Rebic-Silva-Tausch: Eintracht Frankfurt ist der klare Gewinner

Hat mit dem Rebic-Silva-Tausch ein glückliches Händchen bewiesen: Fredi Bobic
Hat mit dem Rebic-Silva-Tausch ein glückliches Händchen bewiesen: Fredi Bobic / Pool/Getty Images
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Im Sommer 2019 einigten sich Eintracht Frankfurt und die AC Mailand auf einen Spielertausch: Ante Rebic wechselte zu den Rossoneri, im Umkehrschluss zog André Silva in die Mainmetropole. Aus dem zwischenzeitlichen Leih-Deal wurde ein permanenter Tausch, von dem die Eintracht mehr profitiert hat als Milan.

Seit Fredi Bobic am ersten Juni 2016 zum Sportvorstand von Eintracht Frankfurt berufen wurde, haben die Hessen ein ausgezeichnetes Auge auf dem Transfermarkt entwickelt. Talentierte Spieler zu kaufen und einige Jahre später für ein Vielfaches wieder abzugeben ist das neue Markenzeichen der Eintracht, die damit einen ähnlichen Weg eingeschlagen hat wie Borussia Mönchengladbach vor zehn Jahren.

Sportlicher Erfolg und wirtschaftlicher Gewinn steigern die Attraktivität und erweitern die Handlungsmöglichkeiten, weshalb die Eintracht mittlerweile auch für Spieler wie André Silva eine reizvolle Station ist. Der Portugiese, nach seinem Durchbruch beim FC Porto bereits als Nachfolger von Cristiano Ronaldo gefeiert und 2017 für 38 Millionen Euro zur AC Mailand gewechselt, konnte weder in Mailand noch bei der Leihstation FC Sevilla an seine einstigen Leistungen für die Drachen anknüpfen und wurde daher mit Ante Rebic getauscht, der seinerseits nach einigen Profi-Stationen in Frankfurt den Durchbruch geschafft hat und in 100 Pflichtspielen 37 direkte Torbeteiligungen verzeichnen konnte.

Eintracht Frankfurt: André Silva hat sich zum Schlüsselspieler gemausert

Im ersten Halbjahr schien sich das Tauschgeschäft für beide Vereine nicht gelohnt zu haben, denn weder Silva noch Rebic wussten nachhaltig zu überzeugen. Doch während Rebic bei Milan zu Beginn des vergangenen Kalenderjahres aufblühte, schlug mit dem Bundesliga-Re-Start im Mai die Stunde von André Silva. Der Angreifer erzielte in den verbliebenen zehn Spielen acht Tore und lieferte Argumente für eine feste Verpflichtung, die im anschließenden Transfersommer auch vollzogen werden sollte.

André Silva bereitet der Eintracht insbesondere wegen seiner vielen Tore Freude
André Silva bereitet der Eintracht insbesondere wegen seiner vielen Tore Freude / Alex Grimm/Getty Images

Mit jenem Re-Start stieg das Selbstvertrauen des 25-Jährigen, der mittlerweile zur alleinigen Sturmspitze aufgestiegen ist und mit Filip Kostic, Aymen Barkok, Daichi Kamada und Amin Younes zahlreiche Kreativspieler um sich herum hat, mit denen er kombinieren kann und die ihn gekonnt in Szene setzen. Schon jetzt hat er seine Marke aus der Vorsaison übertroffen und steht nach 18 Einsätzen in der Bundesliga bei 16 Treffern - nur Robert Lewandowski (24) hat noch häufiger getroffen.

Die AC Mailand ist nicht mehr von Rebic abhängig

Allein vier der jüngsten acht Tore gehen auf das Konto des portugiesischen Nationalspielers, der bereits fünf Doppelpacks bejubeln durfte - vier alleine seit Dezember. Und Rebic? Der erzielte in der Rückrunde der Saison 2019/20 zwölf Pflichtspieltore für Milan, doch im Starensemble der Rossoneri spielt er keine so essenzielle Rolle wie Silva in Frankfurt. In der breiten Offensive stehen ihm mit Rafael Leao auf der linken Außenbahn sowie Zlatan Ibrahimovic und Mario Mandzukic in der Sturmspitze drei harte Konkurrenten gegenüber, weshalb er trotz zwei Toren und acht Assists kein absoluter Stammspieler ist.

Sieht sich in Mailand starker Konkurrenz ausgesetzt: Ante Rebic
Sieht sich in Mailand starker Konkurrenz ausgesetzt: Ante Rebic / MB Media/Getty Images

Insgesamt darf sich also allen voran die Eintracht als Profiteur dieses Deals wähnen - da sie mit Silva den elementaren Baustein erhalten hat, der nach den Abgängen von Rebic, Luka Jovic und Sebastien Haller notwendig war. Rebic kann in Mailand dagegen zwar um Titel spielen, eine Schlüsselrolle wie in Frankfurt dürfte ihm jedoch weiterhin verwehrt bleiben.