Stimmen zur Relegation: "Immer diese Scheiß-Fragen!"

Jonas Hector.
Jonas Hector. / INA FASSBENDER/Getty Images
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Der 1. FC Köln war nach der Pleite im Relegations-Hinspiel natürlich enttäuscht, sodass Kapitän Jonas Hector einen DAZN-Reporter wegen dessen "Scheiß-Fragen" anpflaumte. Die Kieler dagegen waren froh, wissen aber, dass sie nach ihrem kräftezehrenden Programm noch 90 Minuten vor sich haben.


Holstein Kiel hat sich durch den 1:0-Auswärtssieg im Hinspiel der Relegation beim 1. FC Köln eine sehr gute Ausgangslage für das Rückspiel geschaffen. "Wir haben weiterhin die Situation, dass wir der Zweitligist sind und nur gewinnen können - in der zweiten Liga sind wir ja schon. Der Druck liegt beim 1. FC Köln", sagte Kiels Trainer Ole Werner bei DAZN. Er und seine Mannen würden sich auf das Rückspiel freuen.

Kiel ist noch nicht ins letzte Risiko gegangen

Was Werner beim Sieg vor allem gefallen hat, waren die kämpferische Einstellung und die defensive Organisation seiner Mannschaft, die dann einen Standard eiskalt zum Sieg genutzt hat: "Wir können erstmal mit dem Spiel zufrieden sein. Hier und da gab es Möglichkeiten, die wir besser hätten nutzen können. Es war aber auch das erste von zwei Spielen und da geht man nicht ins letzte Risiko, das haben die Jungs heute vom Kopf sehr gut gemacht."

FC-Trainer Friedhelm Funkel war natürlich überhaupt nicht glücklich mit dem Resultat. Vor einer Situation wie vor dem entscheidenden Tor, als Jae-sung Lee per Kopf in die Mitte legte und Simon Lorenz einköpfte, sei vor dem Spiel gewarnt worden. "So richtig realisiert habe ich es immer noch nicht", freute sich dagegen der Torschütze.

Trotz der Niederlage ist laut Funkel aber weiter alles offen: "Es ist jetzt Halbzeit und Kiel führt mit 1:0. Von daher ist überhaupt nichts entschieden." Was Kölns Trainer ebenfalls fuchste war, dass Aleksander Ignjovski nach einem rüden Foul an Ondrej Duda trotz VAR-Check nur Gelb sah: "Ignjovski hätte Rot sehen können. Aber Felix Zwayer hat anders entschieden. Das müssen wir hinnehmen."

Hector sauer: "Es ist ja ihr Job, dumme Fragen zu stellen"

Wesentlich angefressener war da sein Kapitän Jonas Hector, der vom DAZN-Reporter zunächst aufgefordert wurde, Dampf abzulassen ("Was soll ich denn jetzt hier Dampf ablassen?") um wenig später gefragt zu werden, wie leer er sich fühle. "Immer diese Scheiß-Fragen", schimpfte Hector los, "es ist ja ihr Job, dumme Fragen zu stellen - das machen sie gut. Ich bin nicht leer, ich habe gerade 90 Minuten gespielt. Ich bin enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben aber am Samstag die Möglichkeit, das Ding zu drehen."

Unter dem Strich waren sich da alle einig, Kieler wie Kölner, dass es eben am Samstag nochmal 90 Minuten zu spielen gibt, bis dahin ist noch nichts entschieden. "Wir nehmen das Selbstbewusstsein mit, aber dennoch ist es ein hartes Ding in drei Tagen", sagte Kiels Fin Bartels.

"Noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren"

Für Kiel wird es das neunte Spiel in diesem Monat sein und damit der Abschluss eines Mammut-Programms, für das es sich noch ein letztes mal zu Strecken gilt: "Das ist schwierig, da muss die gesamte medizinische Abteilung mithelfen. Nun ist so, die Saison geht noch vier bis fünf Tage und da kann jeder noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren. Das werden wir brauchen und das kriegen wir auch hin", zeigte sich Ole Werner zuversichtlich.