er wird nicht spielen, solange er Präsident ist. Ich würde mir wünschen, dass die spanische Nationalmannschaft sagt, auch die der Männer, solange spielen wir nicht. Er ist jetzt suspendiert, aber der Mann hat im Fußball nichts verloren!"

Bislang haben sich nur wenige deutsche Fußballer oder Funktionäre so klar zum Skandal um Rubiales positioniert. Auch der DFB hat bislang kein offizielles Statement abgegeben. Lediglich der Mannschaftsrat der deutschen Frauen-Nationalmannschaft um Kapitänin Alexandra Popp verbreitete am Samstag über Instagram eine Stellungnahme und stellte sich hinter Jenni Hermoso.


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