Koeman feuert gegen Laporta
Von Dominik Hager
Beim FC Barcelona läuft es unter Xavi wieder deutlich besser als es unter Vorgänger Ronald Koeman der Fall war. Der Niederländer wurde im Oktober als Coach entlassen und ist seitdem eher unter dem Radar geschwommen. Nun hat er jedoch gegen Barça-Präsident Laporta nachgeschossen.
Der FC Barcelona hat turbulente Zeiten hinter sich, was nicht nur an der finanziellen Situation lag, sondern auch am kritischen Verhältnis zwischen Koeman und Laporta, der Josep Bartomeu im März 2021 als Präsident abgelöst hatte. Laporta konnte sich in Zeiten der Krise nie so wirklich hinter den Coach stellen, weshalb dieser die Rückendeckung vermisste.
Laporta schien lange Zeit ein wenig unentschlossen zu sein, ehe er den Coach schließlich vor die Tür setzte. Im Nachgang gab dieser zu, dass er sich früher von Koeman hätte trennen müssen und dafür auch die Verantwortung übernehme.
Koeman klagt: "Haben mir nicht die gleiche Zeit gegeben"
Koeman sieht das allerdings überhaupt nicht so. Im Gegenteil: Der Niederländer hätte sich mehr Zeit gewünscht. "Sie haben mit nicht die gleiche Zeit gegeben, die sie Xavi gegeben haben", klagte er im Gespräch mit dem Algemeen Dagblad. Demnach sei der Rauswurf noch immer "schmerzhaft" für ihn.
Dass es nun unter Xavi besser läuft, macht er insbesondere daran fest, dass Dembélé und Pedri wieder in Form seien.
Koeman ärgert sich auch darüber, dass er keine Neuzugänge nach dem Messi-Abgang bekam, sein Nachfolger aber plötzlich Ferran Torres für 50 Millionen Euro als Präsent erhielt. Obendrein kamen im Winter etablierte Stars wie Pierre-Emerick Aubameyang, Dani Alves und Adama Traoré.
"Diese Neuzugänge hätte ich mir auch gewünscht", legte er nach.
Koeman sah sein Aus kommen: "War nicht der Trainer von Laporta"
Im Gespräch mit der niederländischen Zeitung klagt er zudem abermals persönlich über Klub-Boss Laporta und sieht diesen als Grund für sein Aus. Der Coach habe dieses schon kommen sehen, weil er "nicht von Laporta ernannt wurde" und nicht der "Trainer von Laporta" gewesen sei.
Letztlich bezeichnet Koeman den Barça-Präsident indirekt sogar als Lügner. "Er hat mir tausendmal gesagt, dass Xavi nicht sein Trainer sein würde, weil ihm die Erfahrung fehlt", erinnerte er sich. Demnach wird er das Camp Nou fürs Erste meiden. "Bei diesem Präsidenten kann ich nicht so tun, als wäre nichts passiert", stellte er klar.