Rocco Reitz in Belgien: Umstrittener Platzverweis sorgt für Diskussionen

JOHN THYS/Getty Images
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In diesem Sommer hat Rocco Reitz erstmals den Schritt zu einem anderen Klub gewagt, um Spielpraxis auf hohem Niveau zu erhalten. Bei seinem belgischen Leihklub VV St. Truiden hat der 19-jährige Mittelfeldspieler bislang vier Einsätze in der Jupiler Pro League absolviert, sein letzter Einsatz wurde jedoch durch eine umstrittene rote Karte früh unterbrochen.


Der Vorfall ereignete sich in der zweiten Halbzeit des letzten Spieltags. Reitz setzte zur frontalen Grätsche an und traf seinen Gegenspieler von Cercle Brügge am Bein - Schiedsrichter Jan Boterberg zückte umgehend die rote Karte. In der Zeitlupe sah die Aktion deutlich harmloser aus, als sie der getroffene Profi mit seiner etwas theatralischen Reaktion erscheinen ließ.

Deshalb wurde der Unparteiische vom VAR noch mal zum Monitor gebeten, um seine Entscheidung zu überdenken. Boterberg blieb jedoch bei seiner ursprünglichen Entscheidung und erntete dadurch Kritik von seinem ehemaligen Schiedsrichterkollegen Serge Gumienny.

"Die Tatsache, dass der VAR ihn zum Bildschirm ruft, ist ein Zeichen dafür, dass er mit seiner Entscheidung falsch liegt. Aber die Tatsache, dass er an seiner ersten Entscheidung festhält, schadet sowohl seiner eigenen Karriere als auch unserem Fußball", sagte Gumienny. "Als Schiedsrichter muss man für eine Korrektur des VAR offen sein."

Reitz wurde nur sieben Minuten vor der Aktion eingewechselt, für das nächste Spiel wurde er aber zumindest nicht gesperrt. Nach dem Platzverweis wurde für ihn lediglich eine Ein-Spiel-Sperre auf Bewährung ausgesetzt.


St. Truiden hat das Spiel übrigens trotzdem mit 1:0 gewonnen. Reitz wurde wenige Tage danach im Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf eingesetzt und sorgte mit einem fatalen Rückpass für einen Gegentreffer. Fans von Borussia Mönchengladbach werden ihm mit Sicherheit die Daumen drücken, damit es bei ihm in Belgien wieder bergauf geht.