Reyna wartet auf endgültigen BVB-Durchbruch: Steht Reus im Weg?

Giovanni Reyna möchte beim BVB durchstarten
Giovanni Reyna möchte beim BVB durchstarten / INA FASSBENDER/GettyImages
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Hinter fast jedem Platzhirsch steht ein unruhiger Youngster, der auf seine Chance hofft. Beim BVB ist es Giovanni Reyna, der hinter Marco Reus auf Einsätze lauert. Der hochveranlagte US-Amerikaner ist aber eigentlich viel zu gut, um ihn noch länger auf der Bank versauern zu lassen.


Eigentlich ist es für den BVB ja eine sehr komfortable Situation, neben dem erfahrenen Reus auch noch den jungen und talentierten Reyna zur Verfügung zu haben. Tatsächlich ist die Situation in Dortmund vergleichbar mit jener in München, wo Thomas Müller auf der Zehn gesetzt ist. Auch hier stehen mit Musiala und Wanner die potenziellen Nachfolger bereits zur Verfügung.

Ähnlich wie Müller hat auch Reus noch bis 2023 Vertrag und könnte diesen um zwei Jahre verlängern. Ein "loses Vortasten" habe es laut Sport1-Reporter Patrick Berger schon gegeben.

Stellt sich nur noch die Frage, ob der Routinier bis 2025 noch gut genug ist, um als Stammspieler agieren zu können. Eines ist jedenfalls klar: Eine derartig zentrale Figur, wie es Reus beim BVB seit Jahren ist, setzt man nicht so einfach auf die Bank.

Reyna soll Reus auf der Zehn beerben

Der BVB plant aber offenbar damit, dass Reus seine Rolle noch für drei Jahre behält, intern jedoch sein Nachfolger feststeht.

"Wenn er in zwei, drei Jahren nicht mehr für den BVB kicken wird, ist man sich einig, dass Gio Reyna der künftige Zehner sein soll. Ihn kann und möchte man als neuen Star aufbauen", berichtete Berger.

All das liest sich jedoch einfacher als es ist. Zwar ist Reyna mit seinen 19 Jahren noch immer extrem jung, allerdings nicht erst seit gestern dabei. Bereits vor zwei Jahren deutete das Mittelfeld-Juwel an, dass er ein ganz großer werden könnte.

Klar ist demnach auch, dass man Reyna fordern und fördern muss, wo man nur kann. Nur wie soll das funktionieren, wenn man ihn womöglich noch drei Jahre hinter Reus "gefangen hält"? In den vergangenen Monaten konnte Marco Rose diesem Problem häufig aus dem Weg gehen, weil der junge US-Amerikaner von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Früher oder später wird der BVB-Coach aber genau vor dieser Entscheidung stehen. Zu Saisonbeginn hatte er den US-Amerikaner häufig neben Reus im zentralen Mittelfeld gebracht. Auch hier war seine Situation vergleichbar mit der heutigen von Bayern-Juwel Musiala.

Reyna zu gut und zu ehrgeizig für die Bank: So kann der BVB die Situation retten

Wer glaubt, dass sich Reyna mit der Warteschleife begnügt, dürfte sich jedenfalls täuschen. "Ich will einer der besten Spieler der Welt werden", kündigte er bereits an.

Rose wird demnach zwangsweise ein System finden müssen, in dem Reus und Reyna gemeinsam agieren können, um beiden Spielern gerecht zu werden. Problem bei der Sache ist jedoch, dass beide Kicker für die Außenbahn ein wenig zu langsam sind und ihre Stärken mehr im Zentrum liegen.

Was Reus und Reyna helfen könnte, wäre eine Art Doppel-Zehn, wie sie Nagelsmann bei den Münchnern zu spielen pflegt. Problematisch ist allerdings, dass die Bayern mit Spielern wie Coman, Gnabry oder Davies echte Raketen im Kader haben, die dem Spiel Breite und Geschwindigkeit über die Außenbahn liefern können.

Beim BVB ist das nicht der Fall. Guerreiro ist ein grandioser Fußballer, der allerdings auch lieber einrückt und sich nicht auf die Außenbahn beschränkt. Schulz und Wolf würden zwar Dynamik und Tempo ins Spiel bringen, haben allerdings nicht die Qualität, um beim BVB Leistungsträger zu sein.

Beim BVB geht es nun darum, den Kader geschickt anzupassen. Dies könnte beispielsweise umschließen, Spieler wie Brandt und eventuell auch Hazard ziehen zu lassen und durch richtig starke Schienenspieler zu ersetzen. Auf diese Weise könnte aus den Schwarz-Gelben ein funktionierender und ausgewogener Kader werden und das Reus-Reyna-Problem gelöst werden.


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