Robin Gosens spricht über seinen "Lebenstraum Bundesliga" und ein brisantes Vertragsgeheimnis

Robin Gosens ist einer der gefragtesten Spieler auf der linken Seite. Doch sein Vertrag in Bergamo endet wohl noch nicht 2022.
Robin Gosens ist einer der gefragtesten Spieler auf der linken Seite. Doch sein Vertrag in Bergamo endet wohl noch nicht 2022. / Jonathan Moscrop/Getty Images
facebooktwitterreddit

Robin Gosens ist eine der Entdeckungen der letzten Jahre. Nachdem in Deutschland fast niemand den 26-Jährigen auf dem Schirm hatte, spielte der Linksverteidiger in Italien groß auf und sorgte mit Atalanta auch in der Champions League für Furore. Im Interview mit dem kicker verrät er eine Vertragsklausel und spricht über seinen großen Bundesliga-Traum.


Betrachtet man die Statistiken von Robin Gosens, lassen sich diese lesen wie die eines Offensivspielers. Nach neun Toren und acht Vorlagen im Vorjahr ist er auch in der laufenden Spielzeit bereits bei neun Toren und fünf Vorlagen angekommen. Doch ist der 26-Jährige jetzt eigentlich ein Außenverteidiger oder linker Mittelfeldspieler? Im Endeffekt ist dies eine Definitionssache.

Genau genommen ist der viermalige Nationalspieler ein Schienenspieler, der ähnlich wie Filip Kostic die gesamte linke Seite bearbeitet. Dabei offenbarte er zwar hier und da kleinere defensive Probleme, sieht in sich aber dennoch einen Außenverteidiger: "Ich habe defensiv einen ordentlichen Sprung gemacht und bin deutlich zweikampfstärker geworden", zeigt sich Gosens selbstbewusst. Neu gewonnene defensive Fähigkeiten würden den Linksfuß selbstredend nochmal deutlich interessanter für europäische Topteams machen.

Gosens spricht über geheime Klausel: "Kommende Saison ist nicht mein letztes Vertragsjahr"

Derzeit ist nicht so ganz klar, wie es mit dem Senkrechtstarter weiter geht. So läuft sein Vertrag in Bergamo im Jahr 2022 aus. Laut Medienberichte sollen sogar Manchester City und Juventus Turin am Nationalspieler interessiert sein. "Wenn dich die Elite auf dem Schirm hat ist das gigantisch und zeigt, dass man auf einen sehr guten Weg ist und konstante Leistungen bringt. Das ist schon Wahnsinn und eine absolute Ehre", freut sich Gosens.

Nachdem er seinen Ruf einer Eintagsfliege in dieser Saison erfolgreich widerlegen konnte, ist es fast schon ärgerlich, dass er trotz Vertragsende 2022 vermutlich doch noch keine freie Bahn für einen Wechsel hat. "Ich glaube schon, dass ich für Vereine im Sommer jetzt noch mal interessanter bin. Man muss aber auch dazusagen, dass die kommende Saison noch nicht mein letztes Vertragsjahr ist. Atalanta hat die Option, meinen Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern. Das wissen die wenigsten", verrät er das entscheidende Detail.

Demnach ist Gosens also doch noch bis 2023 gebunden, zumal Atalanta die Option zweifellos ziehen wird. Sollte ein Spitzenklub wie Manchester City den Geldkoffer jedoch aufsperren und der verdiente Profi auf einen Wechsel drängen, könnte sich dennoch eine Gelegenheit bieten. Dabei sollte der Linksfuß aber auch daran denken, was er bei Bergamo hat: Einen Stammplatz, ein funktionierendes Team und beste Voraussetzungen für die Nationalmannschaft.

Gosens träumt von der Bundesliga: "War immer die Liga, die mich am meisten angezogen hat"

Langfristig gesehen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Gosens über 2023 hinaus beim Serie-A-Klub bleibt. Neben dem Reiz für einen absoluten Topklub zu spielen unterliegt dieser nämlich der Sehnsucht, eines Tages in der Bundesliga aufzulaufen. "Das ist definitiv mein Lebenstraum. Seit ich Fußballer geworden bin, habe ich mal ein gesagt, dass ich mal in einem vollen Stadion in der Bundesliga spielen will. Das war mein Antrieb. Das war immer die Liga, die mich am meisten angezogen hat. Ich weiß nicht wann, aber ich will mir den Traum definitiv verwirklichen."

Vermutlich würde er diesen am liebsten bei Schalke 04 ausleben. Allerdings müssten die Knappen einen kompletten Turnaround schaffen, um für den glühenden Fan in absehbarer Zeit zur Option zu werden. Schließlich hat Gosens sportlich noch große Ziele und selbst bestätigt, dass ein Wechsel zu den Königsblauen derzeit keinen Sinn macht. Demnach sind vor allem die Topklubs wie Bayern München, Borussia Dortmund oder RB Leipzig interessant. Unglücklich ist dabei jedoch, dass alle drei Teams mit Alphonso Davies, Raphaël Guerreiro und Angeliño bestens besetzt sind. Gerade Leipzig wäre eigentlich passend gewesen, zumal das System und der Stil der Bullen dem Bergamo-Profi entgegenkommt. Demnach könnte es auf das 1-B-Regal, also Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach oder der VfL Wolfsburg herauslaufen. Mit seiner Qualität und seiner Polyvalenz dürfte sich früher oder später schon eine interessante Option ergeben.